Warum Denker nicht alle in einen Laden gehen sollten

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Voltaire schlenderte mit einem blauen Einkaufskorb durch den Netto Marken-Discount, der in Niederndodeleben steht. Er musste ein paar Sachen kaufen und er freute sich, denn dabei konnte er gut philosophieren. Als er gerade an der Alkohol-und Baby‐Abteilung nach rechts abbog, traf er auf Leibniz. Und Voltaire be like: (。・o・。)
"Oh, ähm, hallo.",sagte Leibniz irgendwie beiläufig. Er war im Begriff, weiterzugehen, denn er musste dringend zur Kasse, sonst würde sein Eis, was er in seinem Korb hatte und kaufen wollte, schmelzen. Aber kurz bevor er zu weit weg war, dass es unangenehm sein würde, ihn anzuhalten, packte ihn Voltaire an der Schulter. Leibniz ist so (;゜-゜) , und dann fägt Voltaire an zu reden:"Entschuldigt die Störung, aber, mit Verlaub, Eure Theorie, dass dies hier die beste alle möglichen Welten sei, ist ziemlich dumm."

"Oh nein...",flüsterte Leibniz vorahnungsvoll zu sich selbst.

"Also erst einmal, wäre die beste Welt nicht eigentlich die Welt, in der-"

Voltaire trug seine Gegentheorien vor, sorgfältig, eine nach der anderen, aber Leibniz hörte gar nicht zu. Seine gesamten Gedanken waren bei seinen Flutschfingern, die er schon schmelzen hören konnte.

"-dementsprechend ist das hier gar nicht die beste Welt, sie kann es gar nicht sein! Wenn Gott-"

"Herr Arouet, bitte, ich habe jetzt keine Zeit für-",er wollte Voltaire gerade abwinken und weggehen, als dieser ihn zwar leicht, aber irgendwie etwas verkrampft an der Schulter packte.

"Herr Leibniz, bitte entschuldigt mein Benehmen, aber ich muss das loswerden! Also, wenn Gott nur das Beste für uns Menschen wollte, wieso hat er uns dann das Böse gegeben, wieso gab er uns Verlangen und Gier und Eifersucht und all diese schlechten Eigenschaften, die-"

Voltaire war so sehr in seinem Element, dass er selbst mit der Hand gestikulierte, in der er seinen blauen Einkaufskorb hielt, was dazu führte, dass er hin und her schlenkerte.

Doch dann kam Kant daher, der ziemlich offensichtlich hinter einem Regal nur darauf gewartet hatte, in der Szene aufzutreten und der großer Retter der Situation zu sein.

"Meine Herren, meine Herren, bitte, beruhigen Sie sich!"

Voltaire schaute mit einem wütend-angenervten Blick zu dem neuen Philosophen im Bilde herüber, dann änderte er seinen Blick aber schnell zu einem Neutralen, er wollte ja nicht unhöflich sein.

Selbst Leibniz war ein wenig genervt. Er dachte nicht, dass Kant jetzt nötig wäre, damit er aus dieser unangenehmen Situation herauskommen würde, oder wie Kant dachte, um den Streit zu schlichten. Das hatte Leibniz sowieso verwirrt: dachte Kant ernsthaft, das wäre ein Streit?

Und Kant, der kurz bedeutungsvoll (zumindest für ihn) die Augen schloss, erhob das Wort.

"Geehrter Herr Voltaire, seht Ihr denn nicht, dass Herr Leibniz keine Zeit für eine Diskussion mit Ihnen hat? In seinem Korb befindet sich Eis, welches, dadurch, dass es in dem Korb nicht gekühlt wird, schmilzt. Würdet Ihr den Herrn gehen lassen? Moralisch gesehen wäre das die richtige Sache zu thun. Wenn Ihr den Kathegorischen Imperativ zu Nutzen zieht, dann solltet Ihr Euch fragen, ob Ihr es gut fändet, wenn-"

"Kant, geh einfach weg.",unterbrach ihn Voltaire genervt. Auch Leibniz brachte sich mit ein:"Ja, lasst uns bitte in Ruhe."

Kant stand einfach nur still da. Nach einer Weile winkte ihn Voltaire mit der Hand weg und machte "ksch, ksch". Er fühlte sich sehr gestört von Kant. Was er nicht wusste war, dass Kant seine Präsens auch nicht angenehm fand.

"... Gut. Dann... dann gehe ich.",sagte Kant irgendwann mit enttäuschtem Unterton, als er merkte, dass er nun wirklich nicht erwünscht war.

Und weniger selbstbewusst als vorher schlürfte er in irgendeinen anderen Gang. Aus diesem Gang, dem Gang, in dem Haustierfutter war, hörte man danach noch öfters ein leises Schniefen.

Random Philosophen machen irgendetwasWhere stories live. Discover now