45: "DU hast es verbockt, nicht sie!"

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,,Hör zu Jerry, ich wünsche euch, dass ihr wieder zueinander findet, weil ich sehe, wie gut ihr zusammenpasst. Mara war immer ein schüchternes Mädchen gewesen und du hast aus ihr eine selbstbewusste junge Frau gemacht. Ich habe sie ja näher kennenlernen dürfen und sie ist wirklich wunderbar und der Mädelsabend mit ihr und Emma war super lustig gewesen. Sie ist richtig aufgeblüht und aus sich herausgekommen und das war für sie das Beste gewesen, was ihr hätte passieren können, aber die Sache mit der Wette UND Terisha... Nimm's mir nicht übel mein Schatz, aber das war nicht nur für sie, sondern auch für alle anderen eine unheimlich peinliche Situation. Ich weiß, Terisha hat es ein bisschen theatralisch dargestellt, aber sie hatte mit allem, was sie gesagt hatte, Recht gehabt."

Jeremy stöhnte genervt auf.

,,Ich weiß es Anna, okay? Terisha diese blöde-"

,,Nein Jerry", unterbrach ihn Anna, ,,Nichts Terisha! DU hast es verbockt, nicht sie! Sie hat nur die Wahrheit ans Licht gebracht und wenn ich was von der scheiß Wette gewusst hätte, hätte ich dich gezwungen, es ihr zu sagen, oder ich hätte es getan. Sowas macht man einfach nicht und nicht nur ich bin enttäuscht von dir, glaub mir. Du mochtest schon immer ein Frauenheld gewesen sein, nachdem was mit Janine gewesen war, aber sowas hätte niemand erwartet."

,,Ist ja gut jetzt!", sagte Jeremy etwas lauter, denn er konnte es nicht mehr hören. Diese ständigen Vorwürfe gingen ihm auf die Nerven! Ja, er hatte Scheiße gebaut und ja, sowas tat man nicht, aber es war nunmal leider passiert und er konnte es nicht rückgängig machen. Er hatte sich entschuldigt und es tat ihm auch wirklich von Herzen Leid, aber es war nicht mehr zu ändern.

,,Ja, sorry, ich wollte nur meine Meinung dazu sagen und das musst du jetzt über dich ergehen lassen."

,,Ja, ich weiß...", nuschelte Jeremy ins Handy und Anna atmete erleichtert aus.

,,Gut, jetzt sind wir alles losgeworden, was es zu sagen gibt. Oder wolltest du noch über was Bestimmtes sprechen?"

Jeremy schüttelte den Kopf, während er sprach und wischte sich gestresst mit der noch freien Hand über sein Gesicht.

,,Nein, ich wollte dir nur von der Begegnung erzählen."

,,Okay. Kopf hoch, das wird schon. Mara hat ein großes Herz und wenn du ihr was bedeutest, hast du keine schlechten Karten. Ich muss jetzt auch los, wir hören uns, ja?"

,,Ja alles klar. Und Anna?"

,,Ja?" "Danke, ich hab' dich lieb!"

,,Gerne, ich hab' dich auch lieb", erwiderte sie und legte auf.

Jeremy stöhnte erneut auf und starrte an die Decke. Er hatte sich während des Telefonats auf sein Bett geschmissen. Es war zwar noch früher Nachmittag, aber er war so erschöpft, weil er die letzten Tage nicht richtig schlafen konnte, so sehr hatte ihn die Situation aufgewühlt, dass er seine Augen schloss und nach kurzer Zeit auch schon einschlief. Er würde um Mara kämpfen, kostete es, was es wollte.

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,,Oh Mann, das war ja sowas von lecker", sagte Mara und rieb sich den Bauch.

,,Oh ja", stimmte Emma zu und pustete angestrengt Luft aus.

,,Tja, Elaines und Monis Kochkünste sind einfach unübertrefflich", erwiderte Bruno lächelnd.

Jack nickte zustimmend und gab seiner Frau einen Kuss.

,,Ieh, muss das sein?"

Emma schaute gespielt angewidert und alle fingen an zu lachen.

,,Sei froh, dass wir uns noch so lieben, Fräulein", sagte Moni daraufhin lächelnd.

,,Ja, das bin ich."

