Teil 1

11 3 0
                                    

Teil 1 -- irgendwie komisch

Da stand sie nun. Alleine an einem völlig fremdem Ort und betrachtete das Gebäude in dem sie die erste Nacht verbracht hatte. Gestern Abend war es zu dunkel gewesen, um sich das Gebäude genauer anzugucken, aber schon da sah es alt aus. Sie hatte in der Nacht Angst gehabt, dass es zusammenkrachen könnte, aber nun merkte sie, dass ihre Angst unbegründet war. Das Haus war alt, daran bestand kein Zweifel, jedoch sah es auch ein bisschen magisch aus. Oder war es der Regenbogen, der vorsichtig zwischen den Wolken hervor lugte, der diesen Moment so magisch machte? Sie blinzelte. Ja, es war definitiv der Regenbogen. Sie seufzte.

„Lotta? Alles okay? Kommst du? Wir wollen anfangen", fragte eine Stimme hinter ihr. Lotta, das war sie und die Person, welcher die Stimme gehörte, war Mara. Mara war 21 Jahre alt, hatte braune, lange, glatte Haare und half ihren Eltern auf dem Reiterhof. „Ja, ich komme gleich", antwortete Lotta und bückte sich, um ihre Schuhe nochmal neu zu binden.

Vorhin beim Frühstück hatte sie gar keine Zeit gehabt nachzudenken. Viel zu sehr wurde sie in die Gespräche der anderen Hausbewohner mit eingebunden. Außer ihr war noch ein anderes Mädchen da. Luna war ebenfalls vor kurzem 7 geworden und hatte ebenfalls diesen „Urlaub" geschenkt bekommen. Genauso wie sie verbrachte sie fast eine Woche auf dem Reiterhof, nur mit dem Unterschied, dass sie gestern Morgen schon angekommen war. Natürlich gab es da natürlich noch Mara, die Tochter von Anne und Paul, welchen auch der Reiterhof gehörte. Dann waren da noch Inge, die Mutter von Paul, und Milosch, ein 23 Jahre alter Mann, welcher hier wohl so was wie ein Pflichtpraktikum machte oder so. Das hatte sie selber auch nicht ganz verstanden.

Nachdem Lotta ihre Schuhe fertig gebunden hatte, ging sie zu Mara und Luna, welche schon vor den Ställen auf sie warten. Mara ergreift das Wort: „Also ihr Zwei. Heute fangen wir mit so etwas ganz Leichtem wie erstmal ein paar Runden im Schritt gehen. Währenddessen werden wir besonders auf eure Haltung achten, wir wollen ja nicht, dass ihr noch vom Pferd fallt. Später, wenn ihr soweit seid und euch mit euren Pferden vertraut gemacht habt, werden wir auch ein wenig traben und, wenn ihr ganz mutig seid, heute Abend schonmal eine kleine Runde galoppieren. Morgen werden wir einen Pferdetausch machen, morgen Mittag tauschen wir dann wieder zurück und es gibt einen kleinen Parkour. Am Donnerstag machen wir einen kleinen Ausflug mit den Pferden und am Freitag werdet ihr ja schon wieder abgeholt. Habt ihr noch Fragen zum Programm?" Lotta und Luna schütteln den Kopf.

„Sehr gut", fährt Mara fort. „Dann werden wir euch jetzt mal die Pferde besorgen und ich helfe euch beim Putzen." Mara öffnet das Stalltor, verschwindet darin und kommt kurz darauf mit zwei Pferde wieder raus. Das Eine war braun und etwas mehr als einen Kopf größer als ich und das Andere war schwarz mit einem großen weißem Fleck auf der Stirn. „Also Luna du bekommst Scarlett und Lotta du bekommst Moon." Mara bindet das schwarze Pferd bei mir an und das braune Pferd bei Luna.

Danach verschwindet sie erneut ohne ein Wort zu sagen. Luna und ich werfen uns nur ratlose Blicke zu und nach kurzer Zeit kommt Mara mit einem Eimer voller Putzzeug zurück.

„Nicht so Steif, Luna; Rücken durchdrücken, Lotta, du willst doch nicht wie ein nasser Sack auf dem Pferd hängen; nimm die Zügel ein wenig höher, Luna; du auch Lotta; ja, das sieht super aus; Versen nach unten; weiter so ihr zwei!" Das alles waren nur eine der wenigen Dinge, welche sich die beiden Mädchen von Mara während ihrer ersten Reitstunde anhören mussten.

Obwohl sie heute Morgen nur mit ein bisschen herumlaufen und im Schritt auf dem Pferd sitzen angefangen haben, war viel Zeit vergangen und Lotta merkte, wie es ihr nun mehr leichter fiel, auf einem schwankendem Pferderücken, ohne den sicheren Strick zu sitzen und das Gefühl zu haben, jeden Moment hinunter zu fallen. Nein, seit heute Morgen war viel Zeit vergangen. Nach ihrer ersten Reitstunde haben sie die Pferde auf die Koppel hinter dem Haus geführt und haben Mittag gegessen. Es gab Spaghetti Bolognese. Nach dem Essen sind sie mit den Pferden eine kleine Runde im Wald spazieren gegangen und seit gut zwei Stunden hatten sie ihre nächste Reitstunde. Traben war jetzt angesagt. Immer abwechselnd durften Luna und Lotta an der Longe traben und die Andere läuft im Schritt durch den anderen Teil der Halle.

„Also wir versuchen das jetzt nochmal, okay Lotta?" Sie nickte. „Und denk dran, dein Pferd ist wie ein Spiegel zu deiner Seele: Bist du aufgeregt und verunsichert, ist dein Pferd das auch. Und vergesse nicht dich im Trab aus dem Sattel zu drücken!"

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Nach der Reitstunde kam Mara nochmal zu beiden Mädchen, welche gerade die Pferde absattelten: „Das habt ihr beide wirklich schon sehr gut gemacht und das Galoppieren war doch gar nicht so schlimm." Da war Lotta sich nicht ganz so sicher. Das Galoppieren war sehr viel schneller, als der Trab den sie davor beide super gemeistert haben, und auch sehr viel holpriger. In der ersten Runde ist sie fast aus dem Sattel geflogen! Leider hatte sich Luna vor ihr nicht so gut festgehalten und war wirklich auf den Boden geplumpst. Zum Glück war ihr aber nichts passiert.

Plötzlich war da etwas sehr Komisches. Luna und Mara unterhielten sich ganz normal über den Pferdetausch am nächsten Tag und schienen überhaupt nichts zu bemerken. Lotta hingegen war etwas schwindelig und ihre Sicht schien zu verschwimmen. Sie versuchte nach irgendwas zu greifen und bekam tatsächlich etwas zu fassen. Sie sah zur Seite auf ihre Hand und bemerkte, dass sie sich an Moons Mähne festhielt. Der Schwindel nahm zu und als ob das nicht genug wäre, begann sie anscheinend schon Stimmen zu hören.

Ganz leise, als ob es von der anderen Seite des Hofes kam, hörte sie es. „Lotta..." Was danach kam konnte sie nicht mehr verstehen. Verwirrt blickte sie sich zu allem Seiten um, aber außer Luna, welche anscheinend das Gespräch mit Mara beendet hatte und nun mit ihrem Pferd den Weg zur Koppel langging, war niemand zu sehen. Lotta trat näher an Moon ran und flüsterte verwirrt: „Hast du das auch gehört? Ich dachte, ich habe eben eine Stimme gehört." Als ob er ihr zuhören würde, spitzte das Pferd die Ohren und sah sie mit diesen blauen Augen genau an. Der Schwindel hatte leicht abgenommen.

„Wenn du mit der Stimme mich meinst, dann ja?", kam wieder diese Stimme.

„Warte. Da war wieder die Stimme. Bist du das wirklich Moon?", fragt Lotta verwirrt und schaut Moon an. Anscheinend war es dieser der Antwortet: „Ja, natürlich. Oder zweifelst du daran?"

„Ähm ja. Ich meine, seid wann können Pferde reden? Das ist doch nicht normal", meint eine, jetzt an ihrem Verstand zweifelnde, Lotta.

„Äh, das könnte wiederum daran liegen, dass ich weder normal noch ein gewöhnliches Pferd bin", Moon wollte schon weiterreden, aber Lotta unterbrach in ihn ihrer Aufregung. „Ja, aber was sollst du den sonst sein? Ein Einhorn?" Sie lachte bis Moon antwortete: „Ja, du hast Recht. Ich bin ein Einhorn."

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Hallo und Herzlich Willkommen zum 1. Kapitel/Teil von meinem neuen, eigenem Buch.

Schreibt dochmal wie es euch gefallen hat, was ich verbessern kann bzw. besser machen soll, was als nächstes passieren könnte/soll und ob euch eventuelle Fehler (Gammatik, Logik, ect.) aufgefallen sind.

Bis dahin viel Spaß noch!
Liebe Grüße von eurer Lily

You've reached the end of published parts.

⏰ Last updated: Apr 03 ⏰

Add this story to your Library to get notified about new parts!

Moon - Die VollmondnachtWhere stories live. Discover now