Everything I didn't say-Epilog

Epilog 2: Aussprache

Vic:

Am nächsten Tag war es dann soweit. Sander und Hanna gaben sich vor dem Altar das Ja Wort. Auch wenn ich von der Trauung kein Wort verstanden hatte, weil diese auf Norwegisch stattgefunden hatte, war es trotzdem ein sehr schöner Moment gewesen. Vermutlich hätte ich ihn besser genießen können, hätte ich Miha, der vor mir saß und Rotz und Wasser geheult hatte, gefühlt mit einem Päckchen Taschentücher versorgt. Die Trauung war nun vorbei und wir hatten uns alle vor der Kirche versammelt, um anschließend zur Party Location aufzubrechen. Unterdessen wurde Miha lachend von seinen Mannschaftskollegen aufgezogen, sodass er mir mittlerweile fast Leid tat. Ich stand etwas mehr oder weniger dazugehörend daneben und hörte den Jungs dabei zu, wie sie lachend sich über Miha emotionalen Ausbruch lustig machen. "Wenn Filip und Steffen heiraten... dann brauch er so einen ganzen LKW voller Taschentücher", scherzte Nici und alle anderen brachen in lautes Gelächter aus. "Ich stehe eben zu meinen Gefühlen", entgegnete Miha. "Und das ist eine wunderschöne Eigenschaft", meinte ich und legte dem Slowenen meine Hand auf die Schulter und lächelte ihm zu. Die Jungs waren schon etwas gemein zu ihm. "Danke! Auch wegen der Taschentücher", bedankte er sich nochmal bei mir. "Jederzeit", meinte ich schmunzelnd. "Wobei für heute ist mein Vorrat aufgebraucht", merkte ich belustigt an.

Das Wetter zeigte sich heute von seiner besten Seite. Es war sonnig. Es ging nur ein leichter Wind und es hatte angenehme 25 Grad, sodass ich in meinem türkisblauen Kleid zum Glück nicht frieren musste. Ich hatte nämlich echt schon Angst gehabt ein Kleid anzuziehen. Bei dem norwegischen Wetter wusste man schließlich nie, was die passende Kleidung war. Ich schaute mich in der Menge suchend nach Lucie um. Seit dem Gespräch mit Steffen gestern auf dem Schiff suchte ich nach der passenden Gelegenheit, um auch Lucie von meinen Plänen für den Sommer zu erzählen. Sie ging nämlich davon aus, dass ich mit ihnen in den Urlaub fahren würde. Außerdem wollte ich sie wegen des Versuchs mich mit Sven verkuppeln zu wollen, nochmal vorsichtig ansprechen. Ich fand es ja irgendwie süß von ihr, aber ich brauchte keine Hilfe. Wenn ich bereit war mich zu verlieben, dann würde ich das vermutlich auch eigenständig auf die Reihe bekommen. Zumindest schätzte ich das Ganze so ein. Ich war nämlich bisher nur einmal verliebt gewesen. Damals war ich vierzehn gewesen. Bisher hatte nur eine Person mein Herz höher schlagen, doch bei dem Gedanken an ihn, zog sich mein Magen krampfhaft zusammen. Mein Herz war schon einmal gebrochen worden und das brauchte ich nicht noch einmal.

Ich entdeckte sie. Sie war gerade bei Filip und Steffen und redete mit den beiden. Meine Chance. Sie war mal nicht in der Nähe von Magnus. Ich nutzte die Gelegenheit und lief auf die drei zu. Ich tippte Lucie auf die Schulter. Sie drehte sich verwirrt um. Als sich mich sah, lächelte sie. "Ich hab dich schon gesucht", meinte sie. "Ich stand bei den Jungs und hab aufgepasst, dass sie Miha nicht allzu sehr niedermachen", klärte ich sie auf. "Ich wollte kurz mit dir reden. Unter vier Augen, wenn's ok ist", kam ich schnell und den Punkt, bevor ich erneut wieder einen Rückzieher machte. Ich drückte mich schon viel zu lange vor diesem Gespräch. Lucie schaute etwas verwirrt. Steffen zwinkerte mir kurz zu, denn er schien zu ahnen, worum es ging. Ich nahm Lucies Hand und zog sich mit mir mit, etwas abseits von den Menschenmassen.

"Du machst mir gerade echt Angst", meinte sie und musterte mich besorgt. Ich musste wohl etwas ernster schauen, als gedacht. Vermutlich die Aufregung! "Ja... also... die Sache ist die...", begann ich etwas hilflos drauflos zu stammeln, während ich nervös mit den Fingern spielte. Verwirrt zog Lucie, die linke Augenbraue nach oben und ich musste zugeben, dass sie dabei gerade echt knuffig aussah. Wie ein kleiner Welpe! "Vic! Konzentriere dich", ermahnte ich mich selbst, mich wieder auf das Wichtige zu fokussieren.

"Jetzt spuck es schon aus", drängelte mich Lucie ungeduldig. "Ja... ich finde das wirklich süß, dass du versuchst mich mit Sven zu verkuppeln, aber ehrlich gesagt, bin ich noch nicht bereit für eine Beziehung, weil ich glaub erstmal mich kennenlernen muss, bevor ich mich auf eine andere Person einlassen kann. Und ich finde schön, dass du versuchst auch Zeit mit mir zusammen zu verbringen, aber ich merke doch immer, wenn wir drei unterwegs sind, dass ihr in Wirklichkeit Zeit zu zweit wollt und ich versteh das! Keine Sorge! Ich werde nicht irgendwie eifersüchtig oder so! Ich komm gut allein klar! Tue ich schon mein ganzes Leben! Also... ja... das wollte ich mal loswerden", rückte ich nun mit der Sprache raus. Lucie schien im ersten Moment etwas überrascht zu wirken. "Sorry! Es tut mir leid, wenn ich dich zu etwas zwingen wollte, was du in Wirklichkeit gar nicht wolltest. Ich dachte bloß, weil Sven und du euch so gut bei der Pokalfeier verstanden habt und gefühlt den ganzen Abend getanzt und geredet habt... dass da vielleicht was werden könnte", entschuldigte sie sich. "Ich mag Sven und ich verbringe gerne Zeit mit ihm, aber alles rein freundschaftlich! Ich kann es allein schon nicht wegen Yara! Ich hab mir immer geschworen, dass ich nie eine Freundschaft wegen einem Typen riskiere, weil es das nicht wert ist! Und ihr drei seid die beste Freundesgruppe, die ich je hatte. Und das möchte ich einfach nicht kaputt machen", stellte ich klar. Als Antwort bekam ich eine stürmische Umarmung. "Du bist ein so wundervoller Mensch! Und die beste Freundin, die ich je hatte",ließen Lucies Worte mir ganz warm ums Herz nehmen, sodass es mir noch mehr wehtut, den gemeinsamen Urlaub abzusagen. Sie ließ mich wieder los. "Ist noch was?", sie kannte mich wohl mittlerweile genug, um zu wissen, dass ich noch etwas auf dem Herzen hatte.

"Ja! Also ich hab gestern schon mit Steffen darüber geredet. Ich finde es lieb von euch, dass ihr mich mit euch in den Urlaub nehmen würdet, aber ich werde nicht mitkommen. Also ich fahr nach der Prüfung nächste Woche, dann das Wochenende mit Steffen zu seinen Eltern nach Zirndorf und danach werde ich dann nach Barcellona fliegen und einfach wieder ein paar Tage zuhause in Spanien sein. Ich hoffe es ist ok für dich und du verstehst, dass ich mal wieder ein paar Tage für mich alleine brauche", erklärte ich ihr. "Schade! Ich hab mich echt schon darauf gefreut. Aber klar ich kann verstehen, dass du auch mal wieder zu deiner anderen Familie nach Hause willst. Deine Freunde in Spanien mal wiedersehen. Klar! Kein Thema! Und hey, wir tuckern ja auch vor der spanischen Küste rum. Vielleicht können wir uns ja dann auch mal einen Tag in Barcellona oder so treffen", schlug sie vor. "Unbedingt", strahlte ich, bevor ich erleichtert aufatmete und sie nochmal in eine Umarmung schloss. Ich wusste gar nicht, wieso ich vor diesem Gespräch so Angst hatte.

Die anderen Gäste schienen sich nun auf den Weg zu machen, weswegen Lucie meine Hand nahm und wir zusammen zum Auto liefen, an welchem Papa und Filip bereits aufs uns warteten. "Armer Sven... jetzt kriegt er vom zweiten #Steffikind einen Korb", flüsterte mir Lucie zu. Mit offenem Mund starrte ich sie an. Hatte ich gerade richtig verstanden? Sie und Sven?! Sie konnte echt gemein sein. Ich konnte sie jetzt im Auto schlecht darauf ansprechen, weswegen ich mich gedulden musste, bis wir an der Partylocation ankamen. "Wow", staunte Lucie und auch mir blieb kurz die Sprache weg. Wir waren an einer kleinen verlassenen Bucht etwas außerhalb von Oslo, direkt am Meer. Die war ein großes Festzelt aufgebaut. "Ist das schön", schwärmte Lucie, als wir ausgestiegen waren. Ich nickte zustimmend. Sie wollte bereits Magnus Hand nehmen und mit diesem sich aus dem Staub machen, da ergriff ich schnell ihre Hand, denn ich musste zuvor noch dringend was in Erfahrung bringen, denn ich platze förmlich vor Neugier.

"Du hast sie gleich für dich allein. Wir müssen nur noch kurz Mädchenangelegenheiten klären", meinte ich an Magnus gewand und zog Lucie wieder ein Stück abseits mit mir mit. "Was?", fragte sie nun verwirrt. "Sven und du?", fragte ich fassungslos. "Nicht so wie du denkst! Da waren Magnus und ich bereits zusammen, da hat mir Sven mal geschrieben, ob wir kurz uns treffen könnten und hat mir seine Gefühle gestanden. Und ich hab ihm dann gesagt, dass ich für ihn leider keine Gefühle hab, was er sich auch denken konnte und wir sind im guten auseinander und haben beschlossen Freunde zu sein. Aber ja! Es war echt ein grauenvolles Gefühl", berichtete sie. "Und warum erfahre ich erst jetzt davon?", entsetzt schaute ich sie an. "Weil ich keine so große Sache draus machen wollte und vor allem nicht Yara irgendwie verletzten wollte oder so", erklärte sie und ich nickte verständnisvoll. "Wir sollten irgendwie mal Yara und Sven versuchen zu verkuppeln", überlegte ich grinsend. "Wenn du ein Plan hast! Ich bin dabei", meinte sie lachend. Zusammen liefen wir dann zum Festzelt, wo die meisten Gäste bereits an den Tischen Platz nahmen. Wir liefen zum Tisch, wo auch unsere Väter, Aneta, Matej, Magnus, Travis und Niko bereits sagen. "Da seid ihr ja", begrüßte uns Travis. "Travis hatte schon Angst ihr knutscht irgendwo in ner Ecke heimlich rum", meinte Niko und kassierte sich von meinem Bruder sofort einen Schlag gegen die Schulter. "Ehm ich hab einen Freund", warf Lucie empört ein. "Hat die beiden da drüben auch nicht aufgehalten", meinte Niko lachend. Nun wollte Steffen ihn mit seinem Tischkärtchen abwerfen, doch Filip unterband dies. "Benehmt euch mal", meinte er streng.

Lucie und ich setzten uns nun auch an den Tisch. Anschließend hielten Hanna und Sander eine Ansprache und bedankten sich für das zahlreiche Erscheinen ihrer Gäste und eröffneten das Kuchenbüffet, indem sie die Hochzeitstorte zusammen anschnitten. "Ich hab langsam echt Hunger", meinte Lucie und stand nachdem sich die ersten anderen Gäste erhoben hatten auf. Ich folgte ihr, ebenso wie der Rest am Tisch und stellten uns an der Schlange an. Nachdem wir uns gefühlt einem Querbeet durch das Küchenbüffet gegessen hatten, hatte ich das Gefühl zu platzen. Lucie schlug vor ne Runde draußen am Wasser entlang zu spazieren.

Ich sagte zu einem Verdauungsspaziergang nicht nein. Außerdem war die Landschaft hier zu schön, um nicht noch ein paar schöne Bilder zu machen. Sven, Miha und Dule schlossen sich uns an. Und wie immer wenn man mit Miha und Dule unterwegs war, lachte man mehr als man vermutlich atmete. Ich musste zugeben, dass ich echt froh war in Kiel eine zweite Familie gefunden zu haben.

Moin Leute! Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen🙃. Zum Spiel gestern gibt es nicht viel zu sagen, als das die zweite Halbzeit einfach zum vergessen war🥲😫😢. Schade! In der ersten Halbzeit haben sie gezeigt wie schön sie im Angriff spielen können. Die Abwehr war leider von Anfang an nicht so stark wie in den Spielen zuvor. Und Emil hatte eben auch mal einen miserablen Tag🥲. Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende und werd jetzt mal mit Arbeiten weitermachen😂🙈.