"Ähm ... ich ... ich habe draußen mit ein paar Jungs Quidditch gespielt, als mein Kleiner einfach so gegen meinen Bauch getreten hat und ich den Quaffel, den ich in der Hand hatte, viel zu stark in die falsche  Richtung geworfen habe. Aber ehrlich, das wollte ich nicht!" 

"Erstens bist du nicht einmal Teil des Quidditch-Teams und zweitens erklärt es nicht dein Aussehen." Dass Ginny schwanger war, hatte Minerva tatsächlich vergessen. Als ob es nicht Schmach genug war, dass sie es als erste Schülerin geschafft hatte, nein, sie sprach auch noch ganz offen darüber. Dass sie viel zu jung zum Kinderzeugen war, dieser Meinung war Minerva schon immer gewesen, aber leider hörten die Hexen und Zauberer zu selten auf sie. 

Ginny gab keine Antwort. In der Zeit sammelte Syabylliana ihre Sinne zusammen und richtete sich auf. Sie verstand nicht annähernd, was hier vor sich ging, aber erklären tat ihr sowieso nie jemand etwas. 

Minerva wandte ihren Blick wieder zu ihrer Lehrerkollegin. "Hilf mir erst einmal, sie auf einen Stuhl zu setzen. Bis dahin hast du Zeit, dir eine Erklärung zurechtzulegen." 

Gemeinsam hoben sie die verwirrte Frau hoch, wobei Ginny ihr Bestes tat, sich nicht zu sehr anzustrengen. In ihrem Kopf ratterten mögliche Lügen hin und her, doch keine war gut genug, als dass ihre Lehrerin sie nicht aufdecken würde. 

"Und nun, was hast du getan?" 

"Nichts Schlimmes. Es tut mir ja leid, aber irgendwie muss ich auch Geld verdienen, damit ich mir eine Wohnung leisten kann, wenn ich die Schule verlassen habe. Meine arme Familie ist schließlich tot und ich habe niemanden, der sich um mich kümmert. Ich habe wirklich viel dafür bekommen und den Mantel habe ich immerhin anbehalten ... aber es tut mir natürlich trotzdem leid! Ich hätte nicht Quidditch spielen dürfen, oder hätte vorsichtiger sein müssen." 

Minerva fand keine Worte, was bei ihr so gut wie nie vorkam. Hatte sie das tatsächlich richtig verstanden? Ihre einst so gute Schülerin nahm Geld dafür, dass sie kaum bekleidet hinaus ging und Quidditch spielte? Was war bloß aus ihr geworden? Wäre sie so gut in der Schule wie vor drei Jahre hätte sie Aurorin werden können! Schrecklich, wie sie sich verändert hatten. Niemals hätte sich Minerva vorstellen können, dass sie ein Weasley mehr schockieren könnte als Fred und George im Doppelpack, doch Ginny übertraf beide um Meilen. 

"Wie soll ich das verstehen?" Innerlich hoffte Minerva, dass sie etwas falsch verstanden habe. 

"Prostitution. Das ist ein echter Beruf und gar kein so schlechter. Aber hinter verschlossenen Türen ist alles natürlich viel sicherer." 

"Wie bitte? So etwas kann ich in Hogwarts nicht dulden! Zudem bist du schwanger, dass ich nicht gut für deine Gesundheit und die deines Kindes." Sie versuchte ruhig und besonnen zu bleiben, doch es fiel ihr sehr schwer. Auf welche Ideen kamen ihre Schüler bloß? Vor zehn Jahren wäre das niemals vorgekommen! Noch dazu, dass diese albernen Spielereien beinahe zu einem Todesfall geführt hatten. 

"Ach was. Ist ja nichts wirklich Schlimmes passiert." 

"Hinaus! Ich werde dir die Entscheidung der Schule, ob du hier weiterhin Schülerin sein darfst, heute Abend mitteilen. Packe bis dahin deine Kleidung zusammen." Ihr Entschluss war schon gefallen, doch freundlicherweise ließ sie Ginny noch einige Stunden, um sich zu verabschieden, anstatt sie sofort wegzuschicken. 

Wütend rauschte Ginny ab, wobei ihr Mantel hoch flatterte und Blicke auf Stellen gewährte, die lieber unter mehreren Schichten Stoff versteckt sein sollten. Mit genauso großer Kraft wie sie die Tür aufgerissen hatte, knallte sie sie auch wieder zu. 

"Was ist los?" Syabylliana hatte nichts verstanden, was da vor sich gegangen war. 

"Nicht so wichtig. Ruhe dich erst einmal aus. Geht es dir wieder besser?" 

"Ich glaube schon ..." Noch immer schmerzte ihr Kopf höllisch, doch die Anwesenheit von Minerva beruhigte sie ungemein. Vorsichtig drehte sie den Kopf zu ihr um und blickte ihr in die blaugrauen leuchtenden Augen. 

Minerva lächelte kurz und wandte dann ihren Blick zur Wand, wobei sie sich vollkommen in Gedanken verlor. Erst als es Syabylliana besser ging und sich diese wieder aufrichte, sah sie sie wieder an. 

"Geht es dir wirklich wieder gut?" Minerva war besorgt. Wenn ihr nun tatsächlich etwas geschehen war ... 

"Ja, ich glaube schon. Und außerdem muss ich irgendwann auch einmal zum Unterricht, nicht dass ich denke, dass irgendeiner meiner Schüler mich vermissen würde." 

"Sicherlich würden sie das." Minerva lief einige Schritte neben Syabylliana her und öffnete ihr die Tür. Noch immer war sie besorgt, doch sie hatte sich schon gefangen. Dennoch, dieses unerklärliche Lächeln voller Gefühle, die sie gar nicht so gut kannte, lag immer noch auf ihren Lippen. 

Syabylliana blickte zu Minerva. Ihr deren Anwesenheit schien ihr Herz immer schneller zu klopfen und auch so unsicher wie mit den meisten Hexen und Zauberern fühlte sie sich mit ihr nie. Dann entschloss sie sich zu einem Schritt, den ganz allein ihr großes Herz und nicht ihr ausgeschalteter Verstand bestimmte. 

Sie beugte sich nach vorne und drückte ihrer Lehrerkollegin einen Kuss auf die Wange. 'Lächerlich. Das ist doch lächerlich und peinlich!', schalt sie sich selbst im Anschluss doch wirklich bereuen tat sie es nicht. Ein wunderbares Gefühl durchströmte sie, als sie dastand und in die wunderschönen blaugrauen Augen von Minerva blickte. 

Im ersten Moment war diese überrascht. Die einzigen, die ihr bisher einen Kuss auf die Wange gedrückt hatten, waren ihre Eltern. Dennoch war es einfach wunderbar. 

Ohne lange nachzudenken beugte sie sich nach vorne und küsste Syabylliana ihrerseits. Auf den Mund. Und es gab nichts daran, das sich peinlich oder falsch anfühlte. Im Gegenteil, es war genau richtig. In diesem Moment verstand sie es: Sie liebte Syabylliana und offenbar liebte diese sie auch. 


 * _ * _ * _ * _* 

Und? Wie hat es euch gefallen? Es war sozusagen mein erster richtiger Oneshot der NICHT mit dem Tod endet und auch KEINE Fortsetzung bekommt. (Ich muss einfach immer weiterschreiben, bis es Tote gibt. Also nicht nur Hintergrundgeschichtentote, sondern Morde und Selbstmorde und manchmal auch Totschläge, was bei mir in jedem Werk vorkommt, auch in den harmlosen) 

Aber das Shipping passt schon gut, beide sind auf ihre Art ziemlich hübsch und sympathisch und die Nachnamen absolut cool. 

Over and out. 

Bye, bye 

See you later, Alligator 

Schnarch  u3pfnio   4kodspaü qwpe rrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr34koüü2 (da bin ich eingeschlafen auf der Tastatur, mitten beim Schreiben, an der Ginny-kommt-rein-Stelle, wer den Sinn dahinter versteht, bitte melden, weiß ich selber nicht) 

Eure 

Ach was soll's, unterschreiben tut eh niemand 

Someone Anywhere 

Ps: sind etwa 3.000 Worte 


~~~~~NESC 2023~~~~~Where stories live. Discover now