Kapitel I

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Schneller, dachte ich. Noch ein bisschen weiter. Etwas pikste mich am Oberarm, ich blutete. Aber es war mir egal. Ich lief durch einen Wald, dabei schürfte ich mir durch Dornen immer weiter die Knie auf. So schnell ich könnte rannte ich von meinen Verfolgern weg, hoffentlich finden sie mich nicht, denn ich hatte zuvor einem blonden Mann und einer jungen Dame auf hochhackigen Schuhen, das Essen geklaut. Ich hatte es einfach nicht mehr ausgehalten der Hunger hatte mich gequält seit sechs Tagen hatte ich nichts Vernünftiges mehr gegessen und nun lief ich mit einem verklebten Hotdog durch den Wald (ja den anderen hab ich, ich auf dem Weg fallen lassen) hinter mir zwei Wachmänner vielleicht auch drei. Wachmänner waren da um angesehene Leute vor Leuten wie mich zu schützen. Aber das war jetzt egal, ich musste schneller rennen, damit die Wachmänner mich nicht kriegten, der Schweiß lief mir Stirn runter, meine Haut ganz verkratzt, aber ich lief weiter.
Als ich kein Geschrei hinter mir mehr hörte, blieb ich stehen, ich lehnte mich gegen einen Baumstamm und bass genüsslich in den Hotdog, das tat so gut. ,,Na schmeckts ,hörte ich eine zarte Stimme hinter mir. Ich zuckte zusammen, hinter mir stand ein Mädchen, sie war kreide bleich. Ich hatte sie gar nicht kommen hören, aber Hunger hatte sie bestimmt, das sah ihr sofort an. Trotz meines Hungers zögerte ich nicht, brach meinen Hotdog in der Mitte durch und hielt ihr die eine Hälfe hin. Ihr fiel es schwer die Hälfte anzunehmen, aber schließlich siegte ihr Hunger. Wir schwiegen eine lange Zeit, sehr lange, sehr lange. Keine Ahnung wie spät es war, aber nach einer Weile wollte sie wissen, was ich hier mache alleine im Wald.,,warum nicht? Ich hab nirgends, wo ich hin kann  teilte ich ihr mit. Sie überlegte kurz dann sagte sie ,,Du kannst für eine weile zu mir kommen, wir sammelten Beeren und unterhielten uns auf dem Rückweg ich fand heraus, dass sie Izumi hieß und sie mit ihrer Familie in einer kleinen Hütte ganz in der nahe wohnte. Ich hörte die Stimmen ihrer Familie, bevor ich die Hütte sah. Komisch, dass ich sie vorher nie bemerkt hatte. ,,Mom, ich bin zurück!“, eine ältere Frau guckte auf, ,,wen hast du denn mitgebracht?, fragte sie. ,,das ist Aquata“, sie ist mir übern weggelaufen, aber sie kann nirgendswo hin, also dachte ich, ich bringe sie mal mit und sie kann für eine Weile bleiben. ,,Zumi du weißt doch, dass das nicht geht, bald ist schon die Aufnahmeprü- du weißt schon und überhaupt wo soll sie denn schlafen ,,Ich kann auf dem Boden schlafen. ,warf ich ein. Sie taten aber so als hätten sie mich nicht gehört, während sie einfach an mir vorbeiredeten. ,, aber ich hätte sie doch nicht einfach so stehen lassen können. Außerdem hat sie mit mir ihr einziges Essen geteilt. ,, Sie geht, Ende der Diskussion! ,, Nein, Mom bitte!"
Echt keine Ahnung wie, aber das Mädchen hatte es irgendwie geschafft, ihre Mutter zu übereden. Und plötzlich saß ich an einem kleinen Tisch in der Hütte und aß Beeren. Ich hatte noch nie ein Abendessen, bei dem alle zusammen saßen und sich unterhielten, doch es fühlte sich verdammt gut an. Trotz allem hielt ich mich zurück, erst beobachten, dann teilnehmen, aber niemals vertrauen. Das hatte mir meine Mutter immer beigebracht. Meine Mutter. Ich vermisste sie so sehr.... nicht weinen bloß nicht weinen.... du musst jetzt stark sein....
Am Abend fand ich mich in einer Decke auf dem Boden wieder. Die ganze Familie schlief auf dem Boden. Betten gab es nicht, ich verstand, warum sie nicht darauf reagierten, als ich anbot auf dem Boden zu schlafen, sie alle schliefen auf dem Boden. Ich verdammter Idiot! Was müssen die bitte über mich denken, bestimmt, dass ich richtig eingebildet bin! Ich fügte Mamas Spruch noch einen Teil hinzu, erst denken, beobachten, dann teilnehmen, aber niemals vertrauen. Sowas würde mir hoffentlich nicht nochmal passieren

Strength | Die Kraft erwachte Where stories live. Discover now