Die Familie Amaroy

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Das Herrliche Herrenhaus von Amaroy zeigte wahrlich, wie wohlhabend die darin residierende Adelsfamilie war. Es stand neben einem kleinen Wald und schaute man aus einem der vielen Fenster Richtung Osten, konnte man eine große Weinplantage betrachten.

Es war der Landsitz der Familie Amaroy, welcher nur einen Tagesmarsch von York entfernt lag. Schon seid Generationen betrieben das Adelsgeschlecht mehrere Weinplantagen und das Geschäft lief außerordentlich gut.

Ebenfalls führte die Familie ein ruhiges und glückliches Leben. Allem voran der Herr des Hauses, George Amaroy. Er war ein tatkräftiger, gut gebauter Mann Mitte 50 und liebte das Weingeschäft. Er hatte das Anwesen noch von seinem Großvater geerbt und war schließlich, nachdem dieser verstorben war, aus York dorthin gezogen.

Und dann heiratete er seine Gattin, Eleonora Amaroy. Sie war eine gutherzige Frau, welche durch eine Krankheit leider nicht in der Lage war, lange in der Stadt oder unter Menschen zu sein, da sie oft Ruhe brauchte. Sie war Ende dreißig und bereits mit 20 sehr zierlich und kränklich gewesen.
Doch sie liebte das Land über alles und wünsche sich nur, dass es ihrer Familie gut ging. Ihr größter Schatz, so sagte sie immer wieder, sei ihr Mann und ihre drei Kinder, Luke, Elisabeth und Finnja.

Luke war der älteste und bereits 17 Jahre. Er unternahm viel mit seinem Vater, lernte von ihm das Jagen, Fischen, schießen und das Reiten. Einfach alles, was ein Junge zu seiner Zeit beherrschen sollte. Und er war wirklich ein sehr beliebter Junger Mann. Er war höflich, zuvorkommend und kümmerte sich um seine Mutter und Geschwister. Er konnte wundervolle Geschichten erzählen, weshalb seine kleinen Schwestern ihn so gerne hatten. Und er liebte es, ihre kleinen Gesichter strahlen und seine Mutter lächeln zu sehen. Sein Wunsch war, dass die Familie weiterhin glücklich zusammen leben konnte.
Und außerdem hatte er einige Vorzüge und Wünsche, welche wohl fast kein anderer Junge seines Alters hatte.... Er war, trotz das sein Vater es so wünschte, nicht der Mann für die schwere Arbeit oder fürs Kämpfen. Er liebte es, zu lesen, und sich irgendwohin zurück zu ziehen. Seinem Vater missfiel dies, doch Luke liebte es einfach, bei den anderen zu sein. Außerdem hatte er sich auch niemals zu einem Mädchen hingezogen gefühlt, mit Ausnahme einer Familiären Liebe, wie zu seiner Mutter oder Geschwistern.... Vor allem Elisabeth hatte eine tiefe Bindung zu ihrem Bruder.

Das junge Mädchen war 14 Jahre alt. Sie war ebenfalls bekannt und beliebt, für ihre Schönheit, als auch für ihren liebevollen Charakter. Sie hatte langes, Gold- blondes Haar und sorgte stets dafür, dass im Haus alles geregelt verlief, wenn ihre Mutter Ruhe bräuchte. Sie war die Stimme der Vernunft und berechtigt, den Hausdamen oder den anderen Angestellten Aufgaben zu erteilen, bei deren Erfüllung sie stets selbst half. Sie war für ihr Alter schon sehr erwachsen. Ihre kleine Schwester Finnja hingegen schien das komplette Gegenteil zu sein.

Sie glich ihrem Vater am meisten, denn sie hatte sein Temperament geerbt. Heimlich, wenn sie niemand bemerkte, beobachtete sie ihren Vater und großen Bruder, wenn sie ritten, schossen oder andere Dinge taten. Und später, still und heimlich, brachte sie es sich selbst bei, auch wenn es ihr als Mädchen natürlich nicht gestattet war. Doch das interessierte die 12 Jährige kaum, sie führte ihren Vater gerne um die Nase herum. Ihre Mutter konnte über ihre Streiche nur schmunzeln und als ihr Mann sich bei ihr über die kleine Aufregte, beschwichtigte sie ihn mit den Worten: „ Unsere Kinder sollen Glücklich sein. Irgendwann wird sie noch auf andere Gedanken kommen, doch bis dahin, lass sie doch die Welt mit ihren Augen entdecken..."

Ja, das war sie, die Familie Amaroy. Zusammen mit ein paar Angestellten führten sie ein Sorgenfreies Leben. Vor allem Luke liebte die Gegend, wo sie wohnten und machte oft Natur Spaziergänge...

So wie auch dieses Nachmittag. Summend lief er durch den Wald. Barfuß war er und spürte den warmen, weichen Waldboden unter seinen Sohlen. Er war auf dem Rückweg zum Haus, da die Sonne bald untergehen würde. Er hatte Elisabeth und Finnja versprochen, ihnen in der Bibliothek des Hauses noch einen Roman vorzulesen.... Neben ihm lief John, einer der Arbeitet auf den Plantagen. Er war Mitte zwanzig und berichtete dem Jungen Grafensohn von einer der Hausdamen, in welche er sich verguckt hatte. „.... Und ihre Augen, Luke.... In ihnen könnte man sich wahrlich verlieren.... Sie sind so blau wie das Meer und so leuchtend wie die Sonne.... Hach, sie ist wahrlich ein Engel... Wenn ich nur wüsste, wie ich sie auf mich aufmerksam machen könnte...." „ Wenn du magst, gebe ich dir einige Tipps aus den Büchern, die ich gelesen hab.", schmunzelte Luke. John lachte und gab dem jüngeren eine sanfte Kopfnuss. „ Ach du Bücherwurm, da geh ich lieber meinen eigenen Weg... wer weiß, vielleicht brauchst du deine Ratschläge bald selbst?"  Der jüngere lachte und fuhr sich kurz durch seine hellbraunen Haare...

Dann lächelte er und blickte nach oben. Er genoss die Ruhe des Waldes.... „ Nun, sobald jedenfalls nicht.... Ich bleibe lieber für mich allein.... Die Mädchen haben noch viele andere Jungen, welchen sie hinterher schauen können." „ Aber Luke. Eine Dame muss man erobern, um sie werben. Solche Wesen sind das wunderschönste, was die Sonne jemals gesehen hat. Sie laufen eine, nicht hinterher, sonder man muss ihnen folgen.... Irgendwann verstehst du, was ich meine.", entgegnete John.

Luke seufzte, doch das Lächeln verschwand nicht aus seinem Gesicht. „ Vielleicht...", murmelte er nur. So setzten die beiden ihren Weg fort und als sie im Hof ankamen, verabschiedete sich John von dem Jungen. Dieser ging auf das Haus zu. Er wusste noch nicht, dass seine Eltern ihn dort mit Neuigkeiten empfangen würden....

..... ☀️ ........

Das war der erste Teil.... Vielleicht habe ich ja eure Interesse geweckt? ^^

Ly, Aru ✨

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⏰ Last updated: Apr 23 ⏰

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