Prolog

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- Vor 5 Jahren -

Es war Freitagabend, ich saß mit meiner großen Schwester auf der Treppe und lehnte mein Kopf an ihre Schulter.

»Mama und Papa streiten sich wieder..« schluchzte ich leise.

Ja, wieder. Sie stritten sich im Moment jeden Tag.

»Ich weiß Luna.« sagte sie mit fester, dennoch mit besorgter Stimme. Plötzlich hörten wir ein Glas scheppern, und zuckten zusammen.

»ICH WILL DIE SCHEIDUNG!« schrie meine Mutter.

»NEIN DAS TUST DU NICHT!« schrie mein Vater.

Ich weinte, meine Schwester streichelte mir beruhigend über meinen Arm. Sie schrien sich noch einige Stunden an. Meine Schwester brachte mich ins Bett und küsste mir noch auf die Stirn bevor sie aus meinem Zimmer ging.

Ich schlief fast ein, bis ich eine Tür zuknallen hörte. Ich ging vorsichtig mit meinem Teddy auf meinem Arm die Treppe runter. Unten angekommen ging ich in die Küche und sah Papa.

»Papa?« fragte ich leise. Er sah mich wütend an, ich umklammerte meinen Teddy fester.

»VERSCHWINDE!« schrie er mich an. Ich zuckte zusammen und lief nach oben und rannte in mein Bett und versteckte mich unter meiner Decke.

In dem letzten Monat hat Mama sich von Papa geschieden. Er kam damit nicht klar, er betrank sich jeden Tag und Nacht, er schlug meine Schwester, meinen Bruder und mich jeden Tag.

Irgendwann reichte es meinem Bruder Thaddeus und verschwand auf den anderen Tag, meine Schwester Melanie und ich blieben hier.

- 1 Jahr später -

Mein Vater ließ seine Wut jeden Tag an meiner Schwester und mir aus. Meine Schwester ist 14 und ich bin 11 Jahre alt. Wir hatten ganz doll angst vor Papa.

Von Mama hatten wir seit der Scheidung nichts mehr gehört. Warum, warum lässt Mami uns hier?

Es wurde immer und immer schlimmer, Papa verprügelte uns regelmäßig und betrank sich jeden Tag in der Bar. Meine Schwester und mich ließ er immer alleine.

Nachts um 3 Uhr könnte ich nicht schlafen und ging runter, ich ging in die Küche was ich lieber hätte nicht tun sollen. Denn dort saß er, der Mann der uns soviel leid antut, der Mann der uns hasst, der Mann, den meine Schwester, mein Bruder und ich unglaublich hassen.

Dort sitzt er mit einer Alkoholflasche in der Hand. Ich wollte den Weg meiden, doch meine Füße trugen mich immer weiter in die Küche.

Ich sah ihn ängstlich an und mein junges Herz pochte bis zum Hals. Er sah mich mit großen Augen an, sein Gesichtsausdruck sah eher ausdruckslos/wütend aus.

»IHR MACHT ALLES KAPUTT« schrie er und warf die Glasflasche in meine Richtung.

Ich sackte auf dem Boden zusammen und hörte wie Papa die Tür zuknallte, wahrscheinlich geht er sich wieder in seiner Bar besaufen.

Ich spürte wie das warme Rot meinem Kopf herunterlief. Ich lag am Boden, vor Schock könnte ich nicht weinen oder reden. Plötzlich vernahm ich Schritte die immer näher und schneller kamen. Meine Schwester setzte sich zu mir und sah mich mit ihren Eisblauen Augen an. Sie schrie und weinte um mich, sie rief den Krankenwagen und hielt meine Hand.

»Bitte bleib bei mir« war der letzte Satz den ich noch verstand, bevor mir vor den Augen schwarz wurde.

»Ihr macht alles kaputt« war der Satz den ich in meinem Hinterkopf hörte.

Du bist mein Bruder? {ABGESCHLOSSEN}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt