... Dann laufen Wir

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Und wenn du ihn kommen siehst, dann lauf. Lauf um dein Leben.

Ein letztes Mal.

Bleib nicht stehen, dreh' dich nicht um.

Niemals.

Und wenn du nicht mehr kannst, gebe der Schwerkraft nach. Falle und steh nicht wieder auf.

Nie mehr.

Denn wenn du ihn kommen siehst, den schwarzen Häuptling mir seiner Sense. Seine rabenschwarzen Augen blutrot getauft, von den Schatten des Todes verdeckt. Die Mundwinkel zu einem finsteren Lächeln verzogen und du dir vorstellen kannst, wie er dir das Leben aus den Augen saugt. Und er wird nicht aufhören, nicht kehrt machen.

Niemals.

Bis er den letzten Funken Hoffnung aus deinem längst erschlafften Körper gesogen hat, mit der unbändigen Gier in seinen hungrigen Augen. Stumm und kalt wie Eis. Eisig und schwarz, wie die Dinge, die du nicht siehst.

Nicht sehen willst.

Denn wenn du ihn kommen siehst, den Mann, der sein Herz an den Teufel verkauft hat, dann brauchst du nicht mehr zu laufen. Dann brauchst du nicht mehr zu betteln, zu flehen, dass er dich verschone. Dich, die arme Seele in Not.

Egal, wie schnell du bist. Egal, wo du dich versteckt.

Und wenn du denkst, du bist ihm entkommen,

Ihm, dem Herrscher über Furcht und Grauen,

Ihm, dem Herrscher, der all deine Ängste an seine pechschwarze Seele verfüttert hat,

Dann ist er plötzlich da.


Denn der Tot findet uns alle und nimmt uns mit in seine Welt.

In seiner Welt voll von Hass und Angst.

Denn in dieser Welt

Aus dieser Welt,


da kommt er her



SterblichWhere stories live. Discover now