Der Name

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"Da du so leidenschaftlich für sein Leben gestimmt hast schenke ich ihn dir. Ich kann ihn sowieso nicht mehr gebrauchen."

Eigentlich konnten wir uns keinen weiteren Sklaven leisten, doch ihn Iventus zu überlassen war auch keine Möglichkeit. Ich musterte meinen neuen Sklaven "Wie heißt du?" Fragte ich ihn. Er starrte mich an, dann sagte er langsam "Mein Name ist Spartacus."
Ein Mann gackerte "Ein Sklave mit dem Namen eines Königs."
'Wer seinem Kind so einen Namen gibt, hat große Erwartungen an es und macht es zu Spielball der Götter!' schoss es mir durch den Kopf.

Ich ging zu Iventus, beugte mich zu ihm "Du entschuldigst mich. Ich werde versuchen aus dem da," ich deutete auf Spartacus "einen Menschen zu machen." 'Hallo Selbstekel'.

"Komm." Befall ich dem Thraker. Er humpelte hinter mir her. Niemand schien zu bemerken das wir uns davon schlichen.

Wir schwiegen bis wir Iventus Haus verließen. Dann hielt er mich fest "Lass mich frei!" Ich lachte humorlos "Wieso sollte ich?" Er lacht auch, genauso humorlos "Du bist eine Frau." ich schüttelte den Kopf "Ja, aber ich bin nicht Geistesgestört!" "Du würden doch nur einem armen Mann helfen, dem alle Chancen auf eine Familie verloren hat." schnurrte er "Wenn ich dich jetzt frei lass liegst du morgen tot in der Gosse, gefoltert. Du hast Iventus gesehen, du bist nur am Leben weil mir langweilig war." 'weil ich ein zu großes Gewiesen für diese Gesellschaft habe'. "Und ich dachte du wärst anders." "Warum sollte es mich interessieren was ein SKLAVE von mir hält?"
Er kneif die Augen zusammen "Hör auf mich einen Sklaven zu nennen. Normalerweise würde ich nicht mal mit dir reden, so weit unter mir stehst du." "Sagte der Sklave." blitzschnell legt sich seine Hand um meinen Hals "Ich bin der Sohn eines Königs und du bist nur Gesindel. Du solltest meine Sklavin sein!" "Droh mir nicht Thraker oder du wirst es bereuen!" Antwortete ich und rammte ihm mein Knie in die Weichteile. Spartacus ging mit schockierter Miene zu Boden. Es tat mir ein bisschen leid wegen seiner Verletzung. "So, jetzt hör auf dich wie ein Tier zu benehmen und komm ich will nicht, dass sich das," ich zeigte auf seinen Oberschenkel "entzündet. Oder würdest du gerne dein Bein verlieren?".
Er öffnete seinen Mund um zu widersprechen, schloss ihn wieder. 'Na geht doch.' dachte ich.

Der Weg nach Hause war nicht weit, doch weil Spartacus humpelte brauchte wir rund doppelt so lang. Unbemerkt gelangten wir ins Haus. Wir schafften es bis in mein Zimmer. Ich wies auf mein Bett "Setzen." forderte ich und kramte in einer hölzernen Truhe, ich zog eine Schachtel aus der Truhe "Was hast du vor?" er klang beunruhigt "Das wüsste ich auch gerne." ertönte Sorayas Stimme, ich trete mich um. Soraya hatte missbilligend die Stirn gerunzelt "Frag nicht. Hol mir einfach Branntwein." schnauzte ich "Für was?" "Soraya falscher Zeitpunkt." beschwichtigen hob sie die Hände und eilte davon. "Branntwein? Willst du mich Abfüllen?" Ich lächelte mein süßestes Lächeln "Willst du dein Bein verlieren?" "Ähm nein." Soraya kam wieder mit einer Tonkaraffe und drückte sie mir in die Hand. Je näher ich dem Bett kam, desto weiter rutschte er auf dem Bett nach hinten. Wenn er so weiter machte würde er vom Bett fallen "Ganz ruhig Großer. Du musst nur still halten und leise sein. Das bringst du doch hin?" Spartacus nickte mit hochgezogenen Augenbrauen "Gut!" 'Einem tollwütigen Tier das Futter zu klauen ist wahrscheinlich ungefährlicher.' ich kniete mich aufs Bett, klappte die Schachtel auf, nahm ein weißes Tuch heraus und drängte es in Branntwein "Das wird jetzt ein wenig brennen." murmelte ich wären die Wunde reinigte. Eingehend betrachtete ich den Schnitt "Du hast Glück, man muss die Wunde nicht nähen." ich zog ein weiteres Tuch, dieses allerdings größer, aus der Schachtel und begann die Wunde zu verbinden. Als ich fertig war Befall ich Soraya "Bring ihn zu den anderen Sklaven." sie spitze den Mund und meinte dann "Bei den Haussklaven ist kein Platz mehr!" "Dann steck ihn zu den Gladiatoren." Antwortet ich frustriert. Soraya schüttelte den Kopf und winkte Spartacus ihr zufolge. Als die beiden gegangen waren lies ich mich aufs Bett fallen, ohne etwas aufzuräumen. Mir war nicht bewusst gewesen wie müde ich war. Doch ich schlief schon fast als mein Kopf das Kissen berührte.

FlaviaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt