Kapitel 13

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Derek's POV

Ich lief hinter Penelope her in ihr kleines Reich. Sie gab wie gewohnt ihren Code ein. Und dann ging die Suche los. Während wir stundenlang nach irgendeinem Hinweis auf ihren Aufenthaltsort suchten, fühlte ich mich schlechter und schlechter. Einmal, weil die Zeit immer knapper wurde und wir nicht wussten, was er mit ihr machen würde. Und dann, weil ich so viel neues über sie wusste, was ich gern von ihr erfahren hätte. Zum Beispiel, dass sich ihre Schwester Primrose umgebracht hatte. "..geh nach Hause, okay? Hörst du mich, Derek?" Verwirrt blinzelte ich ein paar Mal, bis ich verstand, dass Penelope mit mir redete. Ich schüttelte meinen Kopf und wollte weiter etwas tun, irgendetwas herausfinden, was uns helfen würde, als ich merkte, dass sie den Computer vor mir bereits aus gemacht hatte. Schwer atmete ich aus und stand langsam auf. "Ich bleib hier, hörst du?! Und ich kremple das ganze Programm nach ihr um, verstanden? Wir werden deine Prinzessin finden, klar!?" Sie stand vor mir und ich widersprach ihr nicht. Eigentlich hätte ich irgendwas bissiges auf den Kommentar Prinzessin geantwortet, aber jetzt wurde mir klar, wie müde ich eigentlich war. Also ließ ich mich einfach in ihre Umarmung fallen und musste mir die Tränen schwer unterdrücken. 

Es war stockdunkel draußen. Ich war auf dem Weg zur Bar.. die Bar, vor der ich Arizona beruhigt hatte. Vor der sie in meinen Armen vor Erschöpfung eingeschlafen ist. Die Bar, vor der ich mir eingestehen musste, dass ich Gefühle für sie hatte. Gerade stand ich vor dieser Bar, öffnete langsam die Tür. Zählte meine Schritte, um mich abzulenken und überzeugte den Barkeeper Jackson, mir eine ganze Flasche Wodka mitzugeben. Ich bezahlte und ließ ihm das Restgeld. Er sagte nichts, schaute mir einfach nur nach, wie ich mich vor der Bar in das Gras des Parks legte und in den Himmel starrte. Ich wusste, dass ich momentan nicht viel bewirkte, aber ich wusste, dass ich das beste Team hatte. Sie würden etwas finden, auch wenn ich ein paar Stunden nicht anwesend war. 

Mittlerweile war meine Flasche halb leer und ich ziemlich betrunken. Und nach weiteren zehn Minuten, als ich Schritte auf mich zukommen hörte, war meine Flasche leer. "Mit 'Geh-nach-Hause' hab ich nicht gemeint, dass du dich in den Park setzen und dich betrinken sollst." Ich antwortete nicht, schaute sie einfach nur an. Nach ein paar Sekunden schaute ich wieder weg, meine Sicht war verschwommen. Ob es durch den Alkohol kam? Keine Ahnung. Penelope seufzte kurz und ließ sich neben mich ins Gras fallen. Sie griff nach der Flasche und wiegte sie hin-und her, um zugucken, ob noch etwas darin war. Es gab einen dumpfen Aufprall hinter mir, wahrscheinlich die leere Flasche. "Hör zu. Wir waren alle mal verliebt und du hast auch jedes Recht dazu dir Sorgen zu machen und verzweifelt zu sein! Vielleicht sogar dich zu betrinken.. Aber du musst immer im Kopf haben, dass du ihr damit nicht hilfst! Du solltest nach Hause gehen, um zu schlafen, damit du morgen etwas für sie tun kannst!" Irgendetwas schien in mir gerissen zu sein, denn ich redete, und redete und redete..

"Was aber, wenn der Alkohol mir hilft? Garcia, wir können nichts für sie tun! Gar nichts, sie muss das alles selbst durchstehen, sie muss wieder dieses Trauma erleben! Wir können nur alles tun, was in unserer Macht steht, um ihr Trauma zu verkürzen, aber du weißt selbst wie die Dinge stehen! Dieser Justin ist nirgends zu finden, nirgends. Wir wissen nichts über ihn, auch wenn wir den ganzen Tag nichts anderes getan haben, als Informationen zusuchen. Sie wird dort schneller zerbrechen, als du denkst. Du hast sie nicht gesehen, als sie über ihn geredet hat. Und ich nicht wusste, was er ihr angetan hat. Du hast sie nicht bei ihrer Panikattacke gesehen, als sie hier vor mir gelegen hat und um Luft gerungen hat, du hast ihr nicht das Leben mit Beleidigungen noch schwerer gemacht, als sie es sowieso schon hatte! Ich war das alles! Anstatt sie freundlich aufzunehmen, hab ich versucht sie wegzuekeln. Anstatt mir schon viel früher einzugestehen was ich empfinde, hab ich es in mir verschlossen und sie bei jeder Gelegenheit beleidigt, die ich nur finden konnte. Ich hab ihr einen neuen Horror gegeben, mit dem sie sich rumschlagen musste und ich.." "Okay, stopp!", schrie Penelope. "Stopp. Ja, du hast Fehler gemacht! Und ja, es hätte alles anders laufen können, aber das ist es nicht. Du kannst nichts daran ändern, was passiert ist! Und wir alle haben Angst um sie, wir alle machen uns Sorgen und wir alle wollen und werden sie finden, aber dafür müssen wir so wie wir es immer tun, als Team arbeiten! Keine Alleingänge machen, füreinander da sein! Derek.. du hättest nicht wissen können, was sie durchgemacht hat." "Was sie durch macht.."
Für einen Moment sagte niemand etwas. Bis Penelope schließlich die Frage stellte: "Liebst du sie?"
Nochmal blieb es einen Moment still. Bis ich schließlich tief einatmete und sagte: "Ja. Ich hab sie von Anfang an geliebt. Auch wenn ich ihr anfangs das Leben zur Hölle gemacht habe.. Ich wollte mich doch nur beschützen.. Nach der Sache mit Lynn.. ich konnte niemandem mehr vertrauen.. Und trotzdem hab ich mich zu ihr hingezogen gefühlt, obwohl ich wusste, dass sie auch so sein könnte. Dass ihr Treue genauso wenig bedeutet wie Lynn. Mir ein fremdes Kind unterjubeln oder andere falsche Sachen abziehen würde.. Aber das würde Arizona nicht tun.. Mit der Zeit hab ich das verstanden. Weil sie so anders ist als alle anderen. Weil sie immer lächelt, obwohl sie vielleicht lieber in Tränen ausbrechen will. Weil ihre Augen so viel Schmerz, Trauer und Wut verstecken, und nur ihre Stärke widerspiegeln. Und ich hab mich in diesen tiefen blauen Augen verloren. Ich glaube sogar, dass ich ihre Seele sehen konnte. Sagt man das nicht so? Wenn man jemandem so tief in die Augen schaut, dass man plötzlich weiß, dass es richtig ist, dass es genauso kommen sollte? Genau das ist passiert, als sie in meinen Armen wieder atmen konnte. Ich hab ihr in die Augen geguckt und wusste es einfach. Ich hab zwar immer zu JJ gesagt, dass es mich stört, wenn sie alles ins lächerliche zieht, um es für sich selbst leichter zu machen, aber eigentlich ist es eine der Sachen, die ich an ihr bewundere. Sie hat eine Strategie, mit der sie sich in schwierigen Situationen dazu bringt, es einfach hinzunehmen, auf so eine Idee bin nicht einmal ich gekommen. Es gibt so vieles, was bewundernswert an ihr ist. Zum Beispiel wie sie läuft. So anmutig, stolz und mutig, aber gleichzeitig elegant, schüchtern und sexy. Man kann es nicht beschreiben, Penelope, man kann sie nicht beschreiben. Du musst sie einfach kennenlernen. Und jetzt... jetzt ist sie weg.. eingesperrt irgendwo bei einem Psycho und ich würde 5000 Meilen laufen, um sie da rauszuholen! Aber ich  kann nichts tun, außer abwarten, bis wir ein Hinweis finden oder bis er sich meldet, wenn er sich überhaupt meldet.. oder bis wir ihre.." "Sag es nicht.. Wir werden sie lebendig finden!" "Aber wenn nicht.. Dann werde ich ihr nie sagen können, wie sehr ich mich in sie verliebt habe.." Neben mir schniefte Penelope und ich schaute hinauf in die Sterne und betete, dass wir sie finden werden. Ich versuchte ihr eine Nachricht zukommen zulassen, dass sie stark sein musste und ich sie finden würde. Und während ich so nach oben starrte, Penelope im Arm, wurde mir klar, dass sie Arizona nicht einfach nur ein Stern unter all den anderen sein würde, sie würde mein verdammter ganzer Himmel sein. Wenn wir sie finden..    


The new Partner| Criminal Minds Derek Morgan FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt