1 • Liebe ist die erste Berührung

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Allein in Gammelklamotten zog ich mir auf der Couch ein paar Staffeln supernatural rein als meine beste Freundin Jessie die Tür aufschloss.

»Jakyyyy bist du bereit?«

Warum nochmal hatte Mum ihr den Schlüssel gegeben? Ach ja, sie hatte Angst um mich. Ich könnte ja aus dem Fenster springen... Jessie blieb geschockt in der Tür stehen.

»F-F-Fü-ür w-wa-as?«, fragte ich unwissend.

»Abiball? Da habe ich dich letztens erst dran erinnert!« Sie verdrehte die Augen und machte sich an meinen Schrank zu schaffen.

Ich seufzte. Abiball bedeutete viele Leute, viele Leute bedeutete Stimmengewirr und lauter Fragen von unbekannten Leuten.

»Babe, ich weiß du willst da nicht hin gehen, aber wenn du immer nur in deinem Zimmer hockst, lernst du nie einen ordentlichen Typen kennen!«

Das ist es nicht. Ich will jemanden kennenlernen aber es ist peinlich nur vor sich her zu stottern.

»Außerdem sind nicht alle Typen wie Mike.«

Mike war im Footballteam gewesen und berüchtigt dafür andere Schüler zu mobben. Ein Glück hatte das ganze jetzt ein Ende. Leider musste ich ihn heute ein letztes Mal sehen. Wobei ich es eigentlich schwänzen wollte. Aber da kam mir Jessie wohl zuvor...

»W-w-wo-o i-is-st e-eig-g-en-t-tl-i-ich B-b-e-n-ny?«, fragte ich interessiert.

Benny war ihr Freund und die beiden sind jetzt schon seit der 5. Klasse zusammen.

»Der kommt uns nachher abholen. Er bringt seinen Bruder mit. Der, von dem ich dir erzählt habe. Der Grundschullehrer.«

Oh na dann. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als sie mir meine skinny Jeans an den Kopf warf.

»Hier zieh' das an und das Hemd dazu.«, kommandierte sie und verschwand im Bad.

Widerwillig zog ich die Hose und das Hemd an, wuschelte mir durch die Haare und folgte Jessie. Sie war mit Aftershave bewaffnet und sprühte mich damit ein. Die Nase rümpfend hielt ich die Luft an.

»Und jetzt Baby...«, sie sah mich an, »machst du da draußen die Männer verrückt.«

Ich nickte unsicher. Eigentlich wollte ich niemanden verrückt machen. Ich wollte mein armes, einsames Leben weiter leben. Draußen hupte jemand und augenblicklich erhellte sich Jennies Gesicht und sie rannte fix nach unten an die Tür.

Ich hörte Knutschgeräusche. Pfui, wie eklig. Hastig sprang ich auf und rannte die Treppe herunter. Leider übersah ich dabei die letzte Treppenstufe und machte mich auf den Weg in unbekannte Arme. Genüsslich stöhnte ich und schloss erschöpft die Augen.


Stuttering Prince (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt