Kapitel 2

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,,Louisa?" Wow er sagt mal meinen Namen ohne mich zu verarschen. ,,Ja?" Ich habe es geschafft! 1 Wort ohne zu stottern! ,,Wow. Du siehst so anders aus." Ich verdrehte innerlich die Augen. Immer nur Aussehen, Aussehen, Aussehen.

,,Du fährst Longboard?" Ich nickte leicht zögerlich. ,,Kanmst du Tricks?"
,,Naja ein paar..." Eigentlich konnte ich ziemlich viele weil ich jeden Abend zum verlassenen Skaterpark am Ende des Weges fahre. ,,Lass mich raten du warst aufm Weg zum Skaterpark?" Ich nickte. Dann sah ich das Longboard in seiner Hand.
,,Ich komm mit." Was? Seth Parker kommt mit mir zum Skaterpark? Was hat er nur vor?
Ich holte mein Longboard aus dem Gras und fuhr ihm hinterher. Als wir ankamen machte jeder ein paar Tricks bis wir uns erschöpft auf die Halfpipe setzten und redeten. Er war eigentlich mega cool ...das machte es den Schmetterlingen in meinem Bauch auch nicht leichter.

Plötzlich fing es an zu Gewittern und wir rannten zu mir da er 40min (mit dem Board) entfernt wohnt und mit dem Board gekommen ist. Es zog ein Schneesturm auf weshalb wir schnell rein rannten. Das war der 1. Schnee dieses Jahr. ,,Ehmm... Ich weiß ich war nie sonderlich nett zu dir... Aber könnte ich vielleicht hierschlafen? Ich will bei dem Wetter nicht gerne nach Hause fahren." WTF!? ,,Ehm.. Klar. Hast du Hunger?" Er nickte und ich ging in die Küche. Ich fand einen Zettel auf dem Tisch.

Louisa!
Wir sind für einen Monat oder länger auf Geschäftsreise. Deine Schwester ist mit ihrem Freund nach Spanien gezogen.

Haben dich lieb,
Mum und Dad.

Was!? Meine Schwester konnte sich nichtmal verabschieden genauso wie meine Eltern? Ich sank auf den Küchenstuhl und fing an zu weinen. Wir hatten zwar alle nicht das beste Verhältnis trotzdem hatte ich sie lieb und dann können die sich nichtmal verabschieden? Eine Eltern haben das bis jetzt immer gemacht. Und jetzt sehe ich meine Sis evtl nie wieder und sie verabschiedet sich nichtmal? Ich weiter immer doller. Irgendwann spürte ich eine Hand auf meiner Schulter die nur Seth gehören konnte. ,,Was ist los? " Fragte er besorgt. Warte was? Besorgt? Seth und besorgt? " Ich gab ihm den Zettel den ich die ganze Zeit in der Hand hatte.

,,Sie haben sich nicht verabschiedet? " Ich schüttelte den Kopf. Mein Blick war immer noch auf den Küchentisch geheftet. ,,Oh. Sind deine Eltern oft weg?" ,,Ja. Ich sehe sie selten. Und wenn dann nur kurz...sie hassen mich. Meine Schwester verachtet mich wie jeder. Alle hassen mich. Manchmal will ich... " Dann brach meine Stimme ab und ging in lautes Schluchzen über. Seth schloss seine Arme um mich. Ich vergrub meinen Kopf in seiner Brust. Er roch so gut. ,,Es gibt auch Leute die dich lieben!" ,,Nein. Ich habe keine Freunde, meine Familie verachted mich nur weil ich nicht in Highheels und Kleidern rumlaufe, ich werde in der Schule Tag für Tag gemobbt. Und jetzt muss mich der schlimmste von allen trösten weil es sonst niemand macht. Ich kann nicht mehr. Seth, ich habe keine Kraft mehr."

***Seth's Sicht***

Während sie redete schluchzte sie immer ab und zu mal. Was sie sagte schockte mich. Wenn ich gewusst hätte das ihr Leben so scheiße ist hätte ich es nicht noch beschissener gemacht.

,,Es tut mir leid. " Sagte ich zu ihr. Ihr kopf war immer noch in meiner Brust vergraben. ,,Was? " Nuschelte sie. ,,Alles ich hatte keine Ahnung das dein Leben so im Arsch ist. Dann hätte ich das nie gemacht. Mein größter Fehler ist es immer nach dem Aussehen zu gehen. Aber das wird sich jetzt ändern. Ich meine ich fand dich ja immer so du weißt schon hässlich aber ich habe nie daran gedacht was sich für eine wunderschöne Person von innen und außen hinter den Pullovern versteckt." Sie blickte mich mit geröteten Augen an. ,,Das sagst du nur weil ..." Doch ich unterbrach sie. ,,Ich meine es vollkommen ernst!" Das war das erste mal das ich sie lächeln sah. Seid den 5 Jahren die wir uns kennen. Automatisch musste ich mitlächeln. Sie ist wunderschön wenn sie lächelt noch schöner als sonst. ,,Ich geh mich dann mal umziehen. Du kannst in der Zeit im Wohnzimmer warten. " Sagte sie und stand auf.

***Louisa's Sicht***

Was er gesagt hatte haute mich. Weswegen ich mich erstmal unter die kalte Dusche stellte. Danach zog ich mir eine kurze Sportshorts mit einem schwarzen Top an, nahm meine Kontaktlinsen heraus, wechselte sie durch meine Brilleund ging runter zu Seth. Er starrte mich ungläubig an als ich mich in den Türrahmen stellte. Als ich Bettzeug aus dem Schrank im Wohnzimmer heraussuchte schwiegen wir die ganze Zeit.
,,Hier. Die Couch kann man rausziehen. Unsere Gästezimmer werden gerade renoviert." Ich gab ihm sein Bettzeug und ging in mein Zimmer.

An Schlaf konnte ich jedoch nicht denken. Wie auch? Der Typ der dich jahrelang gemobbt hat schläft unten bei mir auf dem Sofa. Irgendwann schaffte ich es doch noch einzuschlafen und hörte nur noch wie die Tür aufgemacht wurde.

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