33. Jodie

2.3K 114 2
                                    

Als ich am Morgen aufwachte, hielt mich Robin eng umschlungen fest. Vorsichtig löste ich mich aus seiner Umarmung und erhob mich aus dem Griff, bevor ich ins Bad verdrückte, um zu duschen. Während ich mich auszog, betrachtete ich wieder einmal die verblassenden Buchstaben im Spiegel. Ich hatte es geschafft. Endlich war ich wieder frei und Scott würde hoffentlich bekommen, was er verdiente.

Fuck! Es durchfuhr mich wie ein Stromschlag. Paul würde möglicherweise aus den Medien erfahren, was mit mir passiert war. Das durfte auf keinen Fall passieren. Er würde durchdrehen. Schnell blickte ich auf die Uhr. Es war erst sieben Uhr morgens hier, was bedeutete das es in Deutschland acht Uhr war. Mein Bruder war jedoch ein Langschläfer, genauso wie ich normalerweise auch. Doch seit mein Bauch im Weg war, fiel es mir schwer in der Früh auszuschlafen. Dafür brauchte ich mehrmals täglich kurze Schläfchen. Ich zückte mein Handy und textete Paul eine Nachricht:

Paul, würdest du mich bitte anrufen, sobald du wach bist, oder noch besser wäre es, wenn du gleich in ein Flugzeug steigst und hier herkommst. Ich hätte dich echt gerne bei mir.

Nach der Dusche machte ich mich auf den Weg in die Küche, wo Josh und Gabrielle gerade frühstückten. „Guten Morgen.", sagte ich leise. Beide sahen ziemlich angeschlagen aus. Josh blickte als erster auf: „Guten Morgen, Jodie. Ich habe soeben mit deinem Bruder telefoniert. Er wird heute Nachmittag hier ankommen und auf jeden Fall bis zum Begräbnis hierbleiben. „Wann ist denn das Begräbnis?", fragte ich. „Und was meinst du mit du hast mit meinem Bruder telefoniert? Woher kennt ihr zwei euch denn?" „In drei Tagen.", antwortete mir wieder Josh, während Gabrielle in Tränen ausbrach. Scheinbar schien sie erst jetzt so richtig zu realisieren, dass William wirklich tot war. „Und das mit seinem Bruder ist eine lange Geschichte die erzähl ich dir ein anderes Mal."

Robin kam in den Raum und spazierte direkt auf seine Mutter zu. Er ließ sich neben ihr auf einen Stuhl fallen und zog sie in den Arm. Josh wirkte vollkommen überrumpelt und auch Gabrielle schien nicht so recht zu verstehen, was gerade passiert war. Doch dann blickte sie zu mir und ich wusste, dass sie eins und eins zusammengezählt hatte. Um Gabrielle nicht, in eine noch verzwicktere Lage zu bringen, stand Robin auf und ging auf mich zu. Sanft legte er seine Arme um mich und blickte auf mich runter. Dann hauchte er mir einen Kuss auf die Lippen. „Ich liebe dich", flüsterte er bevor er mich wieder losließ. „Robbie, würdest du bitte eine Grabrede für die Beerdigung vorbereiten?", fragte Gabrielle, jetzt etwas gefasster.

Robin nickte und zog mich an der Hand hinter ihm her zurück in mein Zimmer. Dort deutete er mir, mich neben ihn auf das Bett fallen zu lassen, was ich sogleich tat. Zärtlich zog er mich an sich und hauchte leichte Küsse auf meinen Hals, während er sanft über meinen Bauch streichelte. „Warum hast du mich denn nicht geweckt? Ich hatte solche Angst du wärst einfach verschwunden.", flüsterte er. „Keine Sorge Robin. Ich werde dich nie wieder alleine lassen.", schwor ich. Langsam küsste er mich bis zu meinem Bauchnabel. Dort verweilte er und kreiste anschließend mit seiner Handfläche über meinen Babybauch. Schnell drehte ich ihn auf den Rücken und setze mich auf ihn.

Fordernd küsste ich ihn auf die Lippen und knabberte dann sanft an seinem Hals. „Jodie, was machst du da?", fragte er mich. „Ist das denn nicht offensichtlich?", ich versucht sexy zu klingen, doch er seufzte und mein Herz wurde schwer. „Sorry Jodie, ich kann einfach noch nicht. Ich muss ständig an Scott denken. Als mein Schwanz soeben hart wurde und gegen deine Mitte drückte, war das einzige was ich wahrnahm die Stimme von Scott, die mich fragte, ob ich an ihn denken würde, wenn du wieder mal nackt vor mir liegst. Es tut mir leid, du bist so wunderschön. Aber ich kann dich nicht ficken, solange ich an Scott denken muss." Mehrere Gefühle prassten auf einmal auf mich ein. Noch immer wahnsinnige Lust, die ich mir eigentlich nur aufgrund der Schwangerschaftshormone erklären konnte. Denn ich fühlte mich irgendwie dick und unattraktiv, aber trotz allem wollte ich mir die Kleider vom Leib reißen und ihn tief in mir spüren. Enttäuschung darüber, dass ich mich ihn so bereitwillig anbot und er es trotzdem ablehnte mich zu vögeln. Schmerz, weil Robin aussieht, als wäre er schrecklich verletzt. Wut, auf Scott, diesen kleinen Wichser und hatte ich schon erwähnt wie wahnsinnig erregt ich war. Vorsichtig rollte ich mich von Robins Körper hinunter und blickte von ihm weg, bevor ich eine paar Tränen wegzwinkerte. Er legte den Arm um mich, doch ich schob ihn weg. Seine Berührungen würden es im Moment nur noch schlimmer machen. „Jodie, bitte tu das nicht.", flehte er. Doch ich konnte ihm keine Antwort geben, denn ich hatte Angst, dass ich sofort einen Heulkrampf bekommen würde.

True Pain (Band 2)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora