1. Teil

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Kapitel 1: Gemeinschaft ?

Die klirrende Kälte des postapokalyptischen Morgens schien das letzte Stück Zivilisation zu erdrosseln. Der Wind trug einen Hauch von Asche mit sich, der sich über die verkohlten Überreste einer einst blühenden Stadt legte. Zwischen den stählernen Ruinen, die von einer vergessenen Ära zeugten, schritt ein einsamer Wanderer mit einer abgenutzten Ledermaske und einem Mantel aus Schrottteilen.
Sein Name, falls er überhaupt noch einen hatte, verblasste in den staubigen Winden der Einöde. Jeder Schritt durch die von Strahlen verbrannte Landschaft erinnerte ihn an die vergangenen Zeiten, noch bevor die Welt von einem atomaren Inferno verzehrt wurde. Der Wanderer, ein Relikt aus der Zeit vor dem Kollaps, trug nicht nur die Last seiner eigenen Geschichte, sondern auch die einer zerstörten Welt auf seinen schultern.
In der Ferne heulten die radioaktiven Winde wie die Geister der Vergangenheit. Der Wanderer, ein stiller Zeuge des Untergangs, schlug einen schmalen Pfad durch die Trümmer ein, auf der Suche nach dem, was von der Menschlichkeit in den Ruinen der alten Welt übrig geblieben war. Der einsame Wanderer bahnte sich seinen Weg durch die verlassenen Straßen, die einst von Leben und Aktivität pulsierend waren. Über ihm spannte sich der verblasste Schimmer eines verrosteten Schildes mit der Aufschrift "Welcome to Sanctuary Hills", ein ironischer Gruß aus einer längst vergangenen Ära. Der vertraute Klang der eigenen Schritte wurde von den knirschenden Trümmern und dem gelegentlichen Rasseln eines fernen Radroaches begleitet.
Ein von der Strahlung gezeichnetes Gemälde erstreckte sich vor ihm – ein postapokalyptisches Tableau aus verzerrten Gebäuden, zerrissenen Werbetafeln und den verrosteten Überresten verlassener Fahrzeuge. Der Wanderer verfolgte den Schatten der einst majestätischen Wolkenkratzer, die jetzt wie umgestürzte Giganten in den Himmel ragten. Zwischen den Trümmern lauerten die Überreste der Vergangenheit – rostige Überbleibsel einer Welt, die in den Feuern der Zerstörung verschwunden war                                                                           .Der Geruch von verbranntem Holz und Staub hing schwer in der Luft, während der Wanderer durch die verwüstete Stadt zog. Seine Augen, hinter den schützenden Gläsern der Ledermaske verborgen, suchten ständig nach Anzeichen von Leben oder Gefahr .Doch plötzlich brach die Stille durch das ferne Krachen eines herabstürzenden Gebäudes, ein Echo vergangener Katastrophen. In einer Ecke der Ruinen entdeckte der Wanderer eine halb zerfallene Apotheke, deren Regale von Strahlung und Zeit gezeichnet waren. Er durchsuchte die Überreste nach Medikamenten und Vorräten, sein Handeln getrieben von der Notwendigkeit des Überlebens in dieser erbarmungslosen Welt. Eine verblasste Kalenderseite an der Wand erinnerte ihn daran, dass es seit vielen Jahren keinen kalten Novembertag mehr gegeben hatte.                                Der Wanderer zog weiter, vorbei an einem verlassenen Spielplatz, auf dem Rostschaukeln leise im Wind quietschten und vor sich hin verrotteten . Plötzlich wurde die Aufmerksamkeit des Wanderers durch ein gedämpftes Stimmengewirr und das Klirren von Metall auf Beton geweckt. Vorsichtig bewegte er sich in die Richtung des Geräusches und näherte sich einem improvisierten Lager, das aus zusammengeschusterten Schutzblechen und Planen bestand. Eine Gruppe aus drei Überlebender, gekleidet in Lumpen und mit müden Gesichtern ,als hätten sie tage nicht geschlafen, versuchte verzweifelt, ein paar dürftige Vorräte zu teilen.                                                                                                             Kurz überlegte der Wanderer ,sollte er sich ihnen zeigen ,das Risiko eingehen von ihnen getötet zu werden , oder sollte er lieber alleine weiterreisen.
Die Blicke der Überlebenden trafen den Wanderer, als er aus dem Schatten der Trümmer hervortrat. Ein Augenblick der Stille folgte. Sie starten sich gegenseitig in Ihre schwachen Augen, gefolgt von einem zaghaften Nicken der Anerkennung. In dieser Welt, in der das Misstrauen so tief verwurzelt war wie die radioaktiven Narben der Kranken und Verletzten, war das Überleben oft eine einsame Reise. Der Wanderer zögerte einen Moment, bevor er einen Teil seiner Funde mit den anderen teilte . Während sie gemeinsam am improvisierten Lagerfeuer saßen, erzählten die Überlebenden von ihren eigenen Reisen und den Herausforderungen, die sie bewältigen mussten. Geschichten von Banditen, mutierten Kreaturen und den ständigen Kämpfen um Ressourcen während die Sonne immer dunkler wurde , bis sie schließlich am Horizont verschwand. Der Wanderer lauschte schweigend, während die Stimmen seiner neuen Gefährten die Stille durchbrachen und eine Aura der Gemeinschaft in der postapokalyptischen Ödnis schufen. „Eine wichtige Frage habe ich jedoch noch", sagte eine der Überlebenden, und ihre Worte durchdrangen die düstere Luft. „Du erwähntest deinen Namen noch nicht?" „Silas, mein Name ist Silas Nebelträger", antwortete der Wanderer ruhig auf die Frage der Frau. In diesem Moment entschied er sich, ein Stück seiner eigenen Geschichte zu teilen. Doch bevor er weiter sprechen konnte, meldete sich eine andere Überlebende, die bisher im Hintergrund geblieben war: „Ich bin Vika ,und das da drüben ist Alva."                                                                                                                        Alva war eine zierliche Frau mit schulterlangen roten Haaren und faszinierend dunkelgrünen Augen. Alva begann ihre Geschichte zu erzählen und als sie begann, von ihrem Bruder, Quan zu erzählen, konnte sie vor Aufregung kaum aufhören. Sie erzählte von Quans heldenhaften Taten, wie er sie vor den schrecklichsten Gefahren beschützte und Monster sowie Menschen bezwang. Auch wenn Silas manche Geschichten für unglaublich hielt, fesselte ihn Alvas Erzählweise, und er konnte nicht aufhören, ihr zuzuhören.
Als das Feuer langsam, aber sicher, in der Dunkelheit erstrahlte, aktivierte Vika eine improvisierte Lampe aus alten, rostigen Konservendosen. Die flackernde Flamme beleuchtete ihr Gesicht und ihre braunen Haare. Sie teilten nicht nur ihre Vorräte , sondern auch einen Hauch von Menschlichkeit in dieser verstörenden Welt. Die Glutreste der vergangenen Welt spiegelten sich in den Augen der Überlebenden, als sie sich langsam auf den Weg zu ihren Schlafplätzen machten.
Nun bekam auch Silas die Gelegenheit, Quan kennenzulernen. Obwohl er nicht unbedingt wie ein großer Krieger aussah, konnte Silas in seinen Augen die Wahrheit mancher Geschichten erkennen. Quan führte Silas zu seinem Schlafplatz, und während sie durch den improvisierten Unterschlupf gingen, konnte Silas die Verbundenheit der Gruppe spüren, selbst in dieser trostlosen Welt.
Es war eine kaputte , mit Flecken übersähte Matratze. Jedoch war diese im Gegensatz zum Boden ,Trocken. Silas bedankte sich bei Quan legte sich schnellstmöglich hin und deckte sich mit einem Stofffetzen zu. Silas lag auf der alten Matratze, während der fahle Schein der improvisierten Lampe die Wände des Unterschlupfs umspielte. Seine Gedanken wanderten durch die Trümmer der Vergangenheit und die Schatten der Gegenwart. In dieser trostlosen Welt, wo Überleben oft mehr bedeutete als nur den nächsten Tag zu erleben, durchströmten eine Vielzahl von Emotionen seinen Geist. Der Glanz in den Augen der Überlebenden, als sie ihre Vorräte teilten, hatte eine verborgene Erinnerung an Menschlichkeit in Silas geweckt. Die Gemeinschaft, die in dieser Nacht entstand, war wie eine Oase inmitten der apokalyptischen Wüste. Doch trotz des Trosts der Gesellschaft und der trockenen Matratze schien ein unruhiger Wind durch Silas' Gedanken zu wehen.                         Vielleicht war es die Stille, die sich über den Unterschlupf legte, oder die Erinnerungen an die vergangene Welt, die ihn plagten. Vielleicht waren es die Schatten der Unsicherheit über die Zukunft, die seinen Geist umtanzten. Silas spürte die Last der Verantwortung, nicht nur für sein eigenes Überleben, sondern auch für das Wohlbefinden der kleinen Gemeinschaft, die in dieser Nacht entstanden war. Quan, der ihm den Schlafplatz gezeigt hatte, schien selbst von einer ungewissen Müdigkeit gezeichnet zu sein. Silas konnte seine Blicke in die Dunkelheit richten, während er versuchte, den Schlaf zu finden. Doch sein Verstand tobte wie ein stürmischer Ozean. Die Bilder der Vergangenheit und die Unsicherheit der Zukunft kreisten wie Geister in seinem Kopf.              Vielleicht war es die Ruhe vor dem Sturm, die Silas wach hielt, oder die Tatsache, dass die Dunkelheit der Nacht oft die dunkelsten Gedanken hervorrief. In diesem Moment, zwischen den Trümmern der alten Welt und den Hoffnungen einer neuen, ruhte Silas auf der Grenze zwischen Wachsein und Schlaf, gefangen in einem Labyrinth aus Erinnerungen und Überlebensinstinkten...                                                                                                                  Bis er nach vielen Stunden des Denkens endlich seinen ersehnten Schlaf bekam .
Ein lauter, schriller Schrei zerriss die Stille der Nacht und schleuderte Silas aus seinem Schlaf wie eine plötzliche Flutwelle. Ein eiskalter Schauer lief ihm über den Rücken, als er erkannte, dass etwas Entsetzliches geschehen war. Ohne zu zögern sprang er auf, seine Hände griffen nach dem Rucksack und dem Mantel, während sein Herz wild in seiner Brust hämmerte. Der Schrei, von Alva, einer der Überlebenden, wie er sich zu erinnern glaubte, hallte noch in seinen Ohren wider. Silas hastete nach draußen, und was er vorfand, ließ sein Blut gefrieren. Alvas lebloser Körper lag zerfetzt am Boden, und über ihr thronte ein schreckliches Wesen, menschengroß mit blasser Haut. Der Blick des Monsters wandte sich langsam Silas zu, seine großen Krallen fletschten sich, bereit, sich in sein Fleisch zu graben und ihn zu verschlingen. Ein Schauer der Angst durchzog Silas, der nach seinem Revolver griff. Doch seine Hände zitterten so sehr vor Nervosität, dass die Waffe klirrend auf den Boden fiel.
Plötzlich durchzuckten zwei Schüsse die Luft, gerade rechtzeitig, bevor die Klauen des Monsters Silas erreichen konnten. Das Wesen wurde zurückgeschleudert, doch bevor es getötet werden konnte, flüchtete es in die Trümmer der alten Welt. Geschockt drehte sich Silas um und erblickte seinen Retter – Quan, bewaffnet mit einem alten Jagdgewehr.
„Scheiße!! Vika! Viikaa!! Komm schnell!", schrie Quan hasserfüllt, während er zu Alvas leblosem Körper sprintete. Trauernd und schluchzend sank Quan über Alvas leblosen Körper und beschuldigte sich selbst für ihren Tod. „Das ist alles meine Schuld!", schrie er mit lauter, verweinter und schmerzerfüllter Stimme. Silas, völlig überfordert von der Situation, stand wie erstarrt da, unfähig zu handeln oder die Worte zu finden, die den Schmerz lindern konnten. Der Schrei der Verzweiflung hallte durch die Trümmer, während Quan die Last der Schuld auf sich nahm. Silas fühlte die Worte wie einen eiskalten Windhauch in der düsteren Nacht. Er wollte etwas sagen, irgendetwas Tröstendes, aber die Worte blieben ihm im Hals stecken. Die Trauer, so dick und undurchdringlich wie die Ruinen um sie herum, schien alles zu verschlingen.                                                                                                 Plötzlich, ohne Vorwarnung, nahm Quan seine Waffe, hob sie an seine Schläfe und drückte ab. Der Schuss zerriss die Stille, und Silas konnte nur mit ansehen, wie Quans Körper zu Boden fiel, ein weiteres Opfer in einer Welt, die bereits zu viele verloren hatte. Der Rauch und der Geruch von verbranntem Pulver vermischten sich mit der Schwere der Verzweiflung. Silas' Herz schlug wild, während er den Schock des Geschehens verarbeitete. Er stand da, inmitten der Trümmer und des Verlusts, unfähig zu begreifen, was gerade geschehen war. Der Nachhall des Schreis, der Schüsse und der endgültigen Entscheidung hing in der Luft, als die Dunkelheit der Nacht die Szene verschluckte.

Nach dem EndeМесто, где живут истории. Откройте их для себя