„Na Nefes, wie geht's dir?"
„Schle-cht", bringe ich brüchig raus.
„Ich weiß Schätzchen, wenn du endlich davon abkommen möchtest, musst durchhalten. Du bist ein starkes Mädchen", muntert sie mich auf.

Ich schüttele sofort meinen Kopf. Stark bin ich definitiv nicht, ich bin schwach und stecke im schwarzen Loch und komme nicht mehr raus. Ich will nur eines und zwar hier rauskommen, egal was es kostet.

Sie komme auf mich zu und legt ihre Hand an meine Stirn. Die Krankenschwester murmelt etwas und läuft raus.

„Was soll das mit Nefes?", höre ich sie draußen reden.
„Was soll was?", höre ich eine männliche Stimme sprechen.

„Sie macht gerade einen kalten Entzug durch! Sie ist zu jung dafür, dass ist lebensgefährlich!"
„Wir müssen, sie ist zu abhängig."

Die Tür geht wieder auf und ich sehe nichts mehr. Kraftlos atme ich aus und bekomme nichts mehr mit.

|GEGENWART|

Ich wische mir die Tränen weg und stehe auf. Eine schwere Zeit wird auf mich zukommen, das weiß ich.
Was kann ich tun außer abhauen?

Ich laufe in die Küche und bereite mir eine heiße Schokoladengetränk vor, ich nehme meine Tasse in die Hand und laufe auf meinen Balkon. Die windige Luft knallt mir ins Gesicht als ich die Tür öffne.

Ich stütze mich mit meinen Armen an den Geländer und trinke sie Schluck für Schluck aus.
Zitternd stehe ich trotzdem hier, auf dem Balkon. Tief atme ich die Luft ein und aus, um mich zu beruhigen. Als ich sie zu Ende austrinke, laufe ich wieder rein und schließe die Tür wieder zu.

Ich lege mich schlafen und versinke in einen Traumlosen Schlaf.

-

Schminkend stehe ich vor meiner Spiegel und streiche mir gerade einen Eyeliner, zuletzt tusche ich noch meine Wimpern damit sie mehr zur Geltung kommen, ich habe kurze Wimpern und beneide die Mädchen, die wunderschöne lange Wimpern besitzen.

Ich habe mir mein Outfit schon angezogen und will diesmal raus, damit ich spazieren gehen kann und mir endlich nach einem Flugticket um zu schauen, da ich fast einer Woche hier drinnen fest sitze.

Ich ziehe mir meine hohen Schuhen an und hole meine Tasche, meine Hausschlüssel und meine Autoschlüssel verstaue ich in ihr und laufe nach draußen. Diesmal werde ich mit dem Aufzug nach unten fahren.

Ich drücke auf den Knopf und nach paar Minuten öffnen sich die Türen, da ich meine Blicke gesenkt halte, laufe ich rein und knalle plötzlich gegen etwas Hartes. Sofort sehe ich nach oben und bemerke, dass ich gegen einen Jungen gelaufen bin.

„Entschuldigung", murmele ich und senke sofort meine Blicke. Meine Wangen färben sich rot, wie peinlich.

„Macht nichts.",'kommt mir seine raue Stimme entgegen.
Ich stelle mich neben ihm hin und die Aufzugstüren schließen sich und sie fährt weiter nach oben.
„Wohnst du hier?"
Ich nicke.
„Und du?"
„Bin erst gestern eingezogen"

Ich grinse ihn was er erwidert und die Aufzugstüren öffnen sich.
„Ciao", „Ciao"

Und schon verschwindet er, ich drücke auf den Erdgeschoss-Knopf und wieder einmal schließen sich die Türen.
Ungeduldig wippe ich mit meinem Fuß, als ich endlich unten ankomme, flüchte ich nach draußen. Als ich die frische Luft spüre entspanne ich mich und laufe Richtung Stadt.

Ich hole mir paar Kleidungen und laufe zur Starbucks, dort hole ich mir einen Smoothie und schleppe mich in ein Reisebüro.

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|Wenn Hass regiert|Where stories live. Discover now