t h i r t y o n e

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Die beiden fingen an sich über das Rennen zu unterhalten, weshalb ich mich zu Charles und Joris verkrümelte, die ein paar Meter weiter an der Bar standen.
Charles öffnete lächelnd die Arme als er mich sah. Ich hatte die letzten Wochen wirklich zu wenig Zeit mit ihm verbracht.
"Ich glaube ich muss dich hin und wieder von Lando ausleihen. Scheint Glück zu bringen wenn du in der Box bist. Hätte ich heute auch brauchen können." Während McLaren über Landos zweiten und Oscars vierten Platz gejubelt hatte, sah es bei Ferrari nicht ganz so gut aus. Beide waren gerade so mit Ach und Krach in die Punkte gekommen.
"In Monaco hab ich dir auch nicht so viel Glück gebracht." Er verzog kurz das Gesicht, musste dann aber doch etwas lachen. "Ich hab das Rennen beendet. Das ist schon mehr Glück als ich sonst teilweise hatte." Joris nickte zustimmend. "Ja ja, der Monaco-Fluch. Da reicht selbst Chloé als Glücksbringer nicht.", schmunzelte er und erntete einen bösen Blick von Charles.

"Ein Glücksbringer für wen?" Wir wirbelten herum und blickten in das Gesicht von Alex, die uns eingehend musterte. "Ach wir haben nur darüber geredet, dass es scheinbar Glück bringt wenn Chloé in der Box ist.", meinte Charles und kratze sich etwas am Hinterkopf. Alex schlang ihre Arme und Charles und sah zu ihm auf. "Und ich bring dir etwa kein Glück?" "Na heute ja scheinbar nicht.", murmelte Joris neben mir eher zu sich selbst. Ich hatte es allerdings gehört und verschluckte mich an meinem Getränk, woraufhin er mir lachend auf den Rücken klopfte. Das war fies. Wirklich.
Ich wusste nicht, ob die beiden Turteltauben auch verstanden hatten was der junge Mann neben mir von sich gegeben hatte, aber Alexandras Blick nach zu urteilen vermutlich schon.
Ich wollte ja wirklich gerne mit ihr klar kommen, aber bis jetzt machte sie es mir nicht so sonderlich einfach. Vielleicht musste ich irgendwann bei einer passenden Gelegenheit einmal mit ihr reden.

Ich war wirklich froh, als Lando ein paar Minuten später neben mir auftauchte und mich aus der Situation rettete. Irgendwie war das wirklich etwas unangenehm. Smalltalk über das Wochenende mit zwei meiner besten Freunden, nur weil wir alle nicht so ganz wussten wie wir uns ins Alexandas Gegenwart verhalten sollten.
"Ich entführe Chloé mal kurz." Er schnappte sich meine Hand, verschränkte unsere Finger miteinander und führte mich durch den großen Raum.
Wir gesellten uns zu Landos Geschwistern, Max und noch ein paare anderen Leuten die ich vorhin zwar kurz gesehen hatte, aber nicht wirklich wusste, wer sie waren.
"Also Chloé, das ist meine Quadrant-Familie. Ria, Aarav, Steve und Niran. Leute, das ist Chloé, meine Freundin." Lando sah mich mit einem stolzen Lächeln auf den Lippen an.
"Es ist schön dich endlich kennenzulernen! Lando redet nur noch von dir.", lächelte mich Ria an und rutschte auf dem Sofa auf dem sie saß etwas zur Seit um Platz für uns zu machen.
"Du bist Designerin, oder? Ist das Kleid von dir? Das ist mega schön!" Ich wollte ihr gerade antworten, als mir mein Freund leise ins Wort fiel. "Als schön würde ich es nicht bezeichnen.", murmelte Lando vor sich hin. Empört sah ich ihn an. Hatte er gerade ernsthaft mein Kleid als hässlich bezeichnet?
Er kam mir näher und platzierte einen hauchzarten Kuss auf meinem Hals, ehe seine Lippen zu meinem Ohr wanderten und er mir etwas zuflüsterte.

"Dieses Kleid macht mich verdammt verrückt und ich muss mich wirklich zusammenreißen nicht hier und jetzt etwas Unanständiges zu machen."

_ _ _ _

Ich schloss die Zimmertür des Hotels hinter mir und lehnte mich gegen das kühle Holz. Mit schief gelegtem Kopf beobachtete ich Lando, der sich gerade die Uhr vom Handgelenk streifte und die sein Hemd aufknöpfte.
Ich sah ihm dabei zu und wartete darauf etwas mehr von ihm zu sehen, als sein Blick auf mich fiel und er in der Bewegung inne hielt. Auch auf die Entfernung konnte ich erkennen, wie seine Augen schlagartig einen Ton dunkler wurden.
Er kam langsam auf mich zu, ließ mich aber nicht aus den Augen. "Du darfst mich nicht so anschauen, Chloé." Ich schmunzelte leicht. "Wie schaue ich denn?" "Das weißt du ganz genau." Direkt vor mir blieb er stehen, nur ein paar Zentimeter trennten uns voneinander. Seine Hände stützte er links und rechts von meinem Kopf an der Tür ab und lehnte seine Stirn gegen meine.
Ich platzierte meine Hand auf seiner Brust und schob sein offenes Hemd etwas zur Seite. Lando holte tief Luft und schloss seine Augen. "Du machst es mir nicht leicht mich zurückzuhalten." "Wer sagt denn, dass ich das will?" "Ich hab die letzten Wochen gemerkt, dass es dir noch schwer fällt dich auf alles einzulassen. Ich will nichts überstürzen und dich zu nichts drängen." Mir wurde warm ums Herz als er das sagte und mir in die Augen sah. Wie konnte ein Mensch nur so aufmerksam sein und sich so sehr um andere sorgen?
Ein sanftes Lächeln legte sich auf meine Lippen und meine Hand wanderte von seiner Brust zu seiner Wange. "Du hast recht. Aber ich hab die letzten Tage gemerkt, dass sich etwas verändert hat. Mach dir keinen Kopf, ich würde dir schon sagen, wenn ich nicht bereit wäre."

Einen Moment musterte er mich. Als schien er in meinen Augen nach jedem kleinsten Zweifel zu suchen. Und dann auf einen Schlag veränderte sich seine komplette Ausstrahlung. Sein Körper spannte sich an und seine Augen wurden nochmal eine Spur dunkler. Ich konnte das Verlangen in ihnen sehen. Dieser Blick jagte mir einen angenehmen Schauer über den Rücken. Welche Frau wollte nicht so angesehen werden?

"Dann kann ich dir ja endlich dieses verdammte Kleid ausziehen!"

Seine Lippen prallten auf meine und dieser Kuss war so anderes als jeder zuvor. Voller Verlangen und Begierde, Lust und ein Feuer, das sich die ganze Zeit die ganze Zeit schon unterbewusst gebrannt hat.
Ich ließ mich voll und ganz fallen und wenn ich nicht zwischen Lando und der Türe stehen würde, hätten meine Beine wahrscheinlich nachgegeben. Meine Finger krallten sich in seine braunen Locken und während seine eine Hand in meinem Nacken lag, erkundete die andere meinen Körper.
Überrascht öffnete ich meine Augen, als mich Lando mit Leichtigkeit hochhob, nur um mich wenig später auf dem Bett wieder abzusetzen. Fasziniert beobachtete ich ihn dabei wie er sein Hemd über die Schultern gleiten ließ und es achtlos auf den Boden warf.

Dieser Anblick gefiel mir. Absolut.

Mit einem frechen Grinsen auf den Lippen drückte er mich sanft auf die Matratze. Er stützte sich über mir ab und begann federleichte Küsse von meinem Hals, über mein Schlüsselbein, bis zu meinem Dekolleté zu verteilen. Jede Stelle meiner Haut die er berührte begann zu prickeln und in meinem Körper breitete sich eine Hitze aus, die ich noch nie zuvor gespürt hatte. Ich bog meinen Rücken durch, um seinen Berührungen noch näher zu sein.

Verdammt, dieser Junge machte mich verrückt!

Ich hielt die Luft an, als er mir behutsam die dünnen Träger über die Schultern strich und einen kurzen Moment innehielt um auf mein Okay zu warten. Ich nickte nur leicht und zerfloss beinahe unter seinen federleichten Berührungen.
Seine Fingerspitzen wanderten von meinen Armen über meine Seiten, bis hin zum Saum meines Kleides, den er sanft entlang fuhr und dabei jede meiner Reaktionen genau beobachtete.
Quälend langsam zog er den dünnen Stoff von meinem Körper nur um ihn kurz darauf achtlos in die Ecke zu werfen.
Ich bemerkte wie er mich mit großen Augen musterte, ehe er sich wieder über mir abstütze und mich lächelnd ansah.

"Du bist absolut perfekt."

racing hearts - LN4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt