Kapitel 23: They want to make me their Queen.

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Endlich habe ich ein neues Kapitel fertig gestellt! Ich hoffe es gefällt euch. Ich habe mir vorgenommen, jetzt mindestens einmal wöchentlich ein Update hochzuladen. (Wahrscheinlich am Dienstag) Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen:)

„Wir müssen die Wachen aufstellen und an der Ostmauer für weitere Sanitäter sorgen. Seit zwei Tagen macht die eintreffende Kälte den Bewohnern der Nischen an der Westmauer immer weiter zu schaffen. Darüber hinaus muss unbedingt....."

Weiter hörte ich gar nicht zu. Diplomatik war nicht so mein Ding. „Ich denke wir sollten erst einmal alles daran setzen die Verletzten zu heilen", verkündete ich und mischte mich damit erstmalig in die angeregten und aufgebrachten Diskussionen meiner Berater ein. Ein kleiner rundlicher Zwerg schnaubte zustimmend, während sich Golliath und Balthasar, zwei putzige kleine Satyrn zu meiner rechten Seite beleidigt abwendeten.

„Aber wir müssen zu jedem Zeitpunkt auf einen Angriff vorbereitet sein! Wir können doch nicht kampflos niedergehen", beschwerte sich eine wütende Elfe mit wallenden roten Haaren. Tanja. Tatjana. Wie auch immer. Ich schüttelte meinen Kopf.

„Das habe ich auch nicht gesagt. Ich wollte nur -"

„Jaja ich weiß. Uns alle retten. Nicht wahr, Prinzesschen? Aber das hier ist ein verdammter Krieg! Keine deiner kleinen Spielchen aus der Menschenwelt", unterbrach mich die kleine Elfendame.

Wut kroch so langsam in mir hoch. Was fällt der eigentlich ein? Ich stand abrupt von meinem Stuhl in dem riesigen Konferenzsaal auf und zog nun auch alle restlichen Blicke auf mich. „Hör mir jetzt einmal genau zu, Kleine", setzte ich bedrohlich ruhig an.

„Ich kämpfe seit mehreren Monaten in dieser gottverlassenen Welt für Gerechtigkeit und habe es bereits mit Dingen zu tun gehabt, die dein gepuderter Hintern sich nicht einmal vorzustellen vermag. Ich habe den Trollkönig und Königin Drawyai gegen mich aufgebracht und scheue vor rein gar nichts mehr zurück." Alle in der Runde Anwesenden senkten die Köpfe. Aber ich war noch lange nicht fertig.

„Ihr habt alle die Wahl: Entweder könnt ihr euch mir anschließen und meine Hilfe annehmen oder ich gehe meinen eigenen Weg und ihr könnt zusehen wie sie alle um euch herum abschlachten. Denn das werden sie tun, wenn ich sie nicht aufhalte." Ich legte meine Hände auf den großen Holztisch vor mir. „Wir werden erst den Verletzten helfen. Ohne eine gesunde Armee haben vor schon von vorne herein verloren. IN der Zwischenzeit sollen Späher falsche Routen für die anderen Königreiche legen, sodass wir hier hoffentlich lange ungesehen bleiben. Ich will darüber hinaus jeweils zwei Spione sowohl in Gordos, als auch in Reiim, die mir wöchentlich einen Bericht erstatten. Gibt es sonst noch etwas?"

Ein älterer Mann in den weiter abgelegeneren Plätzen räusperte sich. „Wer wird unsere Königin?Also immerhin brauchen wir einen Feldherren, der uns koordiniert." Nervös spielte der Mann an seinem roten Wams herum, doch ich sah das schelmische Aufblitzen in seinen Augen, bevor er den Blick auf seine Hände richtete. Angewidert rümpfte ich die Nase.

„Also ICH würde ja jemanden vorschlagen, der aus dieser Welt kommt. Nur um einen weiteren Verrat zu verhindern", meldete sich das rothaarige Biest. Und ich würde vorschlagen, dass du die Klappe hältst. Bevor ich jedoch meinen Senf beigeben konnte, ertönte die Stimme des kleinen Zwergenmannes, der mich zuvor schon unterstützt hatte. „Ich schlage Hope vor. Immerhin hat sie bewiesen, dass wir ihr vertrauen können und bewies auf dem Schlachtfeld mehr Mut als jeder Mann den ich kenne. Gleichzeitig hat sie mächtige Verbündete und ist Führerin von Okaia. Wir dürfen die Prophezeiung nicht außer Acht lassen. Sie"

Er macht eine kleine Pause und zeigte bedeutungsvoll auf mich.

„SIE ist die Heilerin, die Zerstörerin und die Retterin. Sie ist der Anfang und das Ende, das Gute und das Böse und entscheidet über unser aller Schicksal. Wieso sollten wir sie dann nicht zur Königin erklären?"Zustimmendes Gemurmel machte sich im Saal breit, nur die Elfin und der alte Mann schienen extrem unzufrieden zu sein, obwohl beide ein gekünsteltes Lächeln aufsetzten. Sie wollen mich also zu ihrer Königin machen.

Obwohl ich nicht wusste, ob ich der Aufgabe gewachsen war, stimmte ich mit einem erhabenen Nicken zu. Meine Augen lagen die ganze Zeit über triumphierend auf der roten Furie.

°°°°°°° 2 Tage später

Erschöpft ließ ich mich im dunklen Kerkergang zu Boden sinken. Meine Rüstung knirschte schrill, als sie an der Wand herunter rutschte. Ich war nun zwar Königin, aber dennoch weigere ich mich eines dieser lächerlichen Kleider zu tragen. Schließlich befand sich mein Königreich im Krieg. Mein Königreich. Alein schon der Klang rief in mir eine unangenehme Gänsehaut hervor. So viel Verantwortung und Pflichten die auf mich zukamen. Und ich hatte mich einmal zuhause beschwert, als ich mich um die Wäsche kümmern UND mein Zimmer an dem gleichen Tag aufräumen sollte. Seufzend streckte ich meine Beine aus und legte den Kopf nach hinten. Man was für ein Tag. „Ich hoffe, dass dein Tag besser war als meiner."

Ich bekam ein beleidigtes Schnaufen als Antwort. Anscheinend mochte er mich immernoch nicht. Also redete ich einfach weiter.„Wie lange ist es her, dass ich dich besucht habe? 4 Tage?5?"

„2" Ich lachte leise.

„So also redest du doch noch mit mir. 2 Tage nur, was? Kommt mir vor wie eine Ewigkeit" Erschöpft schloss ich die Augen. „Weißt du Elfenprinz? Deine Welt ist echt zum Kotzen." Nun hörte ich ein tiefes freudloses Lachen. „Kann ich nur zustimmen, Halbblut. Aber ich bin hier geboren, ich kenne nun einmal nichts anderes."

„Natürlich kennst du was anderes. Du lebst schon über 150 Jahre. Aber das glaubst du mir ja nicht. Die alte Hexe verdient dafür noch einmal einen extra harten Arschtritt." Ich schüttelte den Kopf. Es war danach still zwischen uns. Das einzige Geräusch war die Bewegung der Fackel an der Wand zu meiner linken, welche den engen Gang in ein sanftes Licht tauchte.

„Wie war ich?", kam unvermittelt die Frage aus der Zelle und traf mich aus heiterem Himmel. Seine Stimme klang auf einmal sanft und.....unsicher.

„Wie warst du wann?"

„Wie war ich....als du mir begegnet bist. Als ich dich kennengelernt habe. War ich....ein guter Elf?" Ich überlegte einen Moment lang. „Als ich dir begegnet bin, warst du unausstehlich. Und selbst danach konnte ich dich nicht leiden. Du warst für mich die Person, mit der ich am wenigsten zu tun haben wollte. Erst als ich hierher kam hat sich das geändert. Du hast mir all das hier beigebracht und mir geholfen, diese Welt mit anderen Augen zu sehen. Mit dir konnte ich das Schöne hier erkennen."

Ich lächelte selig bei der Erinnerung an unsere gemeinsame Zeit. „Du warst der beste Elf, den es gab. Du warst dieser arrogante, launische und überaus intelligente Elfenprinz, in den ich mich letzten Endes doch verliebt habe."

Ich öffnete meine Augen und sah ihn unerschrocken an. Darian atmete schwer ein und schien mich abschätzend zu analysieren.

„Und wer bist du jetzt, Darian?", fragte ich ihn und zum ersten Mal durfte ich seinen Namen aussprechen, ohne das er mich unterbrach oder beschimpfte. Das war immerhin ein enormer Fortschritt. Er antwortete nicht. Stattdessen legte er sich beide Hände an den Kopf und schaukelte langsam vor und zurück. Bedauernd stand ich auf und trat so nah wie möglich an die Gitterstäbe der Zelle heran. Darian schien es gar nicht zu bemerken, so tief war er in seinen eigenen Gedanken gefangen.

Ich streckte meine Hand durch die Stäbe und streichelte ihm sanft durch das rabenschwarze Haar. „Alles wird gut. Mach dir keine Gedanken, ich sorge dafür, dass wir uns wieder finden. Ich gebe dich nicht auf Darian. Weder den Darian, der heute vor mir steht, noch den von gestern. Ich werde euch retten, damit ich den Darian von morgen wieder lieben kann. Es ist egal wer du jetzt bist und es auch egal wer du damals warst, denn mein Herz macht dabei keinen Unterschied. Es liebt dich nicht als Königin, nicht als Halbelfe und auch nicht als Prophetin. Es liebt dich als Hope. Als die Hope von gestern, von heute und auch als die von morgen. Nichts kann etwas daran ändern."

Ich legte meine Hand an seine Wange und nahm langsam seine Hand von seinem Gesicht. Verwirrt starrte er mich an. Anscheinend schien er nicht zu wissen, ob er die Chance nutzen und mich töten sollte oder mich einfach akzeptierte. Ich lächelte ihn einfach nur an und verschränkte meine Finger mit seinen. Das Band zwischen uns machte sich langsam wieder bemerkbar, aber es war noch nicht wie zuvor. Wenn es denn überhaupt jemals so sein wird wie vorher.

AN: Hinterlasst doch Kommentare und Meinungen in der Box:)



Die Retterin der Elfen (Buch 2)Där berättelser lever. Upptäck nu