Ich habe dich zu einer Freundin gebracht. Dann bin ich zurückgekehrt und wollte Harry holen. Doch Hagrid war da und nahm Harry mit. Er wusste nicht, dass ich dich schon mitgenommen hatte. Er brachte Harry zu den Dursleys, während ich ihm sagte, dass ich dich suchen würde. Ich hab ihm sogar mein Motorrad gegeben.

Ich kehrte zu dir zurück, denn wenn ich schon nicht auf euch aufpassen durfte, dann solltet ihr wenigstens zusammen aufwachsen. Ich war schon fast bei dir, als Peter mir über den Weg lief. Ich konnte mir diese Chance natürlich nicht entgehen lassen. Er hat allerdings die Straße und alle Häuser rundherum in die Luft gejagt. Ich bin davon ausgegangen, dass er dich getötet hat."

Er seufzte und raufte sich das schwarze Haar. In seine Augen hatte sich Verzweiflung und Schuld gebrannt. „Kannst du mir verzeihen? Ich bin daran Schuld, dass du so ein Leben leben musstest.“

„Dich trifft keine Schuld. Es war Peter, der meine Eltern verraten hat. Und er hat die Straße in die Luft gejagt.“, sagte Emily ruhig. Sie wusste selber nicht woher sie die Ruhe nahm. Aber es würde nichts bringen, Sirius zu beschuldigen. Es würde nichts ändern. "Obwohl du es mit den Schutzzaubern vielleicht ein bisschen übertrieben hast. Die haben nämlich bombenfest gehalten. Noch nicht mal Dumbledore hat mich vor meinem elften Geburtstag gefunden.“ Jetzt grinste sie schief. „Mach dir keine Vorwürfe mehr. Es ist die Vergangenheit und man kann sie nicht mehr ändern.“

Sirius lächelte schwach. „Du klingst sehr wie Lily. Als Wiedergutmachung kann ich dir nur anbieten, dass du und Harry bei mir wohnen dürft wenn ich meinen Namen wieder rein gewaschen habe.“

„Ich würde schon vorher einziehen“, lachte Emily. „Aber was du mir erzählt hast, erklärt vieles. Ich erinnere mich an die Explosion und dass da eine Ratte war.“ Sie schauderte bei der Erinnerung. „Wahrscheinlich hasse ich Ratten deshalb so. Sie sind so ekelig.“

Sirius musste lachen. „Du mochtest Peter von uns dreien am wenigsten. Keine Ahnung warum, aber man konnte dich einfach nicht in seiner Nähe lassen ohne dass du geschrien hast."


„Was war mein Vater überhaupt für ein Tier?“, fragte Emily.

„Ein Hirsch“, antwortete Sirius. „Und Moony war ein-" Er unterbrach sich hastig. „Das sollte ich nicht sagen, es ist nicht an mir das zu erzählen.“

„Er ist ein Werwolf, oder?“

Sirius wurde blass, nickte aber. „Woher weißt du das?“

Emily erzählte ihm von der Stunde mit Snape und wie ihr aufgefallen war, dass Lupin immer nach dem Vollmond krank war. „Als wir nach Hogwarts gefahren sind, habe ich noch gesagt, dass er so krank aussieht weil er wegen dem Vollmond schlecht geschlafen hat.“

Sirius brach in ein bellendes Gelächter aus, so dass Krummschwanz laut fauchte. „Das wird er lustig finden. Aber was hast du mit Snape zu tun?“

„Er ist auch Lehrer hier“, erklärte Emily. „Er unterrichtet Zaubertränke, hasst Gryffindors im Allgemeinen und Harry ganz besonders. Aber ich finde ihn nicht so schlimm, auch wenn er wirklich netter sein könnte. Dass er nett sein kann, hat er ja schon gezeigt.“

Sirius sah sie erstaunt an. „Snivellus, ich meine Snape und nett? Bist du sicher, dass wir von der gleichen Person reden?“

„Groß, Hakennase, immer schwarze Kleidung?“, beschrieb Emily ihn.

„Bei Merlin“, stöhnte Sirius. „Ich fasse es nicht. Ausgerechnet der. Aber du bist wahrhaftig die Tochter von Lily.“ Während er von Snape sprach, hörte man deutlich die Verachtung heraus.

„Was hat das denn zu bedeuten?“, hakte sie nach.

„Wir gingen zusammen zur Schule. An unseren besten Tagen haben wir uns gegenseitig verachtet, ansonsten gehasst“, erzählte Sirius. „Aber das ist eine Geschichte für einen anderen Tag. Erzähl mir lieber wie es kommt, dass du mit dreizehn Jahren schon ein Animagus bist?“

Animagus - II - Harry Potter FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt