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Ich stand in der Küche und machte Türk kahvesi [Türkischer Kaffee - besonders stark]  für Ali. Er ist stark betrunken..

Während ich den Kaffee zubereitete, ging mir die Szene nicht aus den Augen, wie sich meine beste Freundin Enes geküsst hatte. Und er auch erwiderte..

Wo beide wohl steckten? Was sie machten? Keine Ahnung.. Beide waren nach der Party einfach weg..

Nur ich und Ali sind jetzt noch im Haus, natürlich ist Rüya auch oben, aber sie schläft schon. Zum Glück sind die Eltern der Jungs auf Geschäftsreise..

Während ich versuchte ihn aus meinem Kopf zu vertreiben, klingelte mein Handy.

Während ich versuchte ihn aus meinem Kopf zu vertreiben, klingelte mein Handy

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Ohh.. Abi ruft an

Nerdesin”, war schon direkt seine Frage als ich den Anruf annahm.

„A-abi ich bin noch bei-”, fing ich an, jedoch unterbrach er mich.

„Komm endlich nach Hause, oder wirst du wieder bei Leyla übernachten? Ich kann dich auch abholen kommen“, meinte er.

Eigentlich will ich schon nach Hause.. aber ich will unbedingt noch einmal Enes sehen und das heute noch mit ihm klären... Er hat nicht das Recht mit mir zu spielen! Er soll mich in Ruhe lassen...

Wenn ich das heute nicht ihm sage, aufs Gesicht, werde ich es nie schaffen..

Und natürlich, Ali. Wie soll ich ihn in diesem Zustand alleine lassen? Es geht ihm echt krass schlecht...

„Melek, noch da?“, ertönte die Stimme meines Bruders am Telefon.

„Ja ja Abi, ich übernachte bei Leyla heute, sie- sie braucht mich. Du- weißt ja, sie hat eine schwere Zeit hinter sich..", log ich.

Ich hörte wie er seufzte, aber er willigte schließlich ein. Danach legte ich auf.

„Siktir!“, fluchte ich als der Kaffee überlief. Schnell säuberte ich den vom Kaffe versauten Herd, und machte den Kaffee servierbereit.

-

„Da-danke Melek“, sagte Ali während ich ihm half den Kaffe zu trinken. Er hat deutlich zu viel getrunken, er kann nicht einmal gescheit seine Augen offen halten.

„G-geht's dir besser?“, fragte ich besorgt als ich sein Gesichtsausdruck sah. Ihm wird glaub übel..

„Mir geht's n-nicht gu-gut“, brachte er noch heraus, bevor er ins Bad stolperte. Natürlich ging ich sofort hinter ihm her.

Nachdem er sich - wie schon geahnt - übergeben hatte, beschloss ich, ihn unter eine kalte Dusche zu bringen. Weil ich wusste nicht, wie ich ihn sonst nüchtern kriegen sollte.

Er braucht mich..

„Komm zieh dein T-Shirt aus, seni ayıltalım“, versuchte ich ihm einzureden, aber ich wusste nicht einmal ob er mich hörte.

Naja normal auch.. Der Junge hat mehr als eine Flasche Vodka alleine leer getrunken...

Also zog ich ihm sein Oberteil aus und half ihm unter die Dusche. Er stütze sich vollkommen an mir ab, was eine große Last für mich war, da er mindestens das doppelte von mir wog. Er lehnte seinen Kopf an meine Schulter und seine Hände waren jeweils an meinen Hüften.

Diese Situation hatte ich oft mit meinem Abi.. Ach diese Jungs..

Ich drehte das Wasser auf, und stellte auf kalt. Natürlich fingen wir beide an zu zittern, aber seine große Körperfläche, die meine umhüllte, wärmte mich schön auf.

„Tut das kalte Wasser gut?“, fragte ich zitternd, wo ich jetzt ihn auch umarmte.

Er nickte, worauf dann seine Lippen meine Schulter streiften...

Das erinnerte mich direkt an Enes.. Als seine Lippen über meine Haut fuhren während wir getanzt hatten... In der Bar..

Sofort erstarrte ich. Allein der Gedanke an Enes ließ mich fühlen, als ob ich hier was falsches machen würde. Nein Melek, er hat dich ausgenutzt! Deine beste Freundin vor deinen Augen geküsst! Und mit ihr jetzt verschwunden...

Plötzlich fühlte ich wie Ali mich gegen die Duschwand drückte. Er ist sicherlich jetzt nicht mehr so betrunken wie gerade eben...

„Melek.. wieso..“, fragte er mich leise, sodass ich leicht zuckte. Meine nasse Kleidung klebte an meine nasse Haut, während ich tief in Ali's Augen schaute.

Sie ähnelten zwar denen von Enes.. Aber Enes schaut mich anders an.. Einfach anders..

„W-was wieso?“, brachte ich hervor, während ich ihn leicht versuchte wegzudrücken mit meinen Händen. Ich fühlte mich unwohl.

Wieso hast du mir mein Herz gestohlen?“

-

„Wo ist der Föhn?“, fragte ich Ali, während ich eines seiner T-Shirts angezogen hatte, welches mir bis zu den Knien gelangte.

„Of, meiner ist letztens kaputt gegangen, geh schnell ins Zimmer von Enes und hol seins. Ich glaube es müsste im unteren Schrank bei ihm sein.“, meinte er, während er auf seinem Bett lag.

Ich schluckte. Zwar ist Enes noch nicht da - obwohl es inzwischen 1 Uhr nachts ist - aber ich hatte schlechte Erfahrungen im Thema 'sein Zimmer unerlaubt zu betreten'.

Melek schieb keine Filme.. yallah nur ein Föhn..

Genau als ich die Türklinke runterdrückte, wurde die Tür von der anderen Seite schon aufgezogen.

Natürlich erschreckte ich mich, als..

Enes vor mir müde stand.

Aber als er realisierte, dass ich vor ihm stand - mit nassen Haaren und nur einem T-Shirt von Ali - musste er paarmal blinzeln. Sein Gesichtsausdruck von müde wandelte sich schnell in schockiert um.

Hah beni beklemiyordu Enes beyler..

Ich wusste nicht was ich sagen sollte, sondern stand in Schockstarre da...

𝙙𝙞𝙜𝙚𝙧 𝙮𝙖𝙧𝙞𝙢, 𝘮𝘦𝘳𝘰Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt