Die Veränderten

Prolog

17 Jahre sind seit dem großen Desaster vergangen. Schwarzer Schnee fiel vom Himmel. Zunächst über Europa, dann in Afrika, dann im Rest der Welt. Panik brach aus und innerhalb weniger Minuten waren die Straßen wie leergefegt. So etwas hatten wir noch nie erlebt. Viele dachten, dass es sich beim schwarzen Schnee um einen Angriff einer fremden Nation handelt, die uns vergiften wolle. Andere dachten, es wäre eine natürliches Phänomen. Wieder andere hielten den schwarzen Schnee für eine Ankündigung vom Ende der Welt. Weit waren sie nicht davon entfernt.

In dieser Zeit entstanden die Veränderten. Sie alle waren noch im Mutterleib, als der Schnee über uns kam. Sie kamen auf die Welt und sahen aus wie wir. Nackt, schreiend und hilflos. Wir wussten nicht was uns bevorstand, denn erst als sie heranwuchsen, begannen sie sich von uns zu unterscheiden. Sie leben in unserer Mitte. Sie sehen aus wie wir. Sie sind wie wir. Zumindest größtenteils. Sie verfügen über enorme Kräfte, die sich nicht kontrollieren lassen. Weder von uns noch von ihnen selbst. Je öfter diese Kreaturen ihre Fähigkeiten einsetzen, desto instabiler werden sie, bis sie völlig außer Kontrolle geraten. In diesem Stadium gibt es kein Zurück mehr. Das Individuum stirbt und reißt alles in direkter Nähe mit sich in den Abgrund. Ihre Kräfte können so enorm sein, dass es uns mit herkömmlichen Waffen unmöglich ist sie zu bekämpfen. Gleichzeitig sind ihre Kräfte so individuell wie Fingerabdrücke.

Wir haben so viele wie möglich lebend gefangen. Einige zeigten sich kooperativ und ergaben sich freiwillig um ihr Überleben zu sichern. Andere konnten von uns ruhig gestellt werden. Abhängig von den Kräften des Individuums unterteilten wir sie in verschiedene Klassen. Die gefährlichsten Veränderten wurden von uns als Omega-Klasse bezeichnet. Ein Veränderter der Omega Klasse konnte eine Kleinstadt in Schutt und Asche legen ohne dabei seine Grenzen zu erreichen. Bisher bestand unsere einzige Möglichkeit darin die Veränderten solange in die Enge zu treiben, bis sie ihr Limit erreicht hatten und sich selbst auslöschten. Entsprechend viele Opfer forderte der Kampf gegen einen Veränderten der Omega-Klasse. Glücklicherweise gab es bisher nur 8 bekannte Fälle. 3 wurden von uns im Kampf getötet. 2 haben sich ergeben. Der Verbleib von den restlichen ist unbekannt. Tickende Zeitbomben in den Ruinen der Städte, aber zumindest keine akute Bedrohung.

Dann kam der Tag an dem sich das Blatt wenden sollte: Das Experiment mit dem Namen Zerø war ein voller Erfolg. Wir hatten sämtliche Ressourcen in die Erforschung der Veränderung gesteckt. Das Verblüffende war: Die DNA der Veränderten war von der eines normalen Menschen nicht zu unterscheiden. Auch auf anatomischer Ebene gab es keine plausible Erklärung für die Fähigkeiten. Auch wenn wir keine körperliche Ursache feststellen konnten, so entdecken wir massive Unterschiede in den Hirnströmen der Veränderten. Abseits der typischen Ströme entdeckten wir einen zweiten Strom. Dieser Sekundarstrom erreichte weitaus höhere Frequenzen als sie je bei normalen Menschen gemessen wurden.  Bei der Obduktion von Veränderten die im Kampf gefallen waren oder ihr Limit überschritten hatten entdeckten wir Hormone, die uns bisher unbekannt waren. Für unsere Forschung war diese Entdeckung der entscheidende Durchbruch. Nach etlichen Versuchen gelang es uns, einen normalen Menschen zu verändern. Unsere größte Waffe im Kampf gegen die Veränderten war geboren