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„Du kleine Hure! Ich werde dich verkaufen du Nichtsnutz!"

Er packt mich an meine Haaren und schleppt mich ins Wohnzimmer. Ich schreie schmerzvoll auf und weine vor mich hin. Er schmeißt mich auf den Boden und tritt mir in den Bauch, er hebt mich hoch und schmeißt mich auf ein Glastisch. Ich schreie auf und falle auf die Scherben, ich wälze mich rum und Tränen fließen, ich spüre meine einzelnen Körperteile nicht mehr.

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„Nefes! Nefes! Nefes!", schreit jemand nach mir und rüttelt. Ich schlage meine Augen auf und atme hastig ein und aus. Sehe Kayahan meine Arme halten.
„Allah şükür (Gott sei Dank)", flüstert er.

Ich stehe auf und sehe um mich rum, dabei atme ich immer noch so schnell und spüre etwas Nasses an meinem Hals entlang laufen, ich fasse hin und bemerke die Flüssigkeit. Meine Hände führen mich weiter hinauf und ich bemerke, dass ich geweint hatte. Ich wasche meine Träne weg und drehe mich um, auf keinen Fall will ich das Kayahan mich so schwach sehen. Er würde denken das ich schwach wäre, ich habe so vieles erlebt Mitleid könnte mir gestohlen bleiben.

„Nefes? Geht es dir gut?"
Ich drehe mich um und schaue sein besorgtes Mimik, lächelnd nicke ich und laufe auf ihn zu.
„Du hattest geschrien, wahrscheinlich hattest du ein Albtraum"

Ich sehe ihn nur an und laufe in die Küche um mir was zum Trinken zu holen.
Spüre die Schritte die mir hinter her laufen, bevor er mich am Arm packen konnte flüchte ich schon. Er rennt schon hinter mir her, ich greife blitzschnell nach einem Glas und fülle Wasser hinein.

Kayahan seufzt und lehnt sich an die Tür, ich bemerke erst jetzt, dass er oberkörperfrei ist, schnell drehe ich meinen Kopf um und lege den Glas in die Spüle. Ich blicke zum Fenster hinaus und merke den Sonnenaufgang, ich habe ihn geweckt. Drehe mich zu ihm und schaue ihm ins Gesicht, man muss verdammt nochmal sich zusammen um nicht zu sabbern, ich laufe an ihm vorbei, bis er mich am Arm hält und zu sich dreht.

„Nefes, ich möchte dir helfen. Egal was ist, du kannst immer mit mir reden"
„Ich- Ich", stottere ich und schaue ihm in die Augen.

Ich verliere mich in ihnen, seine Augen ziehen mich in eine Bahn und ich kann gerade an nichts denken. Diese schwarzen Augen faszinieren mich, Gänsehaut darf natürlich auch nicht fehlen.

„Du?"
Gespannt schaut er mich an und zieht seine Brauen zusammen.

„Ich weiß nicht."
„Wie du weißt nicht?", bedrängt er mich.

„Ich fühle mich noch nicht bereit dazu. Ich kann nicht, dass ist zu kompliziert"

Sein schiefes Grinsen kann man kaum übersehen, er war ein verdammter Augenwinkel!

„Hadi (Los) Geh schlafen, danach schauen wir weiter."

Ich nicke und laufe ins Gästezimmer, bleibe kurz stehen und schaue ihn an.

„Ehm- Kayahan?"
Er dreht sich um und schaut mich fragend an. Nervös spiele ich mit den Fingern.
Danke nochmals."
Er lächelt schief und verlässt das Zimmer.

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„Na, Nefes? Wieder zurück?"
Der Mann lächelt mich an und streicht mir über den Arm, ich ziehe meinen Arm weg und schaue ihn ängstlich an.

„F-Fass mich nicht an!"
„Selbstbewusst bist du auch geworden!"
Sein Grinsen widert mich an, mir wird schlecht. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Ich zittere heftig am ganzen Körper und werde in die Ecke bedrängt.

„Komm schon Nefes, wir wissen beide, dass du es auch haben willst. Du willst es spüren. Du hast es vermisst."
Seine Stimme hört sich belustigt an. Er kommt auf mich zu und packt mich Arm.

|Wenn Hass regiert|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt