"Lucas, Lou braucht gerade irgendwas von mir, ich ruf dich zurück. Vielleicht."

Mit diesen Worten legte sie auf und steckte ihr Handy ein, dann schaute sie mich entschuldigend an.

"Sorry, er nervt mich nur gerade wieder abartig. Ehrlich gesagt würde ich am liebsten mit ihm Schluss machen, aber übers Handy find ich's scheiße, also warte ich bis wir aus dem Urlaub zurück sind", erklärte sie und setzte dann ihr typisches Grinsen auf, "Was kann ich für dich tun, Schwesterherz?"

"Ich wollte mir nur kurz was wärmeres anziehen. Pierre möchte sich den Sonnenuntergang heute Abend mit mir gemeinsam vom Strand aus ansehen und du weißt ja, wie es da unten zieht", antwortete ich lächelnd, während ich zum Schrank lief und nach dickeren Klamotten suchte.

"Uh, das klingt ja romantisch", entfuhr es Coco begeistert, woraufhin ich kurz lachte und dann kopfschüttelnd einen Oversive-Pullover und eine dünne Jeans aus dem Schrank zog.

"Du bist wirklich unmöglich", entfuhr es mir, dann entledigte ich mich meiner Kleidung und schlüpfte in die frischen Sachen.

"Hey, ich will halt auch mal so einen tollen Freund haben, der super süß ist und alles für mich tun würde, der sich romantische Dates ausdenkt und mich auf Händen trägt."

"Den findest du noch, keine Sorge. Denkst du ich sollte meine Haare wegen des Windes irgendwie flechten oder so?", erkundigte ich mich mit einem kritischen Blick auf meine Locken und bekam ein entschlossenes Kopfschütteln zur Antwort.

"Bloß nicht, deine Haare sind perfekt so und da unten weht nur ein bisschen Wind, kein Orkan."

"Alles klar, dann geh ich noch schnell meine Wimperntusche auffrischen."

Mit diesen Worten verschwand ich im Bad, wo ich mich weiter fertig machte bis es Zeit war, zum Strand zu gehen. Pierres und meine Familie ließ ich auf der Veranda zurück, dann lief ich die Holztreppe herunter, die zwischen den Klippen nach unten in den Sand führte. Solange man hier lief, konnte man den Strand kaum sehen, weshalb ich mich erstmal suchend umsah, als ich unten ankam.

Wo war Pierre? Ich hatte vergessen von der Veranda aus nochmal nachzuschauen, wo genau am Strand er war, weshalb ich ihn jetzt erstmal finden musste. Es dauerte ein paar Sekunden, dann entdeckte ich ihn und sofort weiteten sich meine Augen.

Nur wenige Meter entfernt begann ein Pfad aus Rosenblüten und Fackeln, der den Weg zu meinem Freund markierte. Er stand auf einer Decke, hinter ihm hing eine Lichterkette an aufgestellten Holzbrettern, aber ich hatte kaum Augen für die Deko, so sehr fesselte mich Pierres Anblick.

Lächelnd lief ich zu ihm und er erwiderte das Lächeln nervös, woraufhin sich mein Herzschlag automatisch beschleunigte.

"Was ist das alles hier?", fragte ich bloß, obwohl mir noch so viel mehr Fragen auf der Zunge lagen.

"Ich wollte einen romantischen Rahmen für diesen Moment", antwortete Pierre und die Aufregung in seiner Stimme war ansteckend.

"Welcher Moment? Der Sonnenuntergang?", hakte ich verwirrt nach, woraufhin mein Freund kurz auflachte, bevor er wieder ernst wurde und den Kopf schüttelte.

"Nein, für diesen Moment."

Zu meiner Überraschung kniete er sich plötzlich hin und als er aus seiner Hosentasche eine kleine Schatulle hervorzauberte, begriff ich auf einmal, was hier vor sich ging und schlug mir überwältigt die Hand vor den Mund.

"Oh mein Gott, Pierre...", entfuhr es mir fassungslos und ich konnte kaum glauben, dass das hier gerade wirklich geschah.

"Du bist meine allerliebste Diebin, Lou. Du klaust meine Pullover und T-Shirts und meine Pommes, wenn du eigentlich gesagt hast, dass du nicht hungrig bist. Du raubst mir den Atem und von Zeit zu Zeit auch die Nerven, aber ich rege mich über niemanden lieber auf, als über dich.
Du bist mein größtes Glück und egal wie oft ich dich ansehe oder berühre oder küsse, ich werde niemals ganz begreifen, dass ich wirklich der glückliche Mann sein darf, den du liebst. Aber es ist die Wahrheit, du liebst mich und ich liebe dich und das ist das Beste, was mir jemals passiert ist.
Wir kennen uns schon so unglaublich lang und haben so viel gemeinsam erlebt, aber das reicht mir nicht. Ich will ein ganzes Leben mit dir, eine ganze Ewigkeit, die nur uns gehört. Ich will den Rest meines Lebens mit dir verbringen und ich kann es kaum erwarten, jeden Tag neben dir einzuschlafen und neben dir aufzuwachen, jeden Tag in deine wundervollen Augen zu sehen und dich zu küssen, jeden Tag morgens als erstes dich anzusehen und abends als letztes.
Louanne Vinet, du warst meine Vergangenheit, du bist meine Gegenwart und ich wünsche mir nichts mehr, als dass du auch meine Zukunft sein wirst.
Willst du mich heiraten?"

Something Old, Something New, Something Borrowed, Something Blue.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt