RemusxSirius (HP Oneshot)

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Ein lautes Zischen war zu hören, dann eine Explosion. Kurz glomm Feuer gleißend hell in dem gesamten Klassenzimmer, dann war alles vorbei. Rauchfahnen zogen zu den riesigen Glasfenstern hinaus und machten es schwer, irgendetwas zu erkennen. Ein paar der Schüler legten sich hustend auf den Boden, um so dem beißenden Qualm zu entkommen. Es stank bestialisch.

Dann war auf einmal alles vorbei. So, als wäre nie etwas geschehen. Die klare Luft wurde nun nur noch von einzelnen Sonnenstrahlen durchbrochen.

Sirius schaute mit großen Augen zu Remus, dann ging sein Blick zu James und Peter. Alle vier waren sie fassungslos. James rannte zu Lilly und beugte sich besorgt über sie. Pettigrew haute einfach ab und Remus suchte die Reste ihrer Streichbombe zusammen. Das war definitiv anders geplant gewesen.

„Was war das?!", fragte Sirius, als er sich zu Remus beugte. „Ich glaube, wir hätten die Zutaten doch besser abmessen sollen", erwiderte dieser schulterzuckend. „Ach echt?", fragte Sirius spöttisch. "Darauf wäre ich jetzt nicht gekommen."

„Danke für dieses Geständnis", ertönte auf einmal eine kalte Stimme hinter ihnen, bevor Remus etwas erwidern konnte. Sie war so frostig, dass Sirius hätte schwören können, Eiskristalle in der Luft zu sehen.

Professor McGonagall.

Mit weit aufgerissenen Augen starrte Sirius zu Remus, dann drehte er sich ganz langsam um. Einen Meter über ihm konnte er ganz klar das wütende Gesicht seiner Professorin ausmachen, dahinter Silhouetten anderer Lehrer. Schnell sprang er auf und der Größenunterschied schmolz dahin.

Er hätte sich gerne rausgeredet, doch das hatte keinen Sinn. Er war zwar kein Musterschüler, aber auch nicht dumm. Dennoch durchkroch ihn diese Furcht. Was, wenn man sie aus Hogwarts ausschloss? Dann hätte er gar nichts mehr. War ihm nicht schon genug in seinem Leben genommen worden?

Hilfesuchend schaute er zu Remus. Dieser hatte sich unterstützend neben ihn gestellt. James beobachtete alles aus der Ferne. Helfen konnte er ihnen nicht, doch sein sonst so fröhliches Gesicht war besorgt.

„Sie beide, mitkommen", befahl McGonagall. Zitternd folgte Sirius ihr, Remus kurz darauf ebenfalls. Als sie durch das Klassenzimmer liefen, sah Sirius wie Severus sie mit einem selbstgefälligen Grinsen in der hässlichen Visage anstarrte.

Er stieß Remus kurz mit dem Ellbogen in die Seite und zeigte auf Snape. Remus schaute resigniert zurück. Da fiel Sirius etwas ein und ein breites Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Beunruhigt riss Remus die Augen auf. „Was hast du vor?", zischte er. Doch für Diskussionen war es breits zu spät.

Sirius gab James Zeichen und dieser verstand. Ganz beiläufig gesellte er sich neben Snape und steckte ihm etwas in die Tasche. Das letzte, was Sirius sah, war sein Zwinkern, doch dann hörte er die zweite Miniexplosionganz leise hinter sich und er begann unwillkürlich zu lächeln. Das hatte er verdient gehabt.

Sie wurden aus dem Klassenzimmer hinaus und durch die steinernen Korridore geführt.

Ihre Schritte hallten laut an den Wänden wieder. Es klang bestimmt. Mit jedem Schritt wurde Sirius nervöser, doch Remus an seiner Seite zu wissen, beruhigte ihn irgendwie. Seine Gegenwart hatte schon immer eine besondere Wirkung auf ihn gehabt. Doch hatte er es noch nie wirklich beschreiben können.

Aber das war doch bestimmt normal, oder? Schließlich waren er, Remus, James und Peter schon so lange beste Freunde. Nicht umsonst bildeten sie vier die Rumtreiber. Da war es nur logisch, dass er es als beruhigend empfand, Remus neben sich zu wissen. Ja, das musste es sein.

Damit gab sich Sirius zufrieden. Er stoppte jedoch jäh seine Gedanken, als sie vor Dumbledors Büro ankamen. Sie wurden von McGonagall hineingeführt.

Gefangen in Gedanken - KurzgeschichtenWhere stories live. Discover now