Mara schmunzelte, musste dabei aber an Jeremy denken und ihr Herz fing an höher zu schlagen. Es war ein so unbeschreiblich schönes Gefühl gewesen, Jeremys Lippen gespürt zu haben und Mara fasste sich unwillkürlich an ihre vollen Lippen und schmunzelte erneut. Sie war sich nur nicht sicher, ob sie ihm wirklich glauben konnte, was seine Geschichte mit der noch vor der Party aufgelösten Wette betraf. Selbst wenn es so gewesen wäre, hatte er trotzdem nur der Wette wegen mit ihr gesprochen und sie wahrgenommen. Überhaupt auf so eine Wette eingegangen zu sein war totale Scheiße! Sie selbst und ihre Gefühle hatten ihn eigentlich überhaupt nicht interessiert und dass sie mit ihm geschlafen hatte, war wahrscheinlich ein Triumph für ihn gewesen. Sie war eine Trophäe in seinem Schrank und dass sie ihm auch noch gesagt hatte, dass sie ihn liebte, war wohl die Kirsche auf dem Sahnehäubchen gewesen.

Als Mara daran dachte, wie sie da stand und das Tonband gehört hatte, wurde ihr automatisch mulmig zu Mute. Emma schien das zu bemerken und flüchtete mit Mara aus der Situation.

,,Wir gehen hoch in Maras Zimmer, okay?"

Emma nahm Mara bei der Hand und ging mit ihr aus dem Esszimmer. Sie schloss die Tür von Maras Zimmer hinter sich, während Mara sich aus ihrem Sommerkleid schälte und Joggingsachen für die beiden aus dem Schrank holte.

,,Und jetzt erzählst du mir, was er genau gesagt hat!"

Mara zog sich ihr T-Shirt über und pustete einige Haarsträhnen aus ihrem Gesicht, die der Kragen des Oberteils mitgezogen hatte.

,,Da gibt es nicht so viel zu erzählen, ehrlich gesagt. Er hat mir gesagt, dass die Wette längst aufgehoben war, als das da auf der Party passiert ist und dass es ihm leid täte, was er getan hat. Und dass das mit Terisha der größte Fehler überhaupt war. Dann wollte er noch was sagen, aber ich habe ihn nicht gelassen und dann hat er mich geküsst."

Emmas Augen wurden während Maras Worte immer größer, bis sie zum Ende hin anfing zu Grinsen und in die Hände zu klatschen.

,,Aaaww, das ist so süß!"

,,Emma! Er hat eine Wette über mich abgeschlossen! Wie respektlos ist das denn?! Und er hat mich betrogen! Mit Terish!"

Mara stolperte in ihre Jogginghose und war ein wenig sauer. Emma schien diesen Fakt der ganzen Sache nicht zu beachten.

,,Ja... du hast Recht, entschuldigung."

Betreten schaute sie zu Boden, dass Mara beinahe ein schlechtes Gewissen bekam.

,,Aber vergiss nicht, er weiß, dass er einen Fehler gemacht hat und er liebt dich, ich weiß es einfach. Mein Gefühl hat mich noch nie getäuscht."

Emma machte es Mara nach und zog sich um, während sie sprach. Mara räusperte sich lautstark.

,,Was?", fragte Emma mit hochgezogenen Augenbrauen.

,,Simon!"

,,Ach, hör mir auf mit dem Spacken, das konnte doch keiner ahnen!"

,,Ja, genau wie die Wette", entgegnete Mara und hörte ihr Handy klingeln.

Sie hatte eine Nachricht bekommen und erwartete eigentlich Jeremys Namen auf dem Display, stattdessen war es aber jemand anderes.

,,Wer schreibt?", fragte Emma und wackelte verschwörerisch mit ihren Augenbrauen.

,,Anna. Sie fragt, ob wir uns morgen mit ihr treffen wollen zum Brunchen gegen halb 11."

,,Ach, echt? Cool, dann sag zu", erwiderte Emma lächelnd und begab sich in Maras Bett.

,,Oh Mara, wir haben den Mädelsabend mit ihr durch den Urlaub total vergessen! Wir haben nicht mal abgesagt!"

,,Oh Gott, stimmt! Wir müssen uns morgen bei ihr entschuldigen!"

,,Auf jeden Fall", antwortete Emma und deckte sich zu.

Mara tippte die Antwort ein, machte einen Film an und genoss die Zeit mit ihrer besten Freundin in ihrem eigenen Zimmer, in ihrem eigenen Bett. Ohne Paul, ohne Terisha, ohne Jeremy.

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Diesmal hab ich mich aber beeilt! :D ich hoffe, es gefällt (: das Kapitel ist für Inga-Hugo, weil ich dich liebe <3
Liebe Grüße, carrielle!

Bad Boy in love? Never! -Abgeschlossen- // wird überarbeitet!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt