Kapitel 2✨

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Charles POV

Ich blickte in die braunen Augen die mir so bekannt vorkamen, die dunkelblonden leichten Locken, die ihr Gesicht umspielten. „Nein wir kennen uns nicht. Zumindestens nicht, dass ich davon etwas wüsste.", sagte ihre Stimme, die einen Akzent mit sich trug. Er ging aber in Sebastians Richtung, aber gleichzeitig auch nicht. „Ophelea Grossenbacher! Verdammt nochmal, du hättest schon vor einer Stunde am Strand sein wollen! Ich habe mir Sorgen gemacht; ich dachte die sei etwas passiert.", rief die aufgebrachte Blondine, die auf uns zugeraunt kam und mein gegenüber anschrie. „Mir geht es gut Femke. Ich hatte noch mit meinen Eltern telefoniert und bin danach auch direkt los.", sagte die braunäugige, die anscheinend Ophelea hieß. „Wie gesagt" mischte ich mich ein „mir tut es wahnsinnig leid, dass ich dich nicht gesehen habe und mit dir zusammengestoßen bin. Bist du dir sicher, dass ich dich nicht verletzt habe", fragte ich mit schlechtem Gewissen nach. Femke machte große Augen als ich anfing zu sprechen und schaute ungläubig von mir zu Ophelea abwechselnd. Ob es war weil ich ihre Freundin umgelaufen hatte oder weil ich, ich war und sie mich kannte. Ophelea hatte mittlerweile ein gleiches Lächeln auf den Lippen und schüttelte lachend den Kopf. „Wirklich mir ist nichts passiert, mach dir keine Sorgen. Wir müssen jetzt aber auch los" und schaute dabei auf ihre Armbanduhr, die mir vorher noch gar nicht aufgefallen war. „Viel Glück beim Rennen hier. Wir drücken dir die Daumen!" sagte sie noch bevor sie ihre Freundin an die Hand nah, die immer noch weit aufgerissene Augen und einen geöffneten Mund hatte, und mir zu winkte und in der Menschenmenge verschwand. Aus meinen Gedanken wurde ich schließlich von meinem klingenden Handy gerissen, was Brother von Kodaline spielte, und mir war sofort klar wer mich anrufte. „Arthur! Was gibts?" „Charles, wo bleibst du man? Wir waren schon vor 15 Minuten mit Mama verabredet. Mama, Enzo und ich sitzen schon draußen auf der Terasse und warten nur noch auf dich. Beeil dich! Ich habe Hunger und Mama lässt mich nicht den Kuchen esse." Man konnte seinen Schmollmund schon heraushören bevor er sich überhaupt beschwerte. Man hörte aus dem Hintergrund Mama sagen, dass der Kuchen für uns alle ist und wir auch zusammen anfangen. Das war schon immer so, seitdem ich denken kann, haben wir aufeinander gewartet und zusammen mit dem Essen angefangen. Nach Papas Tod letzten Jahres ist das gemeinsame Essen für uns alle, aber besonders für Mama wichtiger geworden. „Ich bin schon auf den Weg, ich wurde nur kurz aufgehalten. Ihr könnt aber ruhig schon anfangen." sagte ich und mein kleiner Bruder legte damit auch direkt auf. Verfressen, das ist das einzige, was mir für ihn einfällt, und erwachsener manchmal als ich es mir gehofft hatte auch wenn wir beide noch zwischendurch unser inneres Kind raushängen ließen.
Als ich die letzten hundert Meter nach Hause gegangen war und die Haustür aufschloss, kam mir direkt der Geruch von warmen Apfelkuchen in die Nase. Unser aller Lieblingskuchen den Mama ohne Rezept backt, nach Gefühl macht sie den wie ihre Mutter und deren Mutter davor. Mit Mama würde diese Tradition enden denn keiner von uns Dreien konnte backen, kochen ja aber den Kuchen nach zu backen war so als ob ich mit meinem Fahrrad zum Mond fliegen möchte. Einfach unmöglich. Ich ging weiter ins Haus rein als ich im Flur an der Bildergalerie vorbeikam. Hier waren so viele Bilder von uns allen, von Arthur und mir beim Kart fahren, Enzo bei seiner Einschulung. Auch von Mama und Papa waren Bilder, von ihrer Hochzeit und bei vielen anderen Dingen. Bei einem Bild stockte ich jedoch. Es war eins mit einem kleinem Mädchen drauf welches dem von vorhin sehr ähnelt, nur jünger. Sie hatte braune Augen, die auf dem Bild glitzerten mit Tränen, ob vor Freude oder Trauer konnte ich nicht erkennen, doch die dunkelblonden Locken sind mir von Ophelea in Erinnerung geblieben, die auch hier das Gesicht des kleinen Mädchens leicht umspielen. Ich nahm das Bild von der Wand und drehte es um, doch hier stand im Gegensatz zu all den anderen Bildern kein Name und auch kein Datum drauf. Es war so, als ob sie gar nicht existieren würde, als ob sie nur eine weit zurückliegende Erinnerung ist und nicht wieder aufgegriffen werden sollte. Ich behielt es in der Hand und ging nach draußen auf die Terrasse. Dort saßen Mama, Arthur und Lorenzo am Tisch und lachten gemeinsam über etwas. Arthur erblickte mich als erster. „Na endlich! Dann kann ich ja den Kuchen essen ohne von Mama und Enzo Ärger zu bekommen, weil ich schon anfangen wollte." Er verdrehte die Augen lächelnd und begann mit der Gabel sein Apfelkuchenstück zu essen. „Ich hatte dir doch gesagt, dass ihr schon ohne mich anfangen solltet." „Wir fangen immer an gemeinsame zu Essen also haben wir auf dich gewartet Charlie", lächelte Mama. Ihr Blick glitt von meinem Gesucht runter zu meiner Hand, in der ich noch immer das Bild hielt. Ihr Lächeln verschwand und es setzte sich ein trauriger Blick auf ihr Gesicht. „Was hast du da in der Hand Charles", fragte Arthur mich mit vollem Mund. „Arthur! Man spricht nicht mit vollem Mund." rügte Enzo ihn und blickte mich danach mit einem wissenden Blick an. Ich ging zum Tisch und setzte mich an den letzten freien Platz zwischen Lorenzo und Arthur, gegenüber von Mama. Ich stellte das Bild auf den Tisch so, dass alle drei es sehen konnten, aber Mama direkt drauf blickte. „Warum ist ein Bild von einem kleinen Mädchen in unserem Haus? Ein Mädchen was ich heute als Erwachsene getroffen habe und dazu aussieht wie du als kleines Kind?"

Just Hold My Hand-Formel 1Où les histoires vivent. Découvrez maintenant