2 - Familie

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"Nummer 3012 bitte!" Ich schaute auf den Display und sah meine Nummer. Endlich! Meine Mam kreischte wie ein kleines Kind. Ich glaube sie freute sich mehr als ich, dass ich hier angenommen wurde. Essen ist zwar recht weit von Köln aber für diesen Studiengang hat es sich gelohnt hierher zu kommen. Wir waren schon auf Wohnungssuche. Lange konnte ich nicht hin-und her pendeln.

Wir traten herein. Ich wurde gebeten alle Dokumente abzugeben und sollte anschließend warten. Nach einigen Fragen hatte sich meine Anmeldung erledigt.
"Herzlich Willkommen an unserer Universität. Wir wünschen Ihnen noch viel Erfolg weiterhin." Die Dame lächelte mich herzlich an und wir bedankten uns.

Wir traten heraus und sahen uns im Campus um. Ich glaube, ich brauche Wochen um hier zurecht zukommen. So viele Gebäude, so viele Räume.. uff.

"Nun bist du offiziell Essener Studentin. Ist das zu glauben? Meine Tochter wird zu schnell erwachsen." Ihre Augen wurden glasig. Mir bildete sich auch schon ein Kloß im Hals. Ich umarmte sie feste und sagte: "Ich bleibe immer eure kleine Tochter."

Zuhause angekommen meldete ich mich mit meinen Daten an und erstellte meinen Stundenplan. Es war schon ein großer Unterschied von der Schule her. Da bekam man einen fertigen Stundenplan und hier musste man sich um alles selbst kümmern. Tja, Studenten sollen nun mal selbstständig werden. Stimmt!

Meine Tür klopfte. "Ja?"
Mein Vater trat herein. Ich lief auf ihn zu und umarmte ihn. Wie sehr er mir doch gefehlt hatte.
"Es tut mir leid, dass ich heute nicht anwesend war. Trotzdem nochmal alles Gute zum Studium. Du packst das schon. Wir sind sehr stolz auf dich."
Ich bedankte mich und verharrte so in seiner Umarmung. Er war so schön. Diese Liebe, diese Geborgenheit der Familie. "Danke lieber Gott, dass ich so eine Familie habe." Ich gab meinem Vater einen Kuss auf die Wange. Er lächelte mich an und sagte: "Duhet me falenderu un zotin qfar qika i kam. Ju don babi shum.(Ich sollte Gott danken, was für Töchter ich habe. Euer Vater liebt euch.)" In dem Moment kam auch Ardiana rein. Sie hatte uns belauscht. "Boah Papa, ich dachte du erwähnst mich schon garnicht mehr." Und wir lachten alle drauf los. Sie war manchmal eine richtig pubertierende Nervensäge. Aber die Prinzessin unserer Familie.
Papa verließ mein Zimmer und Ardiana hüpfte auf mein Bett wie eine Verrückte . "Na los, erzähl. Wie war dein erster Tag? Gibt es hübsche Jungs auf der Uni?" Ich schlug sie am Arm. Sie war zu jung um an Jungs zu denken. "Tkom than mos mi permen djemt.(Ich hatte dir gesagt du sollst mir keine Jungs erwähnen) Und nein, da gab es keinen. Und vorallem hatte ich noch garkeine Vorlesung. Es war nur eine Anmeldung."
"Wie langweilig.", sagte sie und verzog sich aus meinem Zimmer.
Sie war erst 14. Sie sollte noch garnicht über Jungs nachdenken. Am Ende fällt man eh nur auf die Schnauze. Ihr sollte es erspart bleiben in den jungen Jahren einem Jungen hinterher zu weinen. Sie sollte nicht das gleiche Schicksal wie ich haben.. und schon wieder dachte ich an IHN. Er war immer dafür, dass ich studiere. Er wollte immer, dass wir bald ein gutes Leben zusammen führen, wo uns Geld Probleme erspart blieben. Und nun studiere ich.. & er weiss nichts davon.
Ich suchte mein Handy. Vielleicht hatte er mir ja geschrieben.
Aber vergebens. Er hatte sich seit einem halben Jahr nicht mehr gemeldet also warum dann jetzt?

Wieso Liebe Ich Dich../ Pse Te Dua?Where stories live. Discover now