"Jodie ist da hinten" erklärte Alex und wollte schon zu einem Eingang am anderen Ende des Zeltes loslaufen, doch ich hatte andere Pläne. Ich hielt ihn zurück und sagte leise "Ich schulde dir noch etwas". Dann zog ich ihn zu mir runter und küsste ihn leidenschaftlich. Alex reagierte sofort und erwiederte den Kuss. Ich ermahnte mich zur Konzentration, um meinen Plan durchzuziehen. Langsam ließ ich meine Finger unter sein Shirt tauchen und fuhr über seine Bauchmuskeln. Mein Freund spannte sich an und legte seinerseits die Hände an meine Tailie. 'Konzentrier dich' dachte ich und ließ meine Hände bis zu seinen Schultern wandern und fuhr dann mit den Fingernägeln über seinen Rücken bis zum Saum seiner Hose. Inzwischen ging Alex' Atem stoßweise und seine Hände wanderten zu meinem Hintern. Ich ließ mich jedoch nicht aus der Ruhe bringen, steckte meine Fingerkuppeln unter den Bund seiner Hose und fuhr langsam nach vorne bis zu seiner Gürtelschnalle, ohne den Kuss einmal zu lösen. Einen Moment spielte ich an seiner Gürtelschnalle, dann spürte ich, dass ich ihn weit genug hatte. Ruckartig ließ ich von ihm ab, trat einen Schritt zurück und grinste ihn teuflisch an. Atemlos stand er vor mir und sah mich verwirrt an. "Rache ist süß" sagte ich mit einem frechen Grinsen "Das war für den Knutschfleck. Ich gehe jetzt zu Jodie, bye". Dann drehte ich mich leise lachend um und ließ ihn einfach stehen. Hinter mir hörte ich, wie er leise knurrte, desshalb beeilte ich mich, zu dem Zelteingang zu kommen, den er mir gezeigt hatte. Doch noch bevor ich ihn erreicht hatte, wurde ich von den Füßen gerissen und hochgehoben. Ich schaute genau in Alex' braune Augen. Er grinste "Kein schlechter Schachzug, Kurze. Das gibt Rache. Und wo kann ich meine Macht besser ausüben als beim Training". Ich schluckte "Komm schon, das war doch witzig". "Keine Chance, Lucy. Das hast du dir selbst eingebrockt. Du willst spielen? Dann spielen wir".

Er ließ mich wieder runter und grinste mich an. Ich grinste zurück "Okay, spielen wir". Ein bisschen Ablenkung von dem ganzen Schlamassel kann ich gut gebrauchen. "Aber jetzt gehe ich erstmal zu Jodie" sagte ich und ging auf die Zelttür zu. Alex runzelte die Stirn und hielt mich zurück "Wenn sie wieder einen ihrer Anfälle hat, spiel bitte nicht den Helden. Ruf um Hilfe und komm raus, okay?". "Ja" sagte ich einfach nur, damit er mich zu ihr ließ. Was ich im Notfall mache, werde ich spontan entscheiden. "Gut, dann bis später" sagte Alex, gab mir noch einen Kuss auf die Stirn und ließ mich dann vor dem Zelt alleine stehen.

"Lucy?" fragte Jodie überrascht, als ich ins Zelt trat. "Jo" sagte ich glücklich und lief auf sie zu. Einen Moment starrten wir uns an, dann zog sie mich in ihre Arme. "Ich bin so froh, dass es dir gut geht. Es tut mir so leid" flüsterte sie und drückte mich enger an sich. "Ich weiß" sagte ich "Ich weiß, Jodie. Du kannst nichts dafür". "Ich hätte dich echt getötet. Und du hast trotzdem mein Leben gerettet. Womit habe ich deine Freundschaft verdient?" fragte sie verzweifelt. Ich löste mich von ihr "Ich hätte dich doch niemals im Stich gelassen. Das hätte ich mir nie verziehen". "Und ich kann mir nie verzeihen, dass ich dir wehgetan habe. Dass ich dich verletzt habe. Es tut mir so unendlich leid" sie hatte Tränen in ihren eisblauen Augen und schaute mich mit dem einen Auge, mit dem sie noch sehen konnte, traurig an. Ich griff nach ihrer Hand "Ich verzeih dir, Jodie. Alles. Es geht mir gut und dir auch. Das ist wichtig. Und ich werde dafür sorgen, dass du hier raus kommst. Du kannst ganz normal mit den anderen Rebellen leben". Jodie sah mich schmerzhaft an "Ich bin eine Gefahr für alle, Lucy. Ich kann nicht ganz normal bei den anderen schlafen". Etwas sauer sah ich sie an "Klar kannst du! Gefahr, dass ich nicht lache. Du kannst ganz wunderbar mit anderen auskommen! Dich für den Rest deines Lebens wegzusperren ist doch auch nicht die Lösung!". "Was denn sonst?" fragte sie leise "Ich bin für nichts mehr gut. Ein Wrack". "Sag sowas nicht" bat ich leise und drückte ihre Hand "Wir finden eine Aufgabe für dich. Eine Möglichkeit zu helfen. Du musst nur dafür kämpfen! Es selber wollen!". Sie seufzte und ließ den Kopf hängen "Womit habe ich einen Menschen wie dich verdient, Lucy? Du bist so nett, herzlich, freundlich, optimistisch, hilfsbereit... Ohne dich wäre ich völlig aufgeschmissen".

Ich lächelte "Desswegen bin ich ja da. Und ich habe eine Idee". Neugierig schaute sie auf mich runter. "Ursprünglich habe ich Alex gefragt, ob er mit Dennis klären kann, dass du im normalen Mädelszelt schläfst. Aber das machen wir jetzt selber. Komm". Ich zog sie auf die Zelttür zu. Unsicher hielt sie mich auf "W-Wie? Jetzt? Wir spatzieren einfach zu Dennis Morgan und fragen ihn?". "Genau so" bestätigte ich und lächelte sie aufmunternd an. "Ich... ich glaube nicht, dass das geht..."meinte Jodie traurig und schaute auf den Boden. "Klar geht das" sagte ich überzeugt "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg"

So überquerte ich mit Jodie kurze Zeit später die Lichtung. Es hatte ewig gedauert, Alex und die Campingstuhl-Typen zu überzeugen. Die Campingstuhl-Typen wollten Jodie nicht gehen lassen und Alex redete in der Zeit auf mich ein, die Angelegenheit ihm zu überlassen. Er meinte, dass hätte doch alles noch Zeit. Aber ich war sauer und so diskutierte ich alle Drei in Grund und Boden. Und jetzt lief ich mit Jo über die Lichtung genau auf Dennis' Zelt zu. Jodie selbst wirkte etwas nervös, doch ich schleppe sie weiter. Ich konnte es nicht leiden, dass sie gefangen wurde, weil sie als 'Gefahr' galt. Pff, man kanns auch übertreiben. An Dennis Zelt 'klopfte' ich nicht mal an sondern stürmte einfach rein. Dennis saß an seinem Chaos-Schreibtisch und blickte auf, als wir eintraten. "Lucy. Wer sonst" murmelte er mehr zu sich selbst, richtete sich dann auf und sah uns an "Was wollt ihr hier? Und was machst du hier?" fragte er an Jodie gewand "Müsstest du nicht bei den Gefangenen sein?". "Darum geht es" ergriff ich entschlossen das Wort "Ich verlange, dass sie ab jetzt im Frauenzelt schläft und nicht mehr bei den Gefangenen!". Dennis zog beide Augenbrauen hoch "Warum? Sie ist eine-". "Sie ist keine Gefahr!" knurrte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen "Ich werde persönlich auf sie aufpassen, wenns nötig ist. Dass ist meine Forderung: Wenn sie nicht im Frauenzelt schlafen darf, helfe ich euch nicht bei Operation X". Dennis seufzte entnervt und rieb sich die Schläfen "Du bist echt anstrengend, weißt du das?". Ich zuckte mit den Schultern "Was ist jetzt, wird sie frei gelassen? Sonst könnt ihr euch ein neues Opfer für diese Selbstmord-Mission suchen".

Er knurrte "Schön, okay. Sie schläft im Frauenzelt! Aber ich warne dich, Lucy, sollte sie auch nur eine weibliche Rebellin verletzen...". Er beendete seine Drohung nicht. Ich nickte "Wird sie nicht". Dann wandte ich mich an Jodie,die uns die ganze Zeit schweigend zugehört hatte. ich lächelte sie aufmunternd an "Komm, du kannst neben mir schlafen". sie lächelte leicht "Danke Lucy. Das du so für mich kämpfst. Du bist die Beste". Ich lächelte sie herzlich an, nickte Dennis noch einmal zu, dann verließ ich mit der Schwarzhaarigen sein Zelt.

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