01.01.2024

24 6 0
                                    

Ich rannte. Rannte davon vor den Geistern der Vergangenheit oder was auch immer hinter mir her war. Ich wetzte über ein dunkles, graues, Schlachtfeld, Gräber links und rechts von mir; Staub lag in der Luft. Kurz wagte ich einen Blick über meine Schulter und sah für einen Moment das, was hinter mir her war. Fast menschlich sah es aus, hatte ein Messer mit einer blutroten Klinge in der Hand und holte scheinbar mühelos langsam, aber stetig auf. Die Entfernung zwischen uns schrumpfte immer weiter. Verzweifelt rannte ich noch schneller, nutzte das Adrenalin, das durch meine Adern gepumpt wurde, und holte das Äußerste aus mir. Meine Lunge schrie nach Sauerstoff und meine Beine brannten, doch ich gab nicht auf. [Wenn ich jetzt stolpern würde ...] Ich zuckte zusammen; solche Gedanken sollte ich besser gar nicht zulassen. Denn wenn ich fallen würde, wenn ich langsamer werden würde, wäre ich tot. Ich hob den Blick, hielt nach dem Ende des Friedhofes Ausschau, doch in aller Entfernung, die ich sehen konnte, war keinerlei Ende in Sicht. Ich wusste es irgendwie – ich hatte es im Gefühl – wenn ich das Ende erreichen würde, wäre ich sicher. Die Gestalt hinter mir könnte mir nichts mehr tun. Meine Füße flogen über den Boden, wirbelten Staub hinter mir auf, trugen mich immer schneller einem mir unbekannten Ziel entgegen.  

To be continued ...

Magica: Sketches und Kurzgeschichten - Volume IWhere stories live. Discover now