Teil 13: Die letzte Reise

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(Ich hoffe man kann die Karte so erkennen...wenn nicht sagt doch bitte kurz bescheid damit ich das ändern kann)

Eine ganze Weile starrte ich schon auf meine neugewonnene Karte. Jetzt waren wir vorerst nur noch zu zweit im Haus, da Océane zur Beobachtung eingeschlossen wurde. Ja genau, so hart das auch klingt, doch es war nur zu ihrem Schutz, denn mit allem was sie in die Hand bekam versuchte sie sich umzubringen. Als würde sie nicht mehr leben wollen. Naja ich würde wahrscheinlich das selbe tun wenn ich keine Seele mehr haben würde.

In den letzten zwei Tagen hatte ich alles zusammen gepackt was ich zum Überleben brauchte und meine Reise geplant (auf der Karte in Rot eingezeichnet). Morgen wäre ich eigentlich schon bereit loszuziehen, denn man konnte ja nicht wissen ob Océane es tatsächlich irgendwie schaffen würde sich zu töten. Je früher ich los kam desto besser.
Als mir bewusst wurde wie viel ich mit meinem Gelingen oder Scheitern anstellen konnte, begann ich zu frösteln. Wenn ich tatsächlich scheitern würde gewannen doch die Monster und dank meiner Seele könnten viele von ihnen dann mindestens zwei Jahre überleben...und was sie wohl in der langen Zeit alles anstellen würden. Mir fiel da so Einiges ein. Außerdem wäre Océane dann garantiert verloren. Dann konnte ihr niemand mehr helfen.
Plötzlich klopfte es und Ms. Halligen streckte den Kopf herein. ,,Ich wollte mit dir noch ein paar Sachen klären." Vorsichtig setzte sie sich neben mich. ,,Wann hattest du geplant fortzugehen?" ,,Eigentlich hatte ich morgen geplant, aber wenn das zu kurzfr..." Sie unterbrach mich: ,,Nein nein, das ist okay, Ich wollte es nur wissen damit ich eine Nachricht an das Gestüt hier in der Nähe schicken kann. Du kannst dir dann dort ein Pferd nehmen. So bist du viel schneller." Meine Augen begannen zu leuchten, denn früher hatte ich es geliebt zu reiten. Leider war mein Reitpferd Nessi bei einem Unfall gestorben. Mein ganzes Leben hatte sich seitdem geändert und ich hatte nie mehr einen Fuß in den Reitstall gesteckt... Doch jetzt würde ich wieder eine Chance bekommen. ,,Vielen Dank," flüsterte ich.

Aufgeregt betrachtete ich das unbekannte Gelände vor mir. Ungefähr eine Stunde war ich schon gelaufen, so das man das Gelände der Akademie kaum noch erkennen konnte. In zwei Tagen würde ich mich schon mitten in der Wüste der Sagen befinden, doch da zwischen lag noch das Gestüt. Ich würde ein kräftiges Pferd brauchen um die Reise zu überstehen.
Als es zu dämmern begann war ich endlich angekommen. Mein Magen knurrte und meine Füße schmerzten. Wenn ich Glück hatte würde ich auf dem Gestüt übernachten können aber ich machte mir keine zu großen Hoffnungen.

Nachdem ich an die Holztür des Hauses mitten auf dem Gestüt geklopft hatte machte ein großer Mann mit Bart mir die Tür auf. ,,Felina?" brummte er nur und zaghaft nickte ich. ,,Komm rein! Ms. Halligen hat schon gesagt das du kommst um dir ein Pferd auszusuchen." ,,Genau. Ich wollte noch fragen ob ich hier übernachten darf." Plötzlich gab der Mann komische Töne von sich. Sollte es ein Knurren sein oder...lachte er etwa? ,,Natürlich darfst du das. Oder sehe ich etwa so aus als ob ich jemanden mitten in der Nacht fortscheuche?" ,,Naja, äh...es ist doch noch nicht mal mitten in der Nacht und da dachte ich..." stotterte ich hervor, aber der Mann drehte sich um und lief einen Flur entlang. Vor einer grün gestrichenen Tür blieb er stehen. ,,Hier kannst du schlafen." Also gesprächig war dieser Typ nun wirklich nicht.
Also brachte ich schließlich auch nur ein "danke" hervor.

Ich lag die halbe Nacht wach, denn dieses olle Bett auf dem ich schlafen musste war wirklich nicht sehr bequem. Aber auf jeden Fall besser als draußen auf dem nackten Boden zu schlafen.
Der Wirt, so nenne ich ihn mal, weckte mich schon um vier Uhr, wahrscheinlich damit er mich schneller los hatte.
,,Komm mit ich will dir unsere Pferde zeigen," brummte er nachdem ich mir etwas Vernünftiges angezogen hatte. Und höflich ist er schon gar nicht. Sagt mir nicht einmal guten morgen.

Als mir der vertraute Geruch und das Wiehern der Pferte entgegenkam musste ich automatisch lächeln. Pferde aller Rassen und Farben streckten mir neugierig ihre Köpfe entgegen. ,,Na du Kleiner, Lust auf eine Reise?" flüsterte ich einem kleinen Hafflinger ins Ohr. ,,Lass ihn bloß in Ruhe. Er ist für eine Reise nicht gemacht." Mit einem Seufzen ging ich weiter. ,,Ihn könnte ich dir empfehlen. Er hat Ausdauer und kann ewig laufen ohne eine Pause zu machen. Er heißt Tsunami." Ganz hinten in der Ecke eines Stalls stand ein brauner Hengst und starrte mich mit angelegten Ohren an. ,,Ich weiß nicht. Er scheint nicht gerade freundlich."

Als ich ganz hinten, am letzte Stall angekommen war, blieb ich enttäuscht stehen. Kein einziges der Pferde hatte mich begeistert.
Plötzlich sah ich in meinem Augenwinkel etwas weißes aufblitzen. Da stand doch wirklich eine abgemagerte weiße Stute. Sie sah wirklich traurig aus, aber es war etwas Besonderes an ihr. ,,Was ist mit der da?" fragte ich. ,,Winny wird morgen vom Schlachter abgeholt. Eine Reise, mit ihr, ist eigentlich unmöglich." Als ich das hörte war schon klar was ich machen würde. ,,Ich rette sie. Egal was sie sagen, nichts kann mich davon abbringen." Der Wirt sah mich entsetzt an. ,,Das kann nicht dein Ernst sein. Wenn du das machst, kannst du gleich mehrere Monate für die Reise einplanen...aber wenn du meinst. Dann musst du aber daran denken das es sicher ihre letzte Reise wird. Sie ist alt und hat nicht mehr viel Zeit. Aber es freut mich schon das du ihr diese Zeit erleichterst."

ElementbändigerWhere stories live. Discover now