Vorgeschichte

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Die Straßen waren nur leicht beleuchtet, als ich aus dem Club kam. Es war ungefähr zwei Uhr morgens, als mein Kollege mich abgelöst hatte. Nun lief ich durch die Straßen, um endlich nach Hause zu kommen. Um diese Uhrzeit fuhren kaum Autos und allgemein sah alles wie ausgestorben aus. Aber ich sollte mich nicht beschweren, schließlich schliefen die meisten um diese Uhrzeit. Nach einigen Minuten bekam ich das Gefühl nicht los, verfolgt zu werden, jedoch als ich mich umsah konnte ich niemanden sehen. Normalerweise war ich nicht paranoid, jedoch sagte mein Gefühl in dem Moment, dass etwas nicht stimmte.
,,Reiß dich zusammen, es ist niemand sonst auf der Straße.", murmelte ich mir selbst Mut zu, als ich wieder nach vorne blickte. Es waren nur noch wenige Minuten, bis ich zuhause sein würde. Dort würde ich mich erst einmal heiß duschen und dann ins Bett legen, es war ein langer Tag gewesen. Aber anscheinend hatte das Schicksal andere Pläne mit mir. Denn plötzlich wurde ich an meinem Arm gepackt und in die nächste Seitenstraße gezogen. Gerade als ich etwas sagen wollte, mich beschweren, wurde ich gegen die nächste Hauswand gedrückt. Anfangs wurde mir die Luft aus der Lunge gepresst, wodurch meine Beschwerden im Hals stecken blieb. Vor mir stand ein Mann, ungefähr sechs Jahre älter als ich und musterte mich.
,,Was soll das?! Lass mich los!", meckerte ich und versuchte ihn von mir zu schieben. Amüsiert hob er eine Augenbraue. Trotz meines Versuches, blieb dieser eisern stehen und rührte sich keinen Zentimeter.
,,Ihr Menschen seid so amüsant. Glaubt wirklich, ihr hättet eine Chance.", murmelte er und umgriff mit seiner rechten Hand mein Hals. Panik machte sich in mir breit, als er etwas zudrückte. Sein Grinsen wurde breiter. Was wollte der Typ von mir? Ich versuchte mit meinen Händen seine zu lösen, Schweiß rann mir bereits die Stirn runter und meine Atmung wurde schneller. Doch es brachte nichts, außer, dass er weiter zudrücken.
,,Was willst... du... von mir?", fragte ich nach Luft röchelnd. Doch statt mir zu antworten kam er mit seinem Gesicht näher. Kurz schluckte ich gegen seine Hand und sah ihn nervös an. In seinen Augen konnte ich einen schimmer von Freude sehen. Was hatte er vor? Wollte dieser Fremde Mann mich etwa küssen?! Ich stemmte meine Hände nochmals gegen seine Brust und versuchte ihn von mir wegzuschieben, außer das er fester zudrückte und mir somit die Luft abschnürrte. Meine Hände ließ ich fallen und sein griff wurde wieder lockerer. Schnell schnappte ich nach Luft und versuchte soviel wie möglich davon in meine Lungen zu bekommen. Er kam meinem Ohr näher und fing an zu flüstern:
,,Es wird sicherlich noch spaßig mit dir." Verwirrt wollte ich den Kopf drehen und ihn fragen was er meint, als er auch schon seinen Kopf etwas senkte, meinen Kopf etwas zur Seite zog, sodas mein Hals frei lag und sein Mund öffnete. Mit großen Augen sah ich zu seinen Spitzen eckzähnen, die mir zuvor nicht aufgefallen waren, bevor er sein Kopf senkte und diese in meinen Hals rammte. Ein stechenender Schmerz breitete sich an der betroffenen Stelle aus und ich stöhnte vor Schmerzen auf. Warum tat er dies? Was war er? Ich spürte wie er anfing zu saugen und mein Blut Trank. Aus Verzweiflung versuchte ich es nochmals mich zu befreien, aber außer noch mehr Schmerzen, bekam ich nichts. Mittlerweile kniff ich meine Augen zusammen und spürte, wie ich schwächer wurde. Der Mann hielt mich nun mit der anderen Hand ebenfalls fest, als mir die Beine wegknickten. Nach einer Weile spürte ich, wie er seine Zähne wieder aus meiner Haut zog und öffnete meine Augen. Meine Sicht war verschwommen und schwarze Punkte flogen durch die Gegend. Ich fühlte mich so schwach und müde. Trotz meiner Anstrengung fielen mir immer wieder die Augen zu, bis ich sie nicht mehr öffnen konnte. Benommen spürte ich, wie ich hochgehoben und weggetragen wurde, bevor ich mein komplettes Bewusstsein verlor.

Mit schweren Augenlidern und einem schmerzenden Hals wurde ich langsam wach. Es roch muffig und es war stickig in dem Raum. Verwirrt öffnete ich meine Augen und sah mich etwas um. Was war gestern passiert? Ich lag in einer Zelle und meine Erinnerungen an gestern sind wie weggeblasen. Hatte ich gestern nach Feierabend noch etwas getrunken? Nein, dass kann ich mir nicht vorstellen, vielleicht ein klein wenig aber doch nicht soviel, dass ich einen Filmriss bekommen würde. Wieder bemerkte ich das brennen an meinem Hals und tastete mit meinen Fingern darüber. Als sie über zwei einstichlöcher fuhren, zuckte ich zusammen. Verdammt was ist nur passiert?! Vorsichtig versuchte ich aufzustehen, jedoch überkam mich der Schwindel. Wodurch ich mich an der Wand neben mir festhalten musste. Lange hielten mich meine Beine nicht, denn kurz darauf sackten sie ein und ich fiel auf den Boden. Mit schmerzverzerrtem Gesicht lehnte ich mich an die Wand und wickelte meine Beine an. Von draußen konnte ich Schritte hören, sie näherten sich. Jedoch liefen diese an meiner Tür vorbei und verstummten kurze Zeit später. Das öffnen einer Tür war zu hören, dann ein Wimmern. Wieder waren Schritte zu. Sie waren schnell. Das nächste, dass zu hören war ein flehen mit schluchzern. Danach waren wieder Schritte zu hören, jedoch schleifte diese Person jemanden hinter sich her, wahrscheinlich die Person die gefleht hatte. Nach kurzer Zeit war nichts mehr zu hören und ich schloss meinen Augen. Ich musste herausfinden was passiert war. Wie bin ich hierher gekommen? Was ist das für ein Ort? Aus irgend einen Grund, waren meine Erinnerungen an gestern kaum vorhanden. Bis kurz vor meinen Feierabend ist noch alles klar und deutlich, aber alles danach ist verschwommen oder gar nicht vorhanden. Es war so undeutlich. Auf einmal hörte ich einen Schlüssel im Schloss und öffnete abrupt meine Augen. Mein Blick war an die Tür geheftet. Vielleicht erfuhr ich jetzt, was passiert war und wo ich bin. Nur sehr langsam öffnete sich die Tür und zum Vorschein kam ein junger Mann, ungefähr sechs Jahre älter als ich. Er hatte kurze braune Haare, die ihm ins Gesicht fielen und dunkle Augen. Sein Körper war schlank, aber zeigte auch einige Muskeln.
,,Du bist also wieder wach, wie schön.", sprach er mit einem leichten Lächeln auf seinen Lippen. Bei seinen Worten zuckte ich kurz zusammen, eine gänsehaut bildete sich auf meiner Haut. Kurz schluckte ich, als er einen Schritt auf mich zukam, zuvor hatte er die Tür geschlossen. Eine Fluchtmöglichkeit hatte ich nun nicht mehr.
,,Wo bin ich?", fragte ich und sah zu ihm hoch. Seine Mundwinkel zogen sich noch höher. In seinen Augen blitzte etwas gefährliches auf. Mit zittrigen Beinen stand ich auf, denn es war mir unangenehm ihn von unten anzusehen. Ich fühlte mich schwach dadurch. Seine Augen verfolgten jede meiner Bewegungen. Mein Körper lehnte sich gegen die Wand und inständig hoffte ich, dass meine Beine nicht wegknickten. Noch immer hatte er mir keine Antwort gegeben.
,,Für dein erstes mal, bist du sehr schnell wieder auf den Beinen.", murmelte er und musterte mich wieder. Was meinte er mit: dein erstes mal? Stumm starrte ich ihn an. Nach wenigen Sekunden setzte er wieder einen Fuß vor den anderen und kam mir somit näher. Ich drückte mich instinktiv näher an die Wand. Als er direkt vor mir stand, nahm er mein Kinn und drehte es zur Seite. Kurz begutachtet er die Stelle, an der sich die zwei einstichlöcher befanden. Könnte ich es schaffen, ihn von mir zu stoßen und zu fliehen? Aber da gab es mehr als ein Hindernis. Zum einen war ich noch etwas schwach und zum anderen war die Tür zu. Ich würde es wahrscheinlich nicht einmal bis zur Tür schaffen oder?
,,Um deine Frage zu beantworten, du bist in meinem Keller.", sprach er amüsiert, wodurch er meine Gedanken durchbrach. Na toll, jetzt wusste ich genauso wenig wie vorher. Weder wusste ich, wer er war noch wo wir ins befanden. Wahrscheinlich hätte ich meine Frage anders stellen sollen. Aber warum, befand ich mich den in seinem Keller und was hatte er vor?
,,Du solltest aufhören, dir zu viele Gedanken zu machen und auch darüber, wie du hier wieder raus kommst. Denn dies wird nie geschehen.", sprach er und ging einige Schritte zurück. Unwillkürlich atmete ich aus, ich hatte gar nicht mitbekommen, dass ich die Luft angehalten hatte. Amüsiert blickte mich der Mann noch immer an.
,,Was willst du überhaupt?", fragte ich, wobei ich ihn genau beobachtete. Sein Grinsen wurde breiter. Skeptisch sah ich zu ihm. Es musste doch einen Grund geben, weshalb er mich entführt hatte, aber mir fiel nichts ein. Ich kannte ihn nicht und sonderlich berühmt war ich auch nicht, genauso wenig wie alleine. Oh gott, meine Schwester müsste bereits aufgefallen sein, dass ich weg bin. Schließlich wollten wir uns zum Mittagessen treffen und sie wird bereits etwas panisch, sobald man sich etwas verspätet. Ob sie bereits die Polizei informiert hatte?
,,Ich hab dir doch gerade gesagt, dass du nicht zu viel nachdenken sollst!", kam es leicht säuerlich von ihm. Bei seinen Worten zuckte ich kurz zusammen. Ich war noch immer an der Wand gelehnt, als er wieder näher kam, dieses mal schien er etwas in seiner Tasche zu suchen. Mein Herz fing schneller an zu schlagen, als er etwas herausholte, dass aussah wie ein Band oder so ähnliches. Was hatte er damit vor? Damit blieb er direkt vor mir stehen. Er sah kurz zwischen den Band und mir hin und her. Anscheinend musste er nun überlegen, was er damit tun soll. Es war ein blaues Band und an den Enden war soetwas wie ein Verschluss. Wollte er mir sowas irgendwo umlegen? War er einer der Perversen? Die die man in den verschiedenen Storys liest? Bitte nicht! Ich würde niemals so etwas tun! Weder für ihn noch für jemand anderen! Durch einen Druck an meinem Hals, wurde ich wieder aus meinen Gedanken gerissen und blickte in zwei dunkle wütende Augen. Kurz röchelte ich nach Luft, da diese kurz nicht vorhanden war. Er hatte seine Hand um meinen Hals gelegt und kurz zugedrückt.
,,Lass mich los!", meckerte ich und versuchte seine Hand zu lösen. Jedoch gelang es mir nicht, dies kam mir bereits bekannt vor. Als ob ich es bereits einmal erlebt hatte.
,,Was hatte ich dir zum Thema, nicht zu viel nachdenken gesagt?", fragte er knurrend. Er konnte mir doch nicht ernsthaft das nachdenken verbieten!?
,,Ich soll es nicht tun. Aber du kannst es mir nicht verbieten!", sagte ich und bereute es zugleich, denn er drückte wieder zu. Verzweifelt versuchte ich nach Luft zu schnappen. Als er wieder loslies, sackte ich auf den Boden und schnappte dringend nach Luft. Er ging zwei Schritte zurück und hockte sich dann vor mir. Mit zwei fingern hob er meinen Kopf an, so dass ich ihn ansehen musste.
,,Du solltest lernen, dass zu tun was man dir sagt. Sonst bin ich gezwungen es dir beizubringen.", sprach er mit einem fiesen Grinsen. Ich schluckte und wollte mein Gesicht weg drehen, jedoch hielt er es nun fest und Zwang mich weiterhin ihn anzusehen. Erst jetzt fiel mir auf, dass das Band weg war und das um meinen Hals ein leichter Druck war, wenn ich schluckte. Wann hatte er es mir umgelegt?
,,Warum bin ich hier? Was hast du vor?", fragte ich leise. Er fing wieder an mich zu Mustern und schien nachzudenken was er sagen sollte, oder er wartete nur darauf das ich mich in meinen Gedanken verlor.
,,Hast du es immer noch nicht gecheckt? Du bist meins. Dein Blut gehört mir.", sprach er mit einem schelmischen Grinsen. Meine Augen wurden größer, nachdem er dies gesagt hatte. Mein Herz schlug schneller, so schnell dass ich dachte, es würde jeden Moment aus meiner Brust springen. Was war dieser Typ? War er ein Psyscho oder jemand, der auf dem Schwarzmarkt sein Geld verdiente? Aber wenn er ein Händler war, warum nahm er dann das Blut und nicht Organe? Die würden doch mehr Geld einbringen? Vielleicht sollte ich nicht so sehr darüber nachdenken. Am besten sollte er mich gehen lassen! Eine Ohrfeige holte mich aus meine Gedanken. Mein Kopf flog zur Seite und meine Wange brannte höllisch. Verwirrt hob ich meinen Kopf und blickte in seine wütenden Augen. Ohweh, vielleicht sollte ich wirklich anfangen erst in meinen Gedanken abzutauchen wenn er wieder draußen ist.
,,Ich komme später wieder, hoffentlich bleibst du dann gedanklich dabei, wenn ich dir die Regeln erkläre!", meinte er wütend und stand auf. Er ging zur Tür und blieb vor dieser stehen. Während seine Hand noch immer auf der Türklinke war, drehte er sich zu mir um.
,,Achja... versuch erst gar nicht das Halsband abzubekommen, es wäre zeitverschwendung und Schlag dir deine Flucht aus dem Kopf. Du wirst hier niemals raus kommen.", meinte er und ging dann raus. Sobald die Tür ins Schloss fiel, hörte ich bereits den Schlüssel, wie er die Tür abschloss. Allein mit meinen Gedanken lehnte ich mich wieder an die Wand und rieb mir über meine pochende Wange. Sie war warm und fühlte sich etwas geschwollen an. Was hatte ich nur getan, damit ich sowas verdiene? Warum musste ich ausgerechnet so einem Entführer zum Opfer fallen? Als nächstes will er mich wahrscheinlich noch vergewaltigen oder schlimmeres. Langsam ließ ich meine Hand sinken und fuhr mit ihr zu meinem Hals runter, bis ich den Stoff des Bandes fühlte. Es lag etwas eng an. Vorsichtig tastete ich mich zum Verschluss des Bandes vor und versuchte ihn zu öffnen, jedoch ohne Erfolg. Es löste sich nicht, auch nicht als ich mit der zweiten Hand dazu nahm. Nach mehreren Minuten gab ich es auf und legte meine Arme auf meine Knie. Wie sollte ich wieder hier raus kommen? Der Typ war mir nicht geheuer. Natürlich könnte ich warten, bis die Polizei kommt und mich befreit, aber dies könnte mehrere Tage oder Monate dauern, falls sie mich finden sollten. Er meinte zwar, ich sollte es mir aus dem Kopf schlagen, aber dies würde ich niemals tun! Ich wollte wieder zurück in mein Leben! Unwillkürlich musste ich wieder an meine Schwester denken. Ich wusste nicht wie lange ich bereits hier unten saß oder welche Tageszeit wir hatten. Ob sie bereits vor Sorge durchdrehte? Seit wir unsere Eltern verloren hatten, war sie sehr schnell besorgt und malte sich jede erdenkliche schlimme Sache aus, die passiert sein könnte. Seufzend schloss ich meine Augen und dachte nach, wie ich hier raus kommen könnte.

A Bite and a another LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt