Kapitel 5

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Als Annalena Zuhause ankam, atmete sie erstmal tief durch und stellte ihre Einkaufstasche in der Küche ab. Sie hatte sich überlegt Lasagne zu machen für sich beide. Sie hatte es lange nicht mehr gegessen und hatte gerade richtigen Appetit drauf. Sie schob die fertig gemachte Lasagne in den Ofen und zog sich etwas bequemeres an. Langsam wurde sie müde und schaute auf die Uhr. Es war schon ziemlich spät und noch keine Nachricht von Daniel. Sie holte die Lasagne aus dem Ofen und überlegte sich noch 10 min zu warten bis sie Daniel mal anrufen würde. Sie holte die Weinfalsche aus dem Kühlschrank und setzte sich mit einem Glas auf die Coach. Der kalte Wein tat ihr gerade richtig gut. Sie genoß ihr Glas und bemerkte gar nicht wie die Zeit verflog. Als sie nach einer Weile auf die Uhr schaute, waren mittlerweile schon eine halbe Stunde vergangen. Sie griff zu ihrem Handy und rief Daniel an, doch es ging nur die Mailbox ran. Daniel wo bleibst du denn? Ich habe für uns Lasagne gemacht. Melde dich bitte wenn du das hörst. Sie legte ihr Handy weg und war genervt. „So ein Arsch. Erst macht er sich an mich ran, will am nächsten Tag mit mir reden und jetzt kriegt er kalte Füße oder was. Er hätte ja wenigstens absagen können." Sie fluchte vor sich hin und holte währenddessen ihre Lasagne mit auf die Couch. „Toll ich habe extra gekocht und er lässt mich warten. Was mache ich jetzt mit der anderen. Ich könnte ja Robert anrufen oder haha noch viel besser Linda meine neue beste Freundin.", sagte sie sarkastisch. Sie war nicht nur wütend, weil er sie hängen ließ sondern auch weil sie besorgt war. Er meldet sich sonst immer oder ruft wenigstens zurück. Am Ende ist irgendwas passiert und sie beschwert sich hier über ihn. Sie wusste selber nicht so recht, warum sie das so sauer machte. Sie aß ihre Lasagne und schenkte sich dazu noch ein Glas Wein ein, was eigentlich ungewöhnlich war. Wenn sie alleine war, war eigentlich nach einem Glas Schluss.

Mittlerweile hatte Annalena die Lasagne aufgegessen und schon die halbe Flasche leer getrunken. Der Alkohol machte sich langsam bemerkbar und ihr Schädel brummte leicht, doch trotzdem nahm sie die Flasche in die Hand und setzte sich nach draußen. Sie schaute nach oben in den dunklen Himmel und setzte dann die Flasche an und ließ die kalte Flüssigkeit hinter laufen. Sie erkannte sich selbst nicht wieder und wusste auch gar nicht warum sie dies tat, aber gerade tat es ihr gut. Als sie wieder die Flasche ansetzen wollte, war sie bereits leer. Auch deswegen schimpfte sie vor sich hin, aber wurde durch ein plötzliches Klingeln unterbrochen. Annalena lief ins Wohnzimmer, was ein bisschen dauerte und blickte auf ihr Handy. Es war mittlerweile 00:30 Uhr und Daniel rief an. Sie verdrehte ihre Augen und nahm den Anruf an. „Heyy Daniel, alles gut?" , sagte sie so ordentlich wie es ging, doch Daniel merkte trotzdem, dass sie ordentlich getrunken hatte. Ähm, ja alles gut. Ich habe gedacht ich erreiche dich nicht mehr um diese Uhrzeit, aber anscheinend doch. Ich wollte mich nur entschuldigen, dass ich heute nicht vorbei geschaut habe. Mir ist auf Arbeit etwas dazwischen gekommen. / Auf Arbeit? Ernsthaft, dass ist deine Ausrede. Ich hätte was kreativeres erwartet. Als ob du nicht mal kurz auf Arbeit mir Bescheid sagen hättest können. / Annalena es tut mir wirklich leid. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich unser Treffen auch ein bisschen vergessen, aber ich mache das wieder gut. / Ach komm, du brauchst gar nichts gut machen, weil es kein nächstes Treffen geben wird. Es war ein Fehler wieder Kontakt zu haben. Du hast am Ende die ganze Zeit mit einer Anderen rumgemacht. / Sag mal warum bist du denn so wütend. Klar war es blöd von mir, aber die Welt ist deswegen nicht untergegangen. Und hör auf so etwas zu sagen du bist betrunken. / Ich weiß genau was abgeht Daniel. So bist du schon die letzten zwei Jahre mit mir umgegangen. Gerade in dieser einen bestimmten Phase hast du mich allein gelassen und bist immer zu spät nach Hause gekommen, obwohl ich dich gebraucht hätte. / Annalena jetzt fang nicht mit dem Thema an. Du wirbelst das Thema jetzt nur auf, weil du nicht weißt was du da redest. Am besten ich lege jetzt auf. / Ich weiß genau von was ich rede. Ich habe es die ganze Zeit nur verdrängt und niemanden erzählt, aber das geht nicht mehr. Wir haben unser Kind verloren und das ist eine Tatsache. / Hör auf Annalena, es reicht! Und deswegen haste dir jetzt de Kante gegeben oder was. Du hast recht es war ein Fehler. Ein Fehler, dass ich überhaupt angerufen habe. / Daniel du bist so ein...Doch bevor Annalena weiter reden konnte, legte er auf. Erst jetzt fiel ihr auf, was sie da geredet hatte. Sie hatte das Thema total verdrängt und jetzt kam es ihr wieder in Erinnerung. Sie sah die leere Weinflasche auf dem Tisch und nahm sie plötzlich in die Hand. Scheiße, sagte sie und schlug sie mit Wucht auf den Boden. Die Flasche zerbrach in tausend Scherben. Annalenas Hand fing an zu bluten. Merken tat sie es nicht, doch als sie es sah stolperte sie ins Bad und wusch ihre Hand. Danach ging sie ins Schlafzimmer und schlief sofort ein.

Als Annalena am nächsten Morgen aufwachte, hatte sie extreme Kopfschmerzen und konnte kaum aufstehen. Außerdem schmerzte ihre Hand extrem, wo auch immer noch Blut vom letzten Abend zu sehen war. Sie ging als erstes langsam in die Küche, um eine Tablette gegen die Kopfschmerzen zu nehmen. Danach ging sie ins Bad. Sie machte die Wunde sauber und wickelte einen Verband drum. Ihr kamen immer wieder die Erinnerungen vom letzten Abend hervor, doch diese versuchte sie zu verdrängen. Sie kam sich extrem dumm vor, gerade die Situation mit der Flasche. Um die kümmerte sie sich als nächstes. Sie ging an die Coach und kehrte die Scherben auf. Ihre Kopfschmerzen ließen nicht nach und sie beschloss eine kalte Dusche zu nehmen. Als sie fertig war, zog sie sich an und stieg ins Auto. Dort atmete sie einmal tief durch und machte den Motor an. Die Gedanken die sie hatte, versuchte sie so gut es ging aus dem Weg zu gehen. Sie betrachtete sich noch kurz im Spiegel. „Und weiter gehts." , sagte sie und fuhr los. Auf ihr Handy schaute sie erst gar nicht, weil sie etwas Angst vor einer Nachricht von Daniel hatte. Auf dem Weg zum Bundestag kam ihr ein paar Tränen über die Wange gerollt, die sie aber gekonnt wegmachte. Sie müsse sich vor den Anderen normal zeigen und die fröhliche, knallharte Annalena zeigen. Robert dürfe nichts merken und schon gar nicht mit dem Thema Daniel anfangen. Als sie ankam, parkte sie und wartete auf Robert. Robert kam auch schon 5 min später und lief auf sie zu. Sie umarmten sich, doch dann löste Robert sich daraus und schaute Annalena perplex an.

Ai ajuns la finalul capitolelor publicate.

⏰ Ultima actualizare: Jul 28, 2022 ⏰

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Zitrus 💚💛 Annalena x LindaUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum