Kapitel 1

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Ich blickte mich um und verstand im ersten Moment nicht, wo ich war. Wieso hatte ich solche Kopfschmerzen? Wieso drehte sich alles, wenn ich auf meinen Beinen stand? Vorsichtig begab ich mich ins Badezimmer, schaltete das Licht ein und erschrak als ich in mein Spiegelbild blickte. Blutergüsse - blaues Auge, aufgeschwollene Lippen. Er hatte es wieder getan. Er hatte die Kontrolle über seine Wut wieder verloren. Verdammt. Wie lange noch? Wie lange wollte er mich noch leiden lassen? Fühlte er sich danach besser, wenn er seine Fäuste gegen mich erhob? Wo war bloss dieser Mann, denn ich seit Jahren kannte? Wo war bloss dieser Mann, dem ich mein Leben anvertraute? Wo war bloss dieser Mann, den ich mehr als mich selber liebte? Ich wusch vorsichtig mein Gesicht. Entfernte das restliche Blut von meinen Lippen und versuchte mich zu beruhigen. Langsam ging ich in die Küche und wollte mir einen Tee kochen, als ich um meine Hüfte starke Hände spürte. Ich hob seine Hand und versuchte sie zu entfernen, doch der Druck wurde kräftiger. "Lass mich los.", zischte ich. "Du bist meine Frau, darf ich dich etwa nicht mehr anfassen." "Anfassen? Nennst du das anfassen?", sagte ich und drehte mich bei diesen Worten um. "Sag mir, verstehst du das unter anfassen?" "Ich wollte das nicht. Ich war betrunken. Hatte mich nicht unter Kontrolle." "Wohl wieder Geld verloren, was? Hast wieder gespielt, obwohl du mir versprochen hast, die Finger davon zulassen?" Er spannte sich an und ich bemerkte, dass die Wut wieder aufkochte. "NEIN.", sagte er ziemlich laut. "Wieso schreist du dann? Wieso spannst du dich an? Wieso lügst du mir ins Gesicht - ich kenne dich, Edon. Ich weiss wie du tickst, wie du reagierst. Aber ich habe die Nase voll." "Was heisst das? Willst du mich etwa verlassen?". Er kam mir gefährlich nahe, packte meinen Oberarm und drückte immer fester. Und ja, es tat verdammt weh.

Die Liebe der VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt