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POV Tim

Ich war glücklich. Nach 2 Monaten würde ich endlich meinen besten Freund wiedertreffen. Wir wohnten ziemlich weit auseinander, zu weit, wie ich finde.

Naja ich war jetzt schon seit 3 Stunden unterwegs. "Nach 200 Metern rechts abbiegen", hörte ich die Stimme meines Navis. Da war sie, die Ausfahrt von der aus ich den Weg jetzt alleine kannte, in ungefähr 15 Minuten würde ich da sein. "Ihr Ziel befindet sich auf der rechten Straßenseite", dirigierte mich mein Navi immer noch. Ich parkte mein Auto am Ende der Straße und versuchte meine Nervosität zu bändigen bevor ich ausstieg.

Ich lief die Straße wieder hoch und blieb vor einem kleinen 2-Familienhaus stehen. Ich drückte auf das Klingelschild, auf dem der mir bekannte Nachname pragte und hörte 2 Sekunden später auch schon die fröhliche Stimme meines besten Freundes durch den Lautsprecher: "Wer ist da?" -"Das Grauen". Und schon hörte ich das summen der Tür, gegen die ich nun meinen kompletten Unterarm drückte, um sie zu öffnen.

Ich lief die enge Holztreppe hoch zu Stegis Wohnungstür, doch ich sah niemanden. Wo war er nur? Hatte er nicht vor mir die Tür zu öffnen?

Plötzlich riss jemand, die sich vor mir befindende Tür, mit solch einer Wucht auf, dass ich befürchtete sie würde jeden Moment aus den Angeln fallen. "Timi!!", brüllte mir ein etwas kleinerer Junge mit blonden, welligen Haaren entgegen. Stegi.

"Hallo Stegi, ich freu mich auch dich zu sehn'", kicherte ich ihm in die Schulter während unserer innigen Umarmung. Er presste mich regelrecht an sich, hatte ich ihm so gefehlt? Ich meine, ich hatte ihn ja auch vermisst, aber er macht den Eindruck, als wäre ohne mich seine Welt zusammengebrochen. Niedlich.

"Willst du mich heute noch loslassen?", neckte ich ihn. Er stolperte abrupt 2 Schritte rückwärts und nuschelte etwas, was ich als "Sorry" identifizierte. Er blickte mich ein wenig schüchtern an, sein Gesicht hatte eine leicht rötliche Färbung angenommen.

Ich ging an ihm vorbei in seine Wohnung. Er schlurfte hinter mir her und erzählte mir dabei, dass er uns 2 Pizzen bestellt hatte. Pizza, lecker, genau das Richtige nach einer solchen Autofahrt. Innerlich dankte ich ihm dafür sehr.

--Zeitsprung--

Nachdem wir die Pizza genussvoll verspeißt hatten machten wir es uns auf Stegis Sofa gemütlich und erzählten uns gegenseitig, was in den 2 Monaten, in denen wir uns nicht gesehn hatten, so bei uns abging.

Wir hatten gerade fertig über das Jungsproblem von Stegis Schwester disskutiert, doch jetzt herrschte eine Stille. Nicht unbedingt peinlich oder so, aber auch nicht angenehm, schwer zu deuten eben. Ich wollte gerade die Stille unterbrechen, als er anfing zu reden. Wir beide stoppten, "sag du zuerst", lächelte ich ihm zu.

"Tim.. ich.. ehm.. muss mit dir reden", druckste er herrum. "Stegi, du weißt du kannst mir alles sagen!", beruhigte ich ihn. Was wollte er mir jetzt erzählen? Hatte ich was falsch gemacht? "Ich hab.. ehh.. bemerkt, dass.. also..", fing er wieder an. "Man Stegi, es kann doch nicht so schlimm sein!", sagte ich gespielt empört. "Tim ich habe mich in dich verliebt."

Perplex starrte ich ihn an. Er hatte was?! Stegi liebt mich? Ich konnte es nicht glauben. Mein bester Freund hatte sich in mich verliebt! Doch erwiederte ich seine Gefühle? Nein, ich war doch nicht schwul. Ich war im Moment zwar nicht verliebt, doch was sollte ich Stegi denn jetzt sagen?

Stegi schaute mich erwartungsvoll an. Ich konnte nicht anders, ich beugte mich zu ihm hinüber und legte meine Lippen auf seine, nach einer kurzen Schockstarre seinerseits erwiederte er den Kuss sanft.

Als wir uns trennten strahlte er mich überglücklich an. Ich lächelte auch, jedoch war es kein glückliches Lachen, sondern eher ein verzweifeltes.

Was sollte ich jetzt machen? Der Kuss war nicht schlecht, das musste ich zugeben, doch ich fühlte nichts dabei, es war nahezu bedeutungslos für mich. Ich mochte Stegi sehr, schließlich war er ja mein bester Freund, aber mehr auch nicht.

All diese Gedanken teilte ich Stegi mit. Er war den Tränen nahe, doch ich wollte und konnte ihm nichts vormachen. Schlussendlich rannte er mit den Worten: "Ich habe immer gehofft, dass wenn ich einer Person meine Liebe gestehe, sie diese erwiedert, doch wahrscheinlich bin ich einfach zu romantisch für sowas.", in sein Schlafzimmer. Ich hörte, dass er die Tür zu schloss, danach nahm ich ein leises jedoch intensives Schluchzen wahr.

Ich war an allem schuld! Hätte ich ihm doch etwas vorgespielt, dann wäre er glücklich gewesen! Wenn er sich jetzt etwas antun würde, dann könnte ich mit diesen Schuldgefühlen nicht leben! Ich machte mir Vorwürfe ohne Ende.

Plötzlich wurde es still. Komplett still. Ich vernahm keinen Schluchzer von Stegi mehr. Hatte er sich beruhigt? Ich schlich leise bis an seine Zimmertür, komisch anscheinend hatte er sich ausgeheult.. Ich klopfte an, "Stegi?". Doch ich bekam keine Antwort. Ich drückte die Türklinke nach unten, doch es war immer noch zugeschlossen. "Hallo, Stegi? Mach bitte die Tür auf. Wir müssen reden..". Stille.

Hatte ich ihn mit meinen Aussagen so verletzt? Ich musste in dieses Zimmer, JETZT! Panisch stämmte ich mich mit meinem ganzen Gewicht gegen die alte Tür, bis sie schließlich mit einem leisen quitschen nachgab und aufschwung.

Den Anblick der sich mir jetzt bot, hätte ich am liebsten direkt wieder vergessen. Ich fing an zu schreien und zu heulen, ich brach zusammen und schleppte mich gerade so noch zu Stegis schlaffem Körper, der kein Lebenszeichen von sich gab. Ich legte mein Kopf auf seine Brust um seinen Puls abzuhören. Stille.

Ich hörte nichts. Stegi war tot. Er war tot. Wegen mir. Ich würde mir das nie verzeihen. Nie. Das wusste ich. Neben seinem leblosen Körper fand ich sein mit Blut beschmierts Taschenmesser. Ich wollte es auch tun, mein Leben beenden. Ohne Stegi hatte es keinen Sinn mehr es fortzuführen.

'Vergiss alles Tim, halt still, beruhig dich', redete ich mir ein. Doch es half nichts, ich war furchbar nervös. Ich packte das Messer und legte es in meine rechte Hand. Nach kurzem Zögern zog ich es mit einer schnellen Bewegung über mein linkes Handgelenk. Das letzte was ich wahrnahm war das Blut was aus der Wunde quoll, dann wurde alles schwarz und ich fiel in einen tiefen Schlaf. Für immer. Doch ich wusste, das dies der einzige Weg war, um zurück zu Stegi zu gelangen, um alles gut zu machen was ich verbockt hatte.

Tschüss Welt, hallo Stegi.

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So das wars mit dem Oneshot :3 hat mir Spaß gemacht ihn zu schreiben, ich hoffe ihr seid mir nicht allzu böse wegen dem Ende. SORRY, ok? :c
Kritik und Wunschpärchen für den nächsten Oneshot könnt ihr gerne in die Kommentare schreiben, natürlich auch alles andere was ihr loswerden wollt. :)
Ich bedanke mich das ihr den Os zu Ende gelesen habt und hoff', er hat euch gefallen.
-lena c:

---Nachtrag 07.12.2015---
Hab 'ne ganze Stexpert FF angefangen, bin noch nicht weit, nur falls jemand mal reinlesen will :3

Oneshot  》StexpertWhere stories live. Discover now