Prolog/Vorwort/Einleitung

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Ich wusste es durfte nicht so weit kommen.
Ich hasste ihn. Ich hasste ihn so sehr.
Gleichzeitig hasste ich es noch mehr, dass ich seine Nähe irgendwie mochte und am liebsten 24/7 in seiner Nähe gewesen wäre.

Seine braungrünen Augen schauten mich an. Es fühlte sich an als würde er in meine Seele hineinschauen. Gleichzeitig fühlte sein Blick sich so warm an, etwa wie eine warme Decke die einen ummantelt wenn man gerade erst aus der schneienden Natur heimkommt. Wie ein freier Tag an Weihnachten, an dem man zuhause schön im warmen auf der Couch liegt und sieht wie draußen die kleinen Schneeflocken langsam herunterfallen und alles schön weiß ist.

"Du glaubst mir nicht, oder?" fragte er vorsichtig und näherte sich mir immer mehr.

Ich machte einen kleinen Schritt zurück, bis ich fast an der Wand war. Er kam näher. Zwischen uns war nicht mal eineinhalb Meter Abstand. Ich konnte fühlen wie eine gewisse Spannung zwischen uns herrschte. Nie hätte ich gedacht, dass es so weit kommen würde.

"Ich habe es schon mal gesagt und ich werde es jetzt wieder sagen" begann er und schaute mir wieder tief in die Augen. "Keine Person dieser Welt ist mir ansatzweise wichtig. Nicht einmal du"

Ich wusste es. Ich war ihm egal. Wie ich bereits gedacht hatte. Warum tat es aber irgendwie weh, obwohl ich ihn sowieso hasste? "Und weißt du was?" setzte er fort. Meine Augen wurden groß.

„Wenn jemand auch nur minimal daran denken würde, dir auch nur ein Haar zu krümmen, würde ich ihn trotzdem töten. Ist wohl einfach aus Reflex weil wir gemeinsam viel Zeit verbracht haben" sagte er und kam näher. Nun war weniger als ein halber Schritt zwischen uns.

Ich sah zu ihm auf. Er hatte immer noch diesen warmen und zugleich durch die Seele stechenden Blick. Er schaute direkt in meine Augen rein. Er kam mit seinem Kopf ein wenig runter auf meine Augenhöhe.

„Du wünschst dir, dass ich dir sagen würde, dass ich Gefühle für dich habe, die ich noch nie zuvor bei jemandem gefühlt habe, stimmt's? Dass ich dich über alles liebe und es nicht mehr für mich behalten kann und auch nicht mehr ohne dich leben kann, aber..". Er machte mich nervös.. Diese Situation machte mich nervös. Ich biss mir auf meine Lippe.

„Te quiero con todo mi alma" („ich liebe dich von meinem ganzen Herzen/meiner ganzen Seele") flüsterte er leise mit stockendem Atem, seine grünen Augen wandten sich immer noch nicht von meinen braunen Augen ab, er hielt den Augenkontakt immer noch aufrecht. „Was bedeutet das?" fragte ich leise und zugleich hoffnungsvoll, schließlich konnte ich kein spanisch.

„.. aber ich liebe dich nicht, es war alles gelogen. Es ist mir egal was du machst."
Er hatte diesen kühlen Blick, die Wärme in seinen Augen verschwand.

Er wandte seinen Blick von mir ab und ging Richtung Türe. Das tat weh. Aber was hatte ich wohl auch anderes erwartet? Immer sah er ich mich in letzter Zeit mit diesem Blick an. Er sah mir maximal 2 Sekunden in die Augen und dann direkt wieder auf dem Boden. Wohl aus Verachtung.

Ich konnte spüren wie mein Herz irgendwie einen kleinen „Riss" bekam. Irgendwas zerbrach. Aber warum? Nach alldem hasse ich ihn doch, also was interessierte es mich wie er fühlte?

„Du denkst deine Liebe ist mir wichtig? Du denkst DU bist mir wichtig? Du könntest mir nicht egaler sein, deine Liebe erst recht, hörst du? Es ist mir beides egal." rief ich ihm leiser enttäuscht hinterher, bis er aus dem Zimmer verschwunden war.

Was hatte ich mir durch diese Begegnung erhofft? Er hat mir nur bewiesen, was ich bereits gedacht hatte. Warum tat es überhaupt weh, was er gesagt hat? Wieso hatte ich das Gefühl mein Herz wäre ein Stück gebrochen, obwohl es keinen richtigen Anlass dazu gibt?

Was ich zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht wusste war, dass er sagte, dass er mich von ganzem Herzen liebte. Und was er nicht wusste war, dass ich das selbe empfand. Stattdessen hassten wir uns weiterhin, denn zwischen Liebe und Hass war schließlich doch nur ein schmaler Grad.

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Ich hoffe die Einleitung gefällt euch :) ich würde mich über Feedback freuen, bin noch relativ neu. Wenn euch die Geschichte gefällt würde ich mich freuen wenn ihr bei den Kapiteln abstimmen würdet :)

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