Kapitel 1

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Lost.Found.Taken.Burned

Ich muss euch warnen! Dies ist keine Friede, Freude und alle sind glücklich Geschichte. Das hier ist meine Geschichte vom Anfang bis zum Schluss. Meine Traurige Geschichte, in der ich alles verlor, alles gefunden, es mir erneut genommen und verbrannt wurde. Als ich sieben Jahre alt war, entdeckte ich, dass ich das Feuer und das Wasser beherrschen kann. Ich lernte allerdings nie meine Gabe bei meinen menschlichen Eltern zu kontrollieren und so kam es immer wieder zu ziemlich unschönen Unfällen... als meine Eltern hörten, dass ich zum dritten Mal ein Mädchen verletzt hatte schickten sie mich fort. Vorher hatten sie sich über Leute wie mich schlau gemacht und fanden heraus, dass noch eine andere „Mutantin", wie sie „meine Art" nannten, nicht weit von uns entfernt Lebte. Ihr Name war Claire. Ich wurde zu ihr geschickt, um fortan bei ihr zu leben. Sie nahm mich wie eine Tochter auf und lehrte mich meine Wutausbrüche unter Kontrolle zu bringen. Dabei erfuhr ich auch von ihrer Gabe. Sie konnte einem mit einem bloßen Blick unerträgliche Schmerzen bereiten. Das Problem daran war, dass nur sie den Blickkontakt beenden konnte, wenn er einmal da war. Seitdem mich meine Eltern zu Claire gegeben hatten, hatte ich nichts mehr von ihnen gehört. Auch von meiner 2-Jährigen Schwester, hatte ich nie mehr etwas gesehen. Ich war für meine Familie, wie ein Monster aus einem wahrgewordenen Horrorfilm. Claire erkläre mir, dass sie nicht damit zurechtkamen, dass ich so anders war, aber dass es nicht immer schlecht war, anders zu sein, doch die Menschen grenzten Minderheiten aus, wie auch uns Übernatürliche. Sie erzählte mir auch, dass ich mich von den Menschen fernhalten sollte und unter gar keinen Umständen eine Beziehung mit einem eingehen sollte. Ich war noch ein Kind und wusste nichts von der Liebe. Inzwischen bin ich 16, aber verliebt war ich noch nie gewesen. Trotz allem vermisste ich mein Menschliches Leben. Also beschloss Claire mir zu liebe umzuziehen, wobei sie mir das Versprechen abnahm, dass ich zwar in die Schule gehen durfte aber keine engeren Bändern mit meinen Mitmenschen knüpfen sollte und auf gar keinen Fall meine Gabe preisgeben durfte. Wir gingen nach Irland, da mich dieses Land schon immer fasziniert hatte und meldeten mich an einer Schule an. Für mich war das alles noch total neu, da ich bisher nur von Claire unterrichtet wurde. An meinem ersten Tag fuhr mich Claire noch zur Schule. Eigentlich war Claire erst 29 und wahrscheinlich hielten sie alle für meine Schwester... aber darum scherte ich mich nicht. Ich hatte nur noch Angst wie es in dieser neuen Schule sein würde. Umgeben von Leuten, die zwar keine Vorurteile gegen mich hatten, allerdings andere Mittel und Wege hatten jemanden grundlos in den Dreck zu ziehen. Jaja so sind die Leute. Brauchen sie einen Sündenbock erschaffen sie sich einen. „Das schaffst du schon", sagte Claire und lächelte mich an. Ich nickte, obwohl ich mir da ganz und gar nicht sicher war. Ich verabschiedete mich von ihr und stieg aus, dann reihte mich in die Massen der hereinströmenden Schüler ein, die mich alle abschätzend musterten und ging in die Richtung, die Claire mir beschrieben hatte. Ich erreichte das Sekretariat und klopfte an der Tür. „Herein", rief eine Stimme und ich trat ein. Die Sekretärin, die hinter ihrem Schreibtisch saß, lächelte mir zu und sagte freundlich:„ Du musst Serena sein! Ich habe dich bereits erwartet." Sie kramte in einer ihrer Schubladen und zog ein Blatt Papier heraus. „Das hier ist dein neuer Stundenplan", sagte sie. „ Dein Mathematikkurs findet in Haus vier statt. Wenn du es nicht findest frag einfach einen Lehrer oder Schüler." Ich nickte und machte mich mit einem nervösen Flattern im Bauch zu Haus Nummer vier welches, zu meiner Erleichterung, sehr leicht zu finden war und ich nicht einen der glotzenden Schüler um Hilfe zu bitten brauchte. Ich schaute auf meinen Zettel mit meinem Stundenplan mitsamt den Namen der Lehrer. Mrs. Birkle in Mathe? Na das kann ja heiter werden... als ich in meinem Fach raum ankam bestätigten sich meine Befürchtungen sofort. Mrs. Birkle war eine kleine, hagere Frau mit straff zurückgekämmten Haar, dass sie zu einem Dutt zusammengebunden hatte. Ich ging zu ihr nach vorne, wobei ich den Blick stets auf den Boden gerichtet ließ und stellte mich vor. „Serena hab ich recht? In der elften Klasse noch die Schule zu wechseln! Und das noch nicht einmal Pünktlich zum Schuljahresbeginn! Früher hatte man noch so etwas wie eine Weltordnung und Disziplin! Heute tut ja jeder, was ihm gerade in den Sinn kommt! Wie dem auch sei, setz dich einfach neben Hannah und wage es nicht meinen Unterricht mit deiner Anwesenheit zu belasten!", sagte sie in einem strengen Tonfall. Ich nickte verunsichert und während sie mit dem Unterricht begann, setzte ich mich neben das Mädchen, auf das sie gewiesen hatte. Sie musterte mich prüfend und schien mit dem Ergebnis durchaus zufrieden zu sein denn sie schenkte mir ein strahlendes Lächeln und nickte mir freundlich zu. Vielleicht hatte ich einfach nur die falsche Einstellung normalen Schulen gegenüber... so schlimm wars dann ja doch nicht. Oder wohl besser noch nicht...der Unterricht mit Mrs. Birkle war wie ich ihn erwartet hatte: einschläfernd und zum Sterben langweilig, ganz anders wie als Claire mich unterrichtet hatte. Dazu kam noch, dass mich zu allem Überfluss alle anstarrten. Als endlich Pause war wollte ich gerade meine Sachen zusammen packen, da sprach mich Hannah an:„ Hi! Ich bin Hannah und du? " „Serena.", murmelte ich und stopfte meine Sachen in meine Tasche. „Was hast du in der nächsten Stunde?", fragte mich Hannah. Ich kramte meinen Stundenplan heraus. „Biologie", antwortete ich.„ Schade, ich hab jetzt Englisch aber... warte kurz." Sie winkte einem Mädchen auf der anderen Seite des Klassenzimmers zu und bedeutete ihm herzukommen. „Hey Hannah was ist denn los?", fragte das Mädchen. „Darf ich vorstellen, Serena, Serena das ist Courtney." Courtney war ein schlankes, hochgewachsenes Mädchen mit einer Top-Figur, hatte blauen Augen und blonde Haare. Ich weiß nicht wieso, aber ich konnte sie vom ersten Moment an nicht leiden. Courtney lächelte mich an, aber es war ein aufgesetztes, falsches Lächeln, dass ihr Wesen perfekt widerspiegelte: alles nur Fassade. „Ich nehme einfach mal an, dass ich der Neuen ihren Kursraum zeigen soll?", fragte Courtney Hannah. Ich war mir nicht sicher aber ich glaubte Spott in ihrer Stimme zu hören. „Ja, sie hat jetzt auch Biologie.", antwortete Hannah. „Na dann komm mal mit "Serena"." Coutney sprach meinen Namen aus, als würde sie von einem giftigen Insekt reden. Ich hatte so das Gefühl, dass sie mich ebenso wenig leiden konnte, wie ich sie leiden konnte...tja wenigstens waren wir uns in diesem Punkt einig. Ich nahm meine Tasche, stand auf und ging Courtney hinterher. Es dauerte eine gefühlte Stunde, bis wir im Bio-Raum ankamen, weil Courtney alle zwei Sekunden jemanden traf, den sie umarmen, auf die Wangen küssen und ihm den neusten Klatsch erzählen musste. Innerhalb von 5 Minuten hatte ich ungefähr acht Mal gehört, dass Courtney jetzt mit einem Jared zusammen war und wie glücklich sie war und wie toll er küssen konnte. Ich krieg noch die Krätze bei dem ganzen Quatsch. Als wir dann endlich da waren, wollte ich nur weg von Courtney und ihrem ach so tollen Erzählungen und ging schnell nach vorne, um mich dem Lehrer vorzustellen. Mr. Gartner war relativ groß mit Brille und einem ziemlich faltigen Gesicht. Zum Glück saß ich nicht neben Courtney aber mein Sitznachbar war auch nicht viel besser. Bei meinem Glück hätte es ja auch nicht anders sein können.Es war Jared, Courteys neuer Freund, der genau so war, wie ich ihn erwartet hatte: Durchtrainiert und gutaussehend aber der totale Macho. Während ich mich mit Anatomie beschäftigte, hatte er nichts Besseres zu tun als mit Courtney rumzuturteln. Bäh! Einfach nur Bäh! Ich war heilfroh, als die Stunde zu Ende war und ich mir erstens keine Vorträge mehr über den Menschlchen Körperbau oder das Geflirte von Courtney und Jared anhören können. Ich rannte fast zu meinem Schließfach, dass auch leicht zu finden gewesen war und riss schwungvoll die Tür auf, die dann auch prompt gegen den Kopf eines Jungen stieß, der gerade seine Schließfachtür neben mir zumachte.

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