|GEGENWART|

Can ist mit Cem unterwegs, Can kann ihn wenigstens beruhigen.
Wieso hat er das Foto bearbeitet?
Will er mich in den Dreck ziehen?
Wenn ja, wieso verdammt?

Fragen. Nur Fragen schwirren in meinem Kopf herum. Es ist schrecklich, keine Antwort zubekommen.

Als ich Zuhause ankomme schreibe ich Can eine SMS.
Er soll sich morgen mit mir treffen und es mir, von Anfang an nochmal erzählen. Er bejaht es, Can würde mich abholen.

Ich lege mein Handy auf die Kommode und gehe schlafen.

Als ich morgens aufwache, war es sechs Uhr. Toll.
Genervt ziehe ich mir ein Joggingssachen und jogge um den ganzen Block. Nach einer Stunde, gehe ich duschen und ziehe mir ein Outfit an.
Meine Haare lasse ich mir glatt über den Schultern fallen und schminke mich dezent.

Gefrühstückt sitze ich auf den Treppen und warte auf Can. Als ich das Hupen höre, springe ich auf und renne die Treppen runter.
Can steht angelehnt an seiner Mercedes. Mein Auto dagegen sieht besser aus, Can hat null Geschmack.

Er bittet mich einzusteigen und fährt in die Stadt. Wir laufen durch die Innenstadt und er fängt an zu erzählen.

„Aylin hatte mich angerufen, sie hat mich gefragt ob du was mit dem Hund hast. Ich habe es verneint und meinte ich würde nichts davon wissen. Aylin erzählte mir, dass Cem ein Brief bekam und ein Foto von dir und dem Bastard war, wo ihr nackt im Bett lag-„ , „Halbnackt", unterbreche ich ihn.

„Was auch immer, Cem ist ausgerastet und hat den Hund zum Park gerufen, sie haben sich dort getroffen und Aylin mich, damit ich nachschaue. Der Bastard meinte halt paar Dinge, ich bin zu dir gerannt und-„
„Welche paar Dinge?"
Gespannt schaue ihn an.

„Ich- eh Nefes frag mich das nicht."
Er sah sofort weg und wurde leicht rot.
Geschockt sah ich ihn an und drehte meinen Kopf in eine andere Richtung.
Nein oder?

Er hat mich eiskalt in den Dreck gezogen!
Ich nicke nur und mache mich sofort aus dem Staub.

„Nefes!", höre ich Can's Stimme
Ich bleibe stehen ohne mich umzudrehen.
„Ich glaube an dich."
Ich lächele innerlich.

Ich laufe zu meinem Hügel.
Ich liebe diesen Ort, es dauert lange bis man ankommt, trotzdem war es wert.
Man sieht die ganze Stadt, es war wunderschön.

Ich sitze auf dem Boden und atme die frische Luft tief ein. Ich brauche einfach nur Ruhe.
Und einen Job.

Sauer schüttele ich den Kopf, als ich an Herr Öztürk denke.
Ich brauche wirklich einen Job.

Ich stehe auf und laufe nach Hause, als ich ankomme ziehe ich mir meine Schlafsachen an, binde meine Haare zu einem unordentlichen Dutt. Meinen MacBook hole ich raus, und springe auf meine Couch und schalte es ein.

Als ich meine Bewerbungen oline geschickt habe, mache ich mich breit und schaue Fernsehen.

-

Es waren schon drei Tage vergangen, ich war den ganzen Tag nur Zuhause und habe nach gedacht. Meine rechte Gesichtshälfte da wo mir Cem eine geklatscht hatte, war leicht blau und es brennt höllisch, wenn ich es anfasse.

Es klingelt öfters an meiner Tür, doch öffnen tat ich es nie sowie die Anrufe annehmen. Meine Wohnung versinkt in der Dunkelheit, die Rollos unten, nirgendswo brennt das Licht außer an meiner MacBook.

Ich sehe mir gerade einen Flugticket an, ich brauche Urlaub, einfach mal entspannen am Meer.

Als erstes muss ich einkaufen gehen sonst verhungere ich noch, also ziehe ich mir eine Joggingshose und einen Adidas Pulli an und meine Jordans. Mein Handy sowie meinen Geld und meine Hausschlüssel stecke ich in meiner Joggingshose. Summend laufe ich die Treppen hinunter, geschminkt hatte ich mich nicht. Schließlich gehe ich nur einkaufen. Das Blaue an meiner Gesichtshälfte habe ich auch nicht abgedeckt, es war mir egal.

Als ich im Supermarkt ankomme, parke ich mein Auto und hole einen Einkaufswagen. Ich schiebe den Wagen in den Markt und kaufe Lebensmittel ein.
Als ich bei den Schokoladenregal war, greife ich nach der Verpackung und sehe plötzlich Aylin und Cem vor mir! Geschockt sehen wir uns an, sie haben mich auch entdeckt.
Oh Oh.

Ich senke sofort meine Blicke und fahre den Einkaufswagen weiter an die Kasse. Als ich sie bezahle, renne ich schon wortwörtlich aus dem Supermarkt.
Ich packe alles in den Kofferraum und schiebe den Einkaufswagen an seinem Platz. Als ich mich umdrehe, höre ich die Stimme, auf die ich verzichten wollte.

„Nefes!", ruft Aylin nach mir.
Gezwungen drehe ich mich um und sehe wie Aylin auf mich zu kommt, Cem steht an der Tür und raucht, er schaut dabei woanders hin. Es verursacht mir einen Stich im Herzen wie er sich vernimmt!
Verdammt ich war das nicht!

„Wie geht es dir?", fragt sie mich doch hält inne als sie meine Gesichtshälfte sieht. Sie packt mich am Kinn und analysiert den blauen Fleck. „Das war dich nicht Cem, oder?"
Sofort schüttele ich den Kopf und entferne mich einen Schritt von ihr.
„Ich- Ich sollte gehen"

Mit schnellen Schritten entferne ich mich von dort und schalte den Motor an.

Als ich Zuhause ankomme, nehme ich mir die beiden Einkaufstüten in die Hand und laufe zum Aufzug. Ich drücke auf den Knopf, wie immer dauerte es so lange.
Ich könnte einpennen.

Die Türen öffnen sich und ich schleppe die Tüten rein, auf den 4. Knopf gedrückt gehe die Türen wieder zu.
Oben angekommen schleife ich die Tüten hinter mir her in die Wohnung.

-
„Ding dong."
Fluchend öffne ich die Tür und bereue es sofort. Vor mir steht Ümit!
Ich will die Tür zuschlagen, er hält sie fest und drückt die Tür nach hinten.
„Ümit verpiss dich! Sofort!", schreie ich ihn.
Er grinst mich an und kommt näher.

|Wenn Hass regiert|Where stories live. Discover now