48 - HENRY, ONE, VECNA, WHATEVER

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"Besetzt", sie spuckte das Wort so verächtlich aus, dass man meinen könnte, dass es sich um ein übles Schimpfwort handeln würde.

"Es hat geklingelt und dann war es besetzt. Wie immer", resigniert ließ Max sich neben Steve auf's Sofa sinken.

"Vielleicht hast du dich verwählt?", schlug Steve hoffnungsvoll vor.

"Ich hab diese verfluchte Nummer in den letzten Tagen um die 100 Mal angerufen- also nein, ich bin mir sicher, dass ich mich nicht verwählt habe", erwiderte Max bissig.

"Alter, sie weiß wie man ein Telefon benutzt", sagte Dustin und warf Steve einen vorwurfsvollen Blick zu.

"Ich sag' ja nur-", setzte Steve ebenso zickig an, doch ich unterbrach ihn.

"Wir sind hier nicht im Kindergarten, ihr Hirnis", sagte ich entschieden, "Fakt ist, dass seit drei Tagen besetzt ist. Drei Tage, dass ist doch nicht mehr normal."

"Du hast Recht, das kann kein Zufall sein", murmelte Nancy. Sie sah noch immer sehr fertig aus. Ich glaube, sie hatte die ganze restliche Nacht nicht geschlafen. "Was auch immer in Lenora passiert ist, hat etwas hiermit zu tun. Da bin ich mir sicher", sie suchte meinen Blick und ich stimmte ihr nickend zu.

"Wir müssen dafür sorgen, dass Vecna niemanden mehr etwas antun kann- wir müssen nochmal zurück. In die Schattenwelt", sagte ich und wusste, dass Nancy das Gleiche dachte. Sie nickte.

"Wow- wow- Nein!", Eddie stand auf und fuchtelte energisch mit den Händen vor meinem Gesicht herum, "Nein! Nein! Du- und wir anderen auch- bleiben schön hier."

"Was?", keuchte Steve auf der anderen Seite auf, "Nein-nein-nein-nein-nein und nochmal nein."

"Aber warum nicht?", fragte ich herausfordernd.

"Weil wir es kaum an einem Stück herausgeschafft haben", fassungslos hob Steve die Hände und deutete auf seinen verbundenen Oberkörper.

"Aber wir waren auch nicht vorbereitet!", widersprach ich, "Wir sind fast ersoffen auf dem Weg ins Upside Down. Natürlich sind wir daraufhin auch fast gestorben."

"Und es ist nicht so, als ob wir eine Wahl hätten", pflichtete Nancy mir bei.
Ich warf ihr einen dankbaren Blick zu. 

"Dieses Mal können wir uns vorbereiten: Wir holen Waffen und Ausrüstung und finden seinen Unterschlupf und dann töten wir ihn- Boom, tot", ich mimte eine Pistole und hob danach meine Hände, ganz so als wäre Vecna zu töten, das einfachste der Welt.

"Oder er tötet uns." Eddie rieb sich seufzend über sein müdes Gesicht.

Ich zog spöttisch eine Augenbraue hoch: "Na und? Das versucht er doch eh' schon die ganze Zeit."

"Wir haben nur überlebt, weil er es so wollte, Mave", Steves Stimme zitterte bedenklich, "Er hat keine Angst vor uns."

Na und, hätte ich am liebsten geschrien, doch ich hielt mich zurück. Das hier sollte nicht in einen Streit ausarten. Wir mussten zusammenhalten um Vecna zu besiegen.

"Und das aus gutem Grund", mit einem irren Funkeln in den Augen sprang Robin aus. Sie glühte förmlich: "Wir lagen falsch mit Vecna... Henry- Eins- Warte, wie nennen wir ihn jetzt?"

"Vecna!", erwiderte ich energisch.

"Eins!", sagte Steve in diesem Moment ebenso nachdrücklich wie ich.

"Ich bin für Henry", sagte Dustin schulterzuckend.

"Nein, Eins!", widersprach Erica heftig.

"Okay, egal", Robin machte eine hektische Handbewegung, "Fakt ist, wir haben etwas Neues gelernt über Henry-Eins-Vecna. Er ist 'ne Nummer, wie Elfie. Nur eine böse, verdrehte, männliche, kindertötende Nummer."
Sie schnappte hektisch Luft: "Er kann uns mit einem Fingerschnippen töten, das ist kein fairer Kampf!"

RAINBOW IN THE DARK ( eddie munson / steve harrington )Where stories live. Discover now