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POV Ardy

"ARDY! WO IS MEIN BIER?" brüllte mein Vater und holte mich so aus meiner Traumwelt. "DU UNNÖTIGES STÜCK DRECK! KOMM SOFORT RUNTER UND HOL MIR BIER!!!" brüllte mein Vater weiter.

Ou Shit! Ich hatte vollkommen vergessen ihm sein Bier zu kaufen. Wie konnte ich nur so dumm sein? "ARDY!" schrie mein Vater wieder. Ich sollte lieber zu ihm sonst rastet er noch mehr aus. Schnell schwang ich mich aus meinem Bett und rannte mehr oder weniger in das Wohnzimmer.

"WO IST MEIN GOTTVERDAMMTES BIER?" schrie er mich an. "Ich habe es gestern vergessen, aber ich kann di-" begann ich zu erklären wurde aber durch einen Schlag unterbrochen. Sofort schossen mir Tränen in die Augen. "Jetzt geh zur Schule und lern was, aber wehe ich habe später kein Bier!" sagte er drohend und schmiss sich wieder auf seinen Sessel. Ich schmeckte Blut.

Wahrscheinlich schaut mein Gesicht jetzt noch schlimmer aus als eh schon. Ich verließ den Raum wieder und trottete in mein Zimmer um mich umzuziehen. Schwarz, schwarz, schwarz. Perfekte Farbkombination!

Langsam lief ich in unser viel zu kleines Bad um mein Gesicht zu waschen. Mein Blick huschte kurz zum Spiegel. Meine Lippe sah gar nicht gut aus, aber wenigstens war mein Auge schon etwas besser geworden.

Nachdem ich im Bad fertig war holte ich mir noch meinen Rucksack, zog meine Schuhe an und packte einen 50€ Schein ein. Wieso? Ich schulde Tim noch 50€, weil er wegen mir Nachsitzen musste. Sie hatten ihn erwischt wie er mich verprügelt hat. Zusätzlich nahm ich mir noch etwas Geld mit falls ich erpresst werden sollte und für das Bier.

Ich schlüpfte in meine Schuhe und verließ anschließend das Haus. Schnell lief ich die Treppen das Wohnblock's runter um noch pünktlich zu sein. Leider fährt der Bus nicht in unsere Gegend, weil die Geschäftsführer Angst um ihre Busse haben und das ist echt verständlich. Vor lauter denken ist mir gar nicht aufgefallen das ich meine Kapuze noch gar nicht aufhatte.

Schnell zog ich sie mir drüber und steckte meine Hände in meine Pullitaschen. Jetzt nur noch den Schulalltag überleben, Bier kaufen und dann kann ich zu Hause Musik hören. Nach einen 10 minütigen Fußmarsch kam ich endlich an der Bushaltestelle an. Die paar Menschen die hier standen begannen zu tuscheln als sie mich entdeckten.

Sonderlich beliebt war ich echt nicht, aber es störte mich nicht. Immerhin war ich allein daran Schuld verprügelt zu werden. Freunde die mich beschützen konnten oder so hatte ich ja nicht. Eigentlich hatte ich auch nicht vor demnächst welche zu finden, denn ich bin lieber für mich allein. Wie man sieht geht es ja auch so. Sehr gut sogar, außer das Verprügeln ist eigentlich alles prima.

Als der Bus hielt, stieg ich schnell ein um mir meinen Platz am Fenster zu sichern. Jetzt noch 15 Minuten warten, dann kann der richtige Wahnsinn auch beginnen. Während der Busfahrt starrte ich die ganze Zeit raus und dachte einfach nur ein bisschen nach. Die Elektronische Stimme teilte mir mit das wir jetzt bei der Falkenstraße angekommen waren und ich somit aussteigen musste.

Draußen lief ich schnell Richtung Schule um sie wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu bekommen. Vielleicht übersehen sie mich ja alle? Zumindest wurde ich nicht angesprochen bis ich im Klassenzimmer saß. Ich setzte mich auf meinen Platz, holte einen Block raus und begann darauf rumzukritzeln. Die Klasse füllte sich immer mehr und somit wurde es auch immer lautet, bis unser Lehrer die Klasse betrat.

"Morgen Kinder!" begrüßte er uns und schmiss seine Tasche auf den Pult. Herr Wenzel war eigentlich ganz okay, außer das ich absolut nichts von dem Verstand was er uns erklärte. Mathe war einfach nicht so meine stärke. "Okay! Ihr kriegt jetzt n Arbeitsblatt was ihr dann logischerweise ausfüllen müsst." meinte Herr Wenzel knapp und reichte Lukas den Stapel Blätter. Er stöhnte nur einmal genervt auf begann aber schließlich die Blätter auszuteilen.

Als er bei mir angekommen war begann er zu grinsen, nahm ein Blatt und riss es einmal durch. Das klatsche er mir dann auf den Tisch und teilte weiter aus. Ich nahm mir die zwei teile und versuchte die erste Aufgabe zu lösen. Hoffnungslos. Ich verstand einfach gar nichts. Plötzlich wurde die Tür geöffnet und ein Junge trat hinein. Wahrscheinlich der Neue. Besonders freundlich sah er ja nicht aus, im Gegenteil. Eher sah er so aus als wolle er gleich jeden hier höchstpersönlich umbringen.

Ich schluckte einmal wandte mich dann aber wieder dem Blatt zu. Ich achtete gar nicht auf das Gespräch welches vorne stattfand, stattdessen konzentrierte ich mich auf die viel zu schweren Aufgaben. Plötzlich setzte sich jemand neben mich. Danke Herr Wenzel! Echt nett von ihnen, den Typ neben mich zu setzen! Naja, es war ja auch kein anderer Platz mehr frei. Okay, einfach ignorieren!

Die erste Aufgabe konnte ich schonmal nicht lösen, weswegen ich mir die zweite durchlas und feststellte das es genau so unmöglich zu lösen war. "Hey!" sagte plötzlich der Neue neben mir ungewöhnlich freundlich. Super, jetzt weiß ich nichtmal wie er heißt. Leicht drehte ich meinen Kopf zur Seite. Seine blauen Augen durchbohrten mich förmlich. Und irgendwie unterstützen seine Tattoos im Gesicht nicht gerade seine Freundlichkeit. "Hi" murmelte ich kaum hörbar und drehte meinen Kopf wieder nach vorne.

Es war sinnlos dieses Arbeitsblatt zu machen, da war ich doch eh zu dumm für. Mein Blick lag trotzdem noch auf dem Tisch. Aus Langeweile nahm ich mir einen Stift und begann das Arbeitsblatt anzumalen. Die ganze Zeit über merkte ich wie der Typ neben mir mich ansah. Irgendwie ist er echt komisch drauf.

Plötzlich bekam ich einen Zettel zugeworfen. Groß stand auf dem Zettel: Opfer drauf. Eindeutig für mich. Ich öffnete ihn und las mir die Zeile durch. Tim will einen hunderter. Nach der Schule im Eck. Scheiße! So viel Geld hatte ich nicht mit. Und in raten zahlen wird bei denen nix.

Ich beugte mich zu meinen Rucksack runter um zu sehen wie viel Geld ich mit hatte. "50€. 70€. 85€" flüstere ich. Fuck! Was soll ich jetzt Bitteschön machen? (...)

Mit mulmigen Schritten lief ich zum vereinbarten Ort. Das Geld hatte ich fest umklammert. Vielleicht machen sie ja eine Ausnahme? Zumindest heute oder? "Na Ardylein? Hast du denn auch genug Geld?" fragte Lukas hämisch. Ihm war wahrscheinlich schon klar das es nicht reichen würde. Wortlos drückte ich ihm das Geld in die Hand.

Er begann zu zählen. Die andren beobachteten mich genau. "Das sind nur 85€! Tut mir ja schrecklich leid, aber was sein muss, muss sein" meinte er und grinste fies. Schon hatte ich die erste Faust in der Magengrube.

Von @unicorn4-ever
Hat es euch gefallen? Freu mich über Kommentare:) LG Unicorn ✌🏻️😄

Tardy? Nein, danke *stopped*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt