15 | Knistern

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Okay, Freunde. Eins noch, vorerst. Ich will nicht zu viel verraten, aber wünsche euch ganz viel Spaß beim nächsten Kapitel :D

„Klingt gut", sagte sie.

„Alles klar. Dann hole ich dich später ab", antwortete er, bevor sie das Telefonat beendeten. Sie schmunzelte. Auch, wenn sie es nicht gern zugab, gefiel ihr diese fürsorgliche Geste. Er vermittelte ihr damit das Gefühl, dass ihm wichtig war, dass ihr nichts passierte.

Als Eliana etwas später an diesem Abend vor dem Badezimmerspiegel stand und sich skeptisch darin betrachtete, kribbelte ihr Bauch verräterisch vor Vorfreude. Sie hatte sich bemüht, nicht allzu aufgebrezelt auszusehen. Er sollte schließlich nicht glauben, dass sie ihre Verabredung für ein Date hielt und sich nur für ihn hübsch gemacht hatte, auch, wenn es so war. Ihre langen Haare fielen locker über ihre Schultern, ihr Gesicht hatte sie nur dezent geschminkt, die großen, dunklen Augen mit etwas Mascara und einem Lidstrich betont und einen nude-farbenen Lippenstift aufgetragen. Nun zupfte sie ein letztes Mal an ihrem Haar herum, bevor sie sich nochmal kritisch hin- und herdrehte. Kurz zog sie das weiße Longsleeve aus dem Bund ihrer knackigen Jeans, nur, um es danach wieder hineinzuschieben. Sie hatte den Stoff gerade wieder zurechtgezogen, als es klingelte. Während sie das Bad verließ, warf sie einen flüchtigen Blick auf die Uhr. Farid war auf die Minute pünktlich.

Sie schlüpfte in ein Paar schwarz-weiß gemusterte Sneaker, schnappte sich eine dunkle Blouson-Jacke und ihren Schlüsselbund und machte sich auf den Weg nach unten. Als sie Farid im Hauseingang stehen sah, schlich sich ein Schmunzeln auf ihre Lippen. In seinem dunklen Jogginganzug war er von der Finsternis kaum zu unterscheiden. Er fuhr zu ihr herum, als sie die Haustür öffnete und ins Freie trat. Obwohl der Sommer längst Einzug gehalten hatte, hatte es sich im Vergleich zu vorhin deutlich abgekühlt.

„Hey...", begrüßte er sie und sie glaubte, ein schiefes Lächeln auf seinen Lippen zu erkennen. Ihr Bauch kribbelte sanft, als er seinen Arm um ihre Taille legte und sie in eine Umarmung zog. Ein sanfter Hauch von Moschus und Vanille lag in der Luft.

„Hey", schmunzelte sie.

„Du riechst gut", nuschelte er in ihr Haar, ehe er sich gerade so weit von ihr löste, dass er auf sie herabschauen konnte. Seine dunklen Augen funkelten geheimnisvoll. Eliana biss sich auf die Unterlippe, um sich nicht in ihnen zu verlieren.

„Danke", erwiderte sie und ignorierte das sanfte Kribbeln, das sich zusammen mit einer wohligen Wärme von ihren Fingerspitzen in ihrem gesamten Körper ausbreitete. Er gab sie endgültig frei und sie gingen zu seinem Wagen, den er am Straßenrand abgestellt hatte.

„Läufst ja schon fast wie Usain Bolt", kommentierte er.

„Okay, übertreib", lachte sie.

„Nee, ehrlich. Siehst viel besser aus."

„Das ist auch nicht sonderlich schwer. Ich war ja völlig hinüber", grinste sie, während er ihr die Beifahrertür aufhielt, um ihr das Einsteigen zu erleichtern. Das hatte er schon gemacht, als er sie neulich zum Essen eingeladen hatte. Sie mochte, dass er in ihrer Gegenwart seine gute Erziehung zeigte, ihr die Türen öffnete und den Vortritt ließ oder ihr den Stuhl zurechtrückte. Als sie in den Beifahrersitz sank, umrundete er das Fahrzeug und stieg auf der Fahrerseite ein.

„Wie lief es im Studio?", erkundigte sie sich, als er den Motor startete. Während Farid ein wenig von seinem Tag plauderte, lenkte er den Wagen aus Elianas Wohnviertel heraus in Richtung Stadtrand. Er erzählte ihr ein paar lustige Anekdoten aus dem Studio und sie berichtete von ihrem chaotischen Alltag im Büro. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie einen abgelegenen Parkplatz nahe dem Rheinufer erreichten. Sie musterte ihn misstrauisch von der Seite, als er den Wagen am Ende des Schotterplatzes abstellte.

Home Run (Irgendwann...) |Onde as histórias ganham vida. Descobre agora