Kapitel 1

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Es gibt sehr viele Menschen auf der Welt. Und alle wollen zu Weihnachten Geschenke haben. Aber der Weihnachtsmann ist nicht mehr der Jüngste. Damit er nicht die ganze Arbeit alleine machen muss, hat er einige seiner Gehilfen beauftragt, ihm beim Verteilen der Geschenke zu helfen.

Einer dieser Gehilfen hieß: Elvis!

Elvis war klein, hatte einen dicken Bauch und war ein Gnom. Im Großen und Ganzen sah er aus wie eine große Kartoffel mit zwei langen Ohren und zwei kurzen Beinchen. Und mitten auf der Kartoffel befand sich eine dicke Knollennase.

Normalerweise trug er einen kleinen blauen Mantel und eine blaue Zipfelmütze. Doch heute war sein Mantel nicht mehr blau, sondern fast schwarz. Elvis lag unter dem Schlitten des Weihnachtsmannes und versuchte, ihn wieder in Gang zu setzen. So wie früher war es leider nicht mehr. Da die Menge der Geschenke immer größer geworden war, musste der Schlitten ebenfalls größer werden. Durch das zusätzliche Gewicht hatten die Techniker des Nordpols Probleme mit den Kufen des Schlittens bekommen.

Immer wieder waren sie beim Aufsetzen auf den Dächern der Häuser gebrochen, sodass der Weihnachtsmann auf dem Dach festsaß und auf Hilfe warten musste. Mittlerweile hatte er eine Gruppe Gnome dazu verdonnert, mit einem Ersatzschlitten hinter den Wolken zu warten, damit er zur Not umsteigen konnte.

Und hier kam Elvis ins Spiel. Er war einer der Techniker und dafür zuständig, dass die Schlitten repariert wurden. Letztes Jahr hatte der Santa beide Schlitten zerdeppert und nun durfte er sie reparieren.Allerdings hatte die Firma, die die Kufen herstellte, Lieferschwierigkeiten. (Kann man sich gut vorstellen: an den Nordpol zu kommen ohne mit dem Rentierschlitten fliegen zu können ist nicht gerade leicht. Noch dazu mit mehreren großen Teilen für einen Schlitten!).

So lag Elvis unter dem Schlitten und zog einige Schrauben fest. Die Kufen waren immer noch nicht da und es waren nur noch wenige Tage bis Weihnachten!Elvis hoffte, dass die Ersatzteile endlich ankamen, denn er musste den Schlitten unbedingt repariert haben, damit der Weihnachtsmann ihn noch Probe fliegen konnte, bevor er beladen wurde.

Nur noch zwei Tage bis Weihnachten, dachte Elvis. Aber die Kufen sind immer noch nicht da! Und Santa brauchte Ewigkeiten, bis er sich an das neue Flugverhalten gewöhnen würde. Die Kufen waren Spezialanfertigungen, die dem Schlitten es erst ermöglichten, abzuheben. Mit jeder normalen Kufe würde Santa einfach auf dem Boden rutschen, aber nicht fliegen können.Also mussten die Teile so schnell wie möglich her geschafft werden!

„Blöde Schraube!", rief Elvis, als ihm diese durch die Finger glitt und über den Boden der Werkstatt rollte. Er robbte unter dem Schlitten hervor und lief der Schraube hinterher.Sie rollte bis zur Tür und als er sich bückte, um sie aufzuheben, ging diese auf und der Weihnachtsmann stand im Türrahmen.

„Wie sieht's aus?", fragte der dicke Mann mit Rauschebart den kleinen Gnom.

„Schlecht. Die Teile sind immer noch nicht da, Chef", antwortete Elvis.

Der Weihnachtsmann sah grimmig drein. Das passte ihm gar nicht. Er brauchte immer mindestens drei Wochen, um sich an den neuen Schlitten zu gewöhnen, denn jede Veränderung änderte die Flugbedingungen erheblich – bildete er sich zumindest ein. Wenn die Gnome ihn Probe flogen, konnten sie keinen Unterschied zu vorher feststellen. Doch Santa war der Chef und bildete sich eben ein, er bräuchte mehr Zeit dafür. Er wurde eben doch alt...

Elvis vermutete heimlich, dass er nur die Zeit nutzte, um mit dem Schlitten eine Spritztour nach der anderen zu unternehmen. Er beschloss, sich zu erkundigen, was mit den Kufen geschehen war. Vielleicht wusste ja jemand aus dem Büro Bescheid?

Elvis der WeihnachtsgnomWhere stories live. Discover now