Des Teufels Vorbote

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Im nächsten Moment ist der Dämon verschwunden und Charly stoppt mitten in der Bewegung, sieht sich suchend um und flucht leise, bevor sie versucht auf allen vieren nach vorn zu krabbeln. Denn der ist irgendwie hinter ihr aufgetaucht.
„Wehr dich nicht, Mensch", brummt er durchaus gereizt und schnappt sich ihr gesundes Bein, um sie daran nach hinten zu ziehen. Man kann nur hilflos mit ansehen wie Charlette nach hinten gezogen wird und sich der Dämon dann auf ihren Rücken kniet um sie unten zu halten. „Halt STILL!" Die Blondine denkt gar nicht dran, ganz sicherlich wird sie nicht kampflos einfach so aufgeben.
Doch urplötzlich hört sie sich doch auf zu wehren und spürt eine gewisse Kühle um ihren Fuß herum, vor allem im Bereich des Knöchels. Verwirrt dreht sie den Oberkörper so gut es geht herum, nur um zu sehen dass da irgendwas gelblich um ihren Knöchel leuchtet. „Dude... das sieht nicht gesund aus", murmelt sie und zieht den Kopf ein, als er den Kopf zu ihr dreht. „Gesund ist das Stichwort. Steh auf."
Damit lässt er ihr Bein los und steht selbst auf, um ihr auch eine Hand hinzuhalten. „Du wirst eine gute Herrin sein. Wir haben viel zu tun." Charly sieht auf die menschliche Hand, dann wieder zu ihm hoch, dann wieder auf die Hand und verzieht leicht das Gesicht. „Ich mag die Richtung überhaupt nicht in die das geht... Ist das so ein ‚du bist auserkoren um die Welt zu retten'-Schwachsinn?" Damit nimmt sie seine Hand und wird auf die Beine gezogen. „Denn dann bin ICH die falsche Ansprechpartnerin. Hellsing und Iskariot sind- Eh?" 

Sie unterbricht sich selbst und sieht nach unten, bevor sie wieder vorsichtig mit ihrem Fuß auftritt. Da ist kein Schmerz mehr. Wo ist der Schmerz? Nicht dass sie ihn vermisst, aber der kann doch nicht einfach weg sein?
„Wenn ich so frech sein darf... was war dieses Leuchten?"
„Drei Mal darfst du raten, Mensch." Schön dass er in einer scheiß Laune ist. „Danke. Aber- Die Frage ist noch offen! Warum. Ich glaub den ganzen ‚ich wurde beschworen'-Mist nicht. Sowas passiert immer gleich und ich habe gegessen. Das Einzige was ich beschworen haben könnte, und wollte, wäre ein Kellner für eine neue Cola. Und du siehst nicht aus wie ein Kellner!"
Im nächsten Moment schnaubt er, Rauch steigt aus der Nase auf und umhüllt ihn, bevor dieser sich lichtet und der Dämon in einer komplett menschlichen Gestalt dasteht. Ein schicker Anzug, wie es die Kellner hier auch tragen, eine weiße Schürze, ein Tuch über dem Unterarm, die Augen wirken nun wie die von Alucard und die roten Haare sind fein säuberlich mit Gel zurückgekämmt, zumindest sieht es so aus. „Ich kann alles sein was ich möchte." Dabei sieht er zu Charly, die ihn mehr als entgeistert ansieht. Das geht in ihrem Kopf in eine Richtung, die braucht keiner.
„D-Das... schön für dich! Aber weich meiner Frage nicht aus! Warum. Warum hier. Warum ich. Warum jetzt. Warum du." Der Dämon in menschlicher Gestalt mustert die Frau und schnaubt, bevor er die alte Gestalt annimmt und sich eine Hand an sein Kinn legt, schmunzelt. „Ich mag deinen Willen, Menschenfrau. Du wirst wahrlich eine gute Herrin abgeben." Die Blondine reibt sich die Schläfe und verschränkt dann die Arme. „Ich schlag dir mitten ins Gesicht, wenn du nicht endlich mit der Scheiß Sprache rausrückst." 

Als würde er dies als Zeichen nehmen, geht er vor ihr auf ein Knie hinunter und legt sich eine Hand auf die Brust. „Mein Name lautet Leamas und ich werde dir bei deiner Aufgabe zur Seite stehen, Herrin." Einerseits fühlt man sich ja schon geschmeichelt wenn man so behandelt wird, andererseits ist das echt unangenehm und irgendwie hat sie den Drang ihm ins Gesicht zu treten, wenn er da so vor ihr kniet.
„Eine letzte Warnung, Leamas. Warum." Er hebt den Kopf, die roten Augen flammen kurz auf. „Lucifer persönlich schickt mich. Hellsing hat bereits einen Dämon, Iskariot würde mich nie akzeptieren... aber du? Du bist offen, du bist formbar und du bist direkt darin verwickelt." Formbar ist jetzt nicht wirklich ein Kompliment. „In WAS bin ich direkt verwickelt." Leamas fängt an zu grinsen. „So viele Fragen, so wenig Zeit, das ist-"
Selbst er ist überrascht, mit welcher Schnelligkeit Charly ihre Hand um seinen Hals legen und ihn auf den Rücken pressen konnte. Am Boden liegend sieht er perplex zu ihr hoch, wobei sie seinen Blick erwidert. „Wir haben Zeit, Leamas. Wenn ich eine Frage stelle, dann will ich sofort eine Antwort haben, hast du das verstanden? Wenn ich deine Herrin sein soll, dann gehorche." Aus der Überraschung wird Amüsement und dann Zufriedenheit.
„Jawohl, Herrin."
Sie mustert ihn noch einen Augenblick lang, bevor sie ihn loslässt, sich aufrichtet und, so wie er es vorhin getan hat, ihm eine Hand hinhält. Die Flügel strecken sich ein wenig, doch sieht er auf sie hinunter und schmunzelt. „Vielleicht nicht besonders schlau, einflussreich, stark oder geschickt... aber schnell alle mal. Damit kann man arbeiten."
„Die Antwort, Leamas. Oder ich schlag dich wirklich."
Diesmal hebt er die Hand und blickt kurz in die Runde. „Wir sollten die anderen aber erst einmal aus ihrer Starre bringen, nicht wahr? Immerhin sind sie auch betroffen. Zwar haben sie alles gesehen und gehört... aber es wäre wohl besser."

Toxic BridgeOnde histórias criam vida. Descubra agora