Ich las nicht viel, schon der erste Punkt beschäftigte mich zu sehr. Die Schule modernisieren. Direkt darunter war eine Zeichnung, wo er alle Stellen, die er abreißen und neubauen lassen wollte, rot angemalt hatte. Eigentlich war es nur eine einzige Stelle. Das Mädchenklo. Der Ort, an dem Myrte ihr Zuhause hatte. 

"Das können Sie nicht tun!", schrie ich beinahe. Nein, das durfte nicht sein! Alles, nur nicht das! Bitte nicht! 

"Ich kann und ich werde. Ich habe Ihnen gesagt, dass Sie noch ihre Rache bekommen werden. Nun, hier ist sie. Sie haben diese Alte dabei unterstützt, mich zu stürzen und nun stürze ich Sie. Niemand wird jetzt an Ihrer Seite sein. Ich bin der Direktor von Hogwarts. Ich!", rief er in die Welt hinaus. 

Ich war immer ein sehr friedliebender Mensch gewesen, doch in diesem Moment war meine Geduld am Ende. Er hatte mir alles genommen, was mir noch etwas bedeutet hatte. Alles. Meine Schule, Minerva und jetzt auch noch meine geliebte Myrte. Doch das war zu viel. 

Mit Schwung verpasste ich ihm einen Schlag mitten ins Gesicht. Kreischend flog er mehrere Meter nach hinten und ich konnte mir kein Grinsen verkneifen. Nur Sekunden später lag er wimmernd auf dem Boden, während Blut über sein Gesicht rann. "Das werden Sie bereuen!" 

Aber ich bereute es nicht. Einen Tag später saß ich in meiner Hütte. Myrte war weg. Tot. Für immer. Einen Geist konnte man nur töten, wenn man sein Zuhause zerstörte. Und das hatte der Direktor getan. 

"Und? Was hast du mir zu sagen?", fragte Myrte schüchtern und lächelte mich an. Ihre wunderschönen braunen Haare flossen ihr auf die Schultern und durch ihre runde Brille hinweg sah sie mich lieblich an. Allein bei ihrem Anblick klopfte mein Herz schneller. Natürlich gab es auch dünnere Mädchen, die keine Brille trugen und blondes Haar haben, aber für mich war sie trotzdem perfekt. All die eingebildeten Zicken konnten machen, was sie wollten, außer Myrte würde niemand mein Herz gewinnen. Es war alles an ihr, das mich so bezauberte. Ich konnte nicht anders, als sie zu lieben. Und ja, ich liebte sie, dessen war ich mir bewusst. 

"Myrte, ich ... Ich mag dich." Ich drehte die kleine Blume, die ich im Wald gepflückt hatte, hin und her. Ich hatte mir eine wunderschöne rosafarbene ausgesucht, die in Myrtes Haar bestimmt fabelhaft aussehen würde. Doch auch nachdem ich es tagelang geübt hatte, brachte ich nicht herüber, was ich sagen wollte. Wieso war es nur so schwer? Drei Worte, mehr nicht. 

Sie kicherte nervös und senkte ihren Kopf ein wenig. Offensichtlich war es ihr genauso peinlich wie mir. Bestimmt mochte sie mich nicht einmal! Von lieben gar nicht zu sprechen ... Weshalb sollte sie mich auch als Freund und später Ehemann haben wollen? Ich war zu groß, zu breit und tollpatschig bei allem, was ich nur tat. Nein, ich hatte sie nicht verdient. 

"Myrte?" 

"Ja?" 

"Versprichst du mir, nicht zu lachen?" Wieso war ich nur immer so merkwürdig, wenn mir jemand etwas bedeutete? 

"Ja, natürlich. Ich würde dich nie auslachen, Hagrid." 

"Ich liebe dich." Schnell brachte ich es hinter mir. 

Wie peinlich war es nur, dass danach Stille einkehrte. 

Eine Sekunde. Nichts. 

Zweite Sekunde. Nichts. 

Dritte Sekunde. Sie schaut zur Seite. 

Vierte Sekunde. Ich schaue zur Seite. 

Fünfte Sekunde. "Ich dich auch." 

Und dann küssten wir uns. Ich wusste nie vorher, was man dabei tun sollte, doch ich tat es einfach. Plötzlich spürte ich, was zu tun war. Ich zog sie an mich und beugte mich hinunter, während sie sich zu mir hochstreckte. Unsere Lippen landeten aufeinander und das Glücksgefühl in diesem Moment war überwältigend. Nie wieder wollte ich sie loslassen. Sie liebte mich. Sie liebte mich wirklich! Ich konnte es nicht fassen! 

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