- ◦ ● ◦ - zwischen Herzschlägen - ◦ ● ◦ -

- ◦ ● ◦ - Chapter 1 - ◦ ● ◦ -

Für einen Moment ist alles zu viel und gleichzeitig genau richtig.

"Hey" murmelt er leise gegen meine Lippen, mehr Atem als Wort.

Ich lächle, ohne den Kuss ganz zu lösen. "Du warst super."

Er lächelt kurz und lehnt die Stirn an meine. Sein Atem geht noch immer unruhig, und ich merke, wie er versucht, sich zu sammeln – nicht wegen des Laufens.

Hinter der Turnhalle ist es ruhig, nur gedämpfte Stimmen dringen vom Sportplatz herüber. Irgendwo lacht jemand, jemand ruft Peters Namen. Er schliesst kurz die Augen, als müsste er sich entscheiden.

"Ich sollte..." setzt er an, bricht ab.

"Schon gut" sage ich lächelnd zurück.

Er nickt, lässt mich aber nicht sofort los. Seine Hände bleiben noch einen Herzschlag länger an meiner Taille, dann tritt er einen Schritt zurück. Gerade genug, um mich anzusehen. 

"Ich komm gleich wieder" sagt er.

Ich nicke. "Ich weiss."

Er zögert noch einmal, beugt sich dann vor und küsst mich ein zweites Mal. Kürzer diesmal. Versprechender. Dann dreht er sich um und läuft zurück zum Feld.

Ich bleibe stehen, lehne mich gegen die kühle Wand der Turnhalle und atme tief durch. Mein Herz schlägt mir bis in die Fingerspitzen. Als ich mir mit dem Handrücken über die Lippen fahre, muss ich lächeln.

Als ich zurückgehe, stehen Liana und Mailin noch immer dort. Peter ist umringt von ein paar Mitschülern, jemand reicht ihm die Wasserflasche. Er trinkt, wischt sich über den Mund – und schaut wieder zu mir.

Mailin folgt meinem Blick und grinst.
"Na?" fragt sie.

Ich zucke mit den Schultern. "Er ist schnell gelaufen."

Liana grinst. "Du bist furchtbar schlecht im Lügen."

Ich sage nichts mehr. Ich muss es auch nicht.

Später, als sich alles auflöst und die Sonne tiefer steht, gehen wir gemeinsam vom Platz. Nicht nebeneinander, nicht auffällig. Aber Peter lässt sich zurückfallen, gerade so weit, dass er kurz meine Hand streifen kann. Nur ein Finger, kaum spürbar – und doch genug.

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In den Tagen danach wird nichts offiziell. Und doch verändert sich alles.

Ich erinnere mich daran, wie ich morgens zur Schule gehe und ihn schon von weitem sehe. Wie er den Kopf hebt, als hätte er mich gespürt. Wie sich etwas in meinem Brustkorb löst, noch bevor wir uns überhaupt begrüsst haben.

Im Raum neben der Bibliothek sitzt er an diesem Tag nicht auf der Fensterbank, sondern am Tisch. Mein Platz ist frei. Als ich meine Tasche abstelle, schiebt er mir wortlos einen Stuhl hin. Unsere Knie berühren sich sofort.

"Mathe?" fragt er leise.

"Eigentlich Bio" antworte ich.

Er zuckt mit den Schultern. "Auch gut."

Wir lernen nicht viel an diesem Nachmittag. Ich schreibe ein paar Stichworte auf, er kritzelt irgendetwas an den Rand seines Hefts. Irgendwann lehnt er sich zurück, zieht die Beine an und sieht mich einfach an.

"Was?" frage ich schmunzelnd. 

"Nichts."

Aber er lächelt dabei.

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In den Pausen stehen wir oft hinter der Turnhalle. Nicht immer allein. Manchmal mit Liana, manchmal mit Mailin, manchmal kommen Bob und Justus dazu. Gespräche entstehen, verlaufen sich wieder. Peters Hand liegt oft auf meinem Rücken.

Es ist nichts, das auffällt.
Und genau deshalb fällt es allen auf.

Nachmittags bei Liana sitzen wir wieder auf dem Boden. Die Fenster sind offen, irgendwo läuft Musik. Mailin liegt auf dem Teppich neben Bob, Liana lehnt am Sofa und schaut Justus zu. Peter sitzt neben mir, unser Rücken an der Couch.

Als er sich bewegt, rutscht seine Hand wie selbstverständlich auf meinene. Er merkt es erst, als ich kurz einatme. Seine Finger spannen sich an, dann entspannen sie sich wieder. Er zieht sie nicht weg.

Ich tue es auch nicht.

Abends begleitet er mich nach Hause. Nicht jedes Mal. Aber oft genug, dass es mir fehlt, wenn er es nicht tut. Wir bleiben vor dem Haus stehen, reden über belanglose Dinge. Über Lehrer. Über Musik. Über nichts.

Manchmal küsst er mich. Manchmal nicht.
Manchmal reicht es, dass er mir kurz über die Wange streicht, bevor er geht.

Es gab Tage, an denen wir uns nur fünf Minuten gesehen haben. Und trotzdem war es genug.
Und es gab keinen Tag mehr, an dem wir uns gar nicht gesehen hätten.

Ich weiss nicht genau, wann mir klar wurde, dass das kein Übergang mehr war. 

Kein Vielleicht. Kein Dazwischen.

Vielleicht war es an dem Morgen, als ich verschlafen in den Raum neben der Bibliothek kam und er schon da war, mir wortlos einen Kaffee hinhielt, den er irgendwo herbekommen hatte.

Oder an dem Abend, als ich bei Liana einschlief und aufwachte, weil jemand mir eine Decke über die Schultern legte – und ich Peters Präsenz neben mir spürte.

Oder jetzt.

Jetzt, wo wir wieder hinter der Turnhalle stehen, Tage nach dem Rennen, die Sonne schon fast untergegangen. Er lehnt an der Wand, die Hände in den Taschen, und sieht mich an, als gäbe es gerade nichts Wichtigeres.

Ich trete näher. Er bewegt sich nicht.
Er wartet.

Als ich vor ihm stehen bleibe, hebt er leicht das Kinn und schaut mich neckend an. Meine Hände verschliessen sich hinter seinem Kopf und ich ziehe ihn zu mir.

Der Kuss diesmal ist ruhig. Langsam. Kein Drängen, kein Eilen. Meine Hände liegen hiner um seinen Nacken, seine um meine Hüfte. 

Als wir uns lösen, bleibt er nah. So nah, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spüre.

"Kommst du morgen auch?" Fragt er mich und ich überlege, während ich mich langsam von ihm löse. 

"Bestimmt, es wäre toll wenn wir endlich mal wieder etwas zu sechst machen könnten." 

Er nickt und geht einen Schritt zurück. Mit einer Bewegung hebt er seine Tasche auf und wirft mir einen Blick über die Schulter. 

"Komm, Justus hat mir gesagt ich soll mich besser beeilen, sonst darf ich dich nicht mehr sehen wenn ich immer zu spät komme." Grinst er mich an und ich laufe neben ihm los.

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Heyy,

Nachdem meine 1. Geschichte "Lautlos verliebt" beendet ist, freue ich mich sehr, diese Geschichte zu schreiben. 

Ich freue mich auf alle, die wieder dabei sind, Kommentare schreiben, oder einfach mitlesen. Die Kommentaren bedeuten mir immer sehr viel, weshalb ich schon sehr gespannt bin!

Wie bei meiner vorherigen Geschichte sind alle Meinungen, Ideen und Vorschläge herzlich willkommen. :)

Viel Spass beim lesen und teilt mir gerne mit, was ihr davon hält! 

- Akatsuki_2282