Kapitel 1: Fremdes Terrain

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Ein kalter Wind zog durch die Ortschaft von Hawkins. Die Sonne war bereits untergegangen und das Mondlicht spiegelte sich in den Pfützen auf der Straße. Ich liebte es nachts draußen zu sein und die Sterne zu beobachten. Ich saß einfach da und beobachtete das Glitzern im Himmel.

„Juliet! Es tut mir leid, dass du warten musstest.", unterbrach mich eine Stimme aus meinen Gedanken. Es war Eddie, mein bester Freund.

„Alles gut. Ich bin noch nicht lange hier.", antworte ich ihm mit einem Schmunzeln. Seine Gesichtszüge entspannten sich während er zur Tür seines Trailers ging: „Du glaubst gar nicht wie lustig es heute Abend war. Du musst das nächste Mal umbedingt mitkommen, Jul."

„Eddie, du weißt doch, dass ich nicht viel von euren komischen Monster Spielen halte.", ich war etwas genervt, da er mich jedes Mal überreden wollte bei seinem Club mitzumachen.
„Ja ich weiß. Aber würdest du dich drauf einlassen, dann wirst du nichts anderes mehr machen wollen!", Eddie lachte, da er wusste, dass es nie so weit kommen würde.

Er schloss die Tür zu seinem Trailer auf und trat hinein. Ich folgte ihm und musste kurz schmunzeln: „Wie süß du bist. Kuscheldecken, Chips, Flips. Du hast wirklich an alles gedacht."
„Für dich tu ich alles.", flüsterte er mir ins Ohr.

Für einen kurzen Moment blieb ich wie eingefroren stehen. Ich beobachte Eddie wie er in seinem Zimmer verschwand um sich umzuziehen. Meinte er das grade ernst? Zwischen uns war und sollte nie etwas sein. Letztlich fand ich mich mit dem Gedanken ab, dass er wohl wieder nur einen seiner Späße machte.

Ich setzte mich aufs Sofa und nahm mir die zwei Video Hüllen, die vor mir auf dem Tisch lagen. Die Entscheidung lag zwischen Poltergeist oder Rambo. Als Eddie zurück in den Raum kam, drückte ich ihm die Kassette mit Poltergeist in die Hand.

„Oh du möchtest dich gruseln?", scherzte er mit einem breiten Grinsen. Er legte die Kassette ein und setzte sich dann neben mich. Ein unbekannter Duft kroch mir in die Nase: „Hast du dich einparfümiert? Eddie Munson trägt Parfum?"
„Ähm.. Ja klar schon den ganzen Tag.", er sah mich kurz aus dem Augenwinkel an, aber konzentrierte sich dann wieder auf den Film.

Was redet er da bloß? Vorhin habe ich noch gar nichts gerochen und plötzlich riecht er, als wäre er aus einem Parfum Geschäft gekommen. Ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschenken, widmete ich mich dem Film zu und lehnte mich an Eddies Schulter an.

Ich war ziemlich erschöpf vom ganzen Tag. Wir hatten eine Mathe Klausur geschrieben, die mir viel Energie raubte. Mit der Zeit wurden meine Augen immer schwerer, bis sie mir komplett zufielen.

Als ich sie wieder öffnete, befand ich mich mit dem Kopf auf Eddies Schoss. Über mit befand sich sein Kopf. Er schlief ebenfalls, aber mit einem süßen Grinsen. Wovon er wohl grade träumt? Ich drehte mich auf meine linke Seite und vergrub mich mit dem Gesicht in seinem Shirt. So schliefen wir gemeinsam auf der Couch. Der Fernseher lief im Hintergrund nur noch leise. Eddie hatte den Film wohl leiser gemacht, nachdem ich eingeschlafen war.

Erst das Knarren der Tür ließ uns am nächsten Morgen wieder aufschrecken. „Na was seh ich denn da. Schön dich zu sehen Juliet.", es war Eddies Onkel, der in der Tür stand. Er grinste, da er seit vielen Jahren davon ausging, dass zwischen uns etwas lief. Aber das war Schwachsinn, wir waren einfach nur beste Freunde.

Ich erhob mich von Eddies Schoß und rieb mir die Augen. Eddie hielt sich seinen Nacken. „Du bist im Sitzen eingeschlafen.", sagte ich ihm mit besorgten Blick.
Er stand auf und ging in sein Zimmer: „Ich weiß, aber ich wollte dich nicht wecken."

Einen kurzen Augenblick später kam er zurück mit Schlüssel in der Hand: „Soll ich dich heim fahren?"
„Ich kann doch auch laufen.", entgegnete ich ihm verwirrt.
„Nein das musst du nicht. Na komm.", sagte er beinah bestimmt und lief nach draußen. Ich folgte ihm und stieg in seinen Wagen.

Die Fahrt über redeten wir kaum ein Wort. Irgendwas lag in der Luft, aber ich wusste nicht was genau. Auch als ich zuhause ausstieg, sagten wir uns nur kurz „bis morgen" und schon war Eddie wieder weg. Vielleicht hatte er auch einfach nur Nackenschmerzen und war nicht in Stimmung.

Den Tag über dachte ich nicht weiter drüber nach. Ich musste mich frisch machen, da ich mit einer Freundin in der Mall verabredet war. Ich zog mir nach dem Duschen eine Jeans mit weißen Converse und einem weißen Top an. Meine schulterlangen glatten Haare ließ ich offen, da ich nicht genug Zeit hatte.

Dadurch, dass ich bei Eddie eingeschlafen war, hatten wir uns keinen Wecker gestellt und länger geschlafen, als wir wollten. Ich nahm mir meine schwarze Handtasche und verließ das Haus. Meine Eltern waren für einige Tage bei Freunden, weshalb ich es genoss kommen und gehen zu können wann ich wollte.

Da ich selbst noch keinen Führerschein hatte, musste ich zur Bushaltestelle und mit dem Bus zur Mall fahren. Wenigstens war der Weg nicht weit. Die Fahrt über dachte ich wieder an Eddies merkwürdiges Verhalten. Er benahm sich, als wäre er verknallt, dabei waren wir jetzt schon so lange befreundet und nie hatte jemand etwas für den anderen empfunden. Aber vielleicht interpretierte ich in das Ganze auch zu viel hinein.

An der Mall angekommen stieg ich aus dem Bus aus und betrat das große Gebäude, dass gefüllt war mit tausenden von Menschen. Es ist jedes Mal erstaunlich wie viel hier los ist.

Ich fuhr mit der Rolltreppe in die untere Etage und setze mich auf eine Bank. Während ich wartete, beobachtete ich die Menschen wie sie von Laden zu Laden gingen und Geld ausgaben. Einige Kinder rannten mit Eis in der Hand durch die Gänge und rempelten hin und wieder Erwachsene an, die nicht besonders begeistert aussahen.

Und da war er plötzlich. Steve Harrington. Der beliebteste Junge der Schule. Er sah einfach unglaublich gut aus. Seine Haare waren so perfekt gestylt. Wie gerne würde ich einmal durch diese Haare fahren. Mit seinen Freunden Tommy und Carol lief er in meine Richtung. Mir stockte der Atem. Was sollte ich tun? Wohin sollte ich schauen? Wie sollte ich sitzen? Mir wurde heiß und kalt während die drei immer näher kamen.

„Was findest du nur an ihr? Sie passt doch gar nicht zu uns!", zickte Carol Steve an. „Du verstehst das nicht, okay? Sie ist anders.", antwortete er ihr und sah dabei unverstanden aus.
„Wie du meinst. Los, Tommy lass uns dort rein.", befahl Carol und zog ihren Freund am Arm ins Geschäft hinter mir.

Steve blieb draußen stehen und sah nachdenklich aus. Ich merkte gar nicht, dass ich meinen Blick nicht mehr von ihm nehmen konnte. Er sah zum Geschäft in welchem Carol und Tommy verschwunden waren und plötzlich trafen sich unsere Blicke. Verlegen sah ich in eine andere Richtung und hoffte, dass er mich nicht bemerkt hatte.

„Hey, ich bin Steve. Kennen wir uns?" Verlegen sah ich wieder zu ihm und verlor mich in seinen braunen Augen: „Ähm.. Hey, ja ich denke schon. Also nicht richtig. Ich denke wir haben uns mal in der Schule gesehen."
Steve nickte zustimmend, aber sagte nichts mehr. Einen Moment lang lag eine unbefriedigende Stille in der Luft.

Doch diese wurde glücklicherweise von Carol und Tommy unterbrochen: „Schätzchen, mach dir keine Hoffnungen King Steve hat bereits Augen für jemand anderen." Carol warf einen Arm um Steves Schultern und zog ihn weg. Ich sah den dreien noch hinterher, aber er drehte sich nicht um. Warum hatte ich auch gehofft, dass er das tun würde?

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So hallo erstmal 😊
Ich war bereits mit einer anderen Story hier auf Wattpad sehr erfolgreich dabei. Leider verlor ich den Faden und die Zeit, weshalb die Geschichte nie vollendet wurde.

Nun versuche ich nach Jahren mal was Neues 😊
Ich hoffe sehr, dass es einigen gefällt.
Lasst mir gerne Mal Kritiken und Meinungen hier!

Liebe Grüße, Jasmine 😇

Stranger Things Steve between two womanWhere stories live. Discover now