Ein Arschloch und respektlos. Ethan halt.

Melissa ist die Mate meines älteren Bruders und hat von Anfang an akzeptiert, dass ich ein Mensch bin. Dazu sind wir auch noch enge Freunde geworden und sie hilft mir egal was ist.

Ethan hat nicht die reine Ahnung über mein Leben und sollte endlich verstehen, dass es ihm nichts angeht, wie es mir geht, was mit mir los ist und wie ich lebe.

„Melissa hat die erste Stunde frei. Du solltest dich eher um dich kümmern und mir nicht auf den Geist gehen, Arschloch", zische ihm ins Gesicht.

Ethan leckt sich nicht gerade beeindruckt über seine Lippen und zieht eine Augenbraue hoch, dass bedeutet meistens, dass er jetzt jeden Moment einen provozierenden Spruch ablassen wird.

„Komm runter, Carter. Mit deinem großen Mundwerk solltest du noch aufpassen", zwinkernd klopft er mir mit seiner großen Hand auf die Schulter, welche ich sofort abschüttle.

Grinsend hebt er seine Hände und entfernt sich von mir, geht zurück zu seinen Freunden und betretet mit ihnen die Jungen umkleide.

Ich könnte kotzen. Jetzt habe ich auch noch mit diesem Mistkerl die ersten zwei Stunden Sport zusammen.

Ich beiße mir auf die Unterlippe und klammere meine Finger fester um meine Tasche, damit ich bloß nicht durchdrehe. Genervt ziehe ich mich um und ignoriere die angewiderten Blicke mancher Mädchen.

Diese Schule ist wirklich grauenhaft — eher gesagt, die Werwölfe.

Mit einer schwarzen kurzen Hose und das dazu passende Shirt stelle ich mich in die Reihe von Schülern und warte darauf, bis der Lehrer uns sagt, was wir machen sollen.

Meine Augen verdrehen sich schlagartig, als er irgendwas von Schnelligkeit redet. Für Werwölfe ist das absolut kein Problem, aber für mich ist das die Hölle. Sport und ich sind einfach wie zwei verschiedene Welten.

„Gehe bloß nicht verloren", wispert jemand plötzlich grinsend in mein Ohr, als sich alle in der Halle verteilen. Schnell drehe ich mich um und blicke in die dunklen Augen von Ethan. „Verpiss dich zu deinen Hunden...", knurre ich ihn an und abrupt schnellen die Blicke von seinen Freunden fixiert zu mir.

„Was hat die Kleine gesagt?!", brummt ein muskulöser, größerer Junge und stellt sich mit erhobenen Schultern neben Ethan. Wuff Wuff.

Dem schwarzhaarigen vergeht das grinsen, doch hält er den breiten Jungen neben sich auf, um auf mich loszugehen. „Lilith? Nimm das zurück", sagt Ethan tief murrend und an seinem Zähneknirschen erkenne ich, wie sehr ihn das provoziert.

Da ich eine empfindliche Stelle getroffen habe, denn Werwölfe als Hunde zu beleidigen ist wie ein Todesurteil, kann ich es natürlich nicht lassen, meinen Mund zu halten.

„Du hast mich schon verstanden. Lass mich in Ruhe und gehe zu deinen Hunden". Grinsend komme ich ihm näher und spüre seinen warmen Atem schon auf meinem Gesicht, trotzdem bleiben wir beide in der Position und starren uns einfach nur hasserfüllt an.

„Du kleines Miststück. Ich werde dich—", unbeeindruckt schielen meine Augen zu den Jungen neben Ethan und ich muss innerlich lachen, als er wie ein kleines ängstliches Kind zurückweicht, als Ethan ihn drohend zurückschickt.

the sweet scent of my mate Where stories live. Discover now