Opfer.

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Eh. Im Vorraus, entschuldigung für diesen Text. Ich bin ein ungeküsstes Mädchen ohne die geringste Ahnung von Jungs und Schwänzen. (Interessiert mich eigentlich auch nicht, ok.) Außerdem sind Jakob und Julien wohl (wie immer, wenn ich schreibe) ziemlich ooc. Also erwartet nicht zuviel. lol. Achja, die Klammern sind unwichtig, tschüss.

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Er warf ihm einen kurzen Blick zu, einen Moment nur lag sein Blick auf dem Jungen neben ihm. Er hatte die Augen geschlossen, ruhig ging sein Atem. Dann sah Julien wieder an die Decke, schlafen konnte er nicht. Nicht mit ihm neben sich. Wieder legte sich sein Blick auf das entspannte Gesicht Jakobs, und diesmal blieb er. Diesmal wandte er sich nicht wieder ab. Langsam bewegte er seine Hand, ließ seine Finger sanft mit Jakobs Haaren spielen. Wie er es schon so oft getan hatte. Wie er es immer wieder tun würde.

Es war nie mehr als das. Nie mehr als sanftes Berühren des anderen, mal nahm er seine Hand, wie nebenbei, bewegte seine Finger vorsichtig über die Haut des anderen. Mal legte er seinen Kopf auf seinen Schoß, oder seine Schulter, und freute sich einfach ob der Wärme des anderen. Mal streichelten seine Finger über den Oberkörper des anderen, oder dessen Kiefer. Mal spielte er mit Jakobs Haaren. Es war nie mehr. Nie mehr als das, und sie waren Freunde. Freunde machten das, nicht wahr? Freunde durften das. Das war ganz normal, hatte nichts zu bedeuten. Oder? Nein, hatte es nicht. Nur freundschaftliche Handlungen unter dem Schleier einer nicht vorhandenen Beziehung.

Seine Finger wanderten, ließen von Jakobs Haaren ab, sein Daumen streichelte liebevoll über die Wange des anderen. Ein zufriedenes Brummen war zu hören, leicht bewegte er seinen Kopf, weshalb Julien seine Hand sofort zurück zog. War er wach? Hatte er ihn aufgeweckt? Bloß nichts anmerken lassen, es war wohl besser, Jakob wusste nicht, was er da getan hatte. Man berührte keinen Freund, während er schlief, richtig? Man streichtelte ihn nicht liebevoll, und man ließ seine Finger nicht nachdenklich mit seinen Haaren spielen, oder? Man schlief einfach, und wenn man wach war, da konnte man das machen, weil der andere ja mitspielte. So war es doch, nicht wahr?

"Mach weiter." Seine Stimme war noch müde, aber dennoch schien er sich bewusst über das, was er da sagte.

"Du bist wach?", fragte Julien unsicher, während er nach kurzem Zögern seine Finger wieder auf die Wange des anderen legte, und seinen Daumen sanft bewegte.

"Nein, ich schlafe noch", entgegnete Jakob lächelnd, und er drehte seinen Kopf in Richtung Julien, sodass sie sich in die Augen sahen. "Wieso machst du das?"

Er wusste, auf was der andere hinaus wollte, aber dennoch antwortete Julien nicht, sondern sah ihn nur fragend an. Warum tat er das? Weil es sich richtig anfühlte? Nein, das klang völlig lächerlich. Aber warum dann? Er wusste es nicht. Sie waren nur Freunde, nicht? Es gab keinen Grund, es sollte keinen geben. Er sollte das nicht machen. Sie waren doch nur Freunde...

"Du weißt genau, was ich meine. Wieso?" Natürlich wusste er es. Aber was brachte ihm das, wenn er keine Antwort kannte? Julien wandte sich ab, seinen Blick wieder an die Decke gerichtet, um nicht in Jakobs Augen sehen zu müssen. "Ich weiß es nicht", antwortete er dann langsam, weil er nicht wusste, was er sonst sagen sollte. Er wusste es wirklich nicht. Aber seine Antwort klang trotzdem so dumm. Als sollte er es wissen, als habe er etwas wichtiges vergessen.

"Aber ich", meinte Jakob, während er seine Hand auf Juliens Wange legte und ihn zwang, ihn wieder anzusehen, "Ich weiß es."

Und dann näherte er sich dem Gesicht des anderen, und seine warmen Lippen legten sich auf die von Julien. Einen Moment blieb ihm die Luft weg. Sie waren doch nur Freunde. Was machte er da? Er durfte das nicht. Nein, sowas machten Freunde nicht. Aber wieso nun schlug sein Herz so schnell? Wieso fühlte es sich so richtig an, Jakob zu küssen? Wieso war es so schön, diesem Jungen so nah zu sein, und Dinge zu teilen, wie er sie mit niemandem sonst teilte?

Mehr als nur Freunde - JaklienWhere stories live. Discover now