Wie aus Luna Loony wurde

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Ein kleines blondes Mädchen lief lachend über einer Wiese einem Schmetterling hinterher, ihre Haare wehten im Wind und ihr blau-weißes Kleid flatterte um ihre Beine. Sie lief dem Schmetterling weiter hinterher, bis sie ihn zwischen ihren kleinen Händen hielt. "Dad, sieh mal ich habe einen, ich habe einen Schligschlupf!", rief sie einem Mann zu, der ihr lächelnd vom Rand der Wiese zugesehen hatte. Er war sehr groß und hatte fast so lange und blonde Haare wie seiner Tochter. Er lächelte noch breiter und sagte: "Gut gemacht Luna.". Das Mädchen strahlte ihn an. "Na komm lass uns nach Hause gehen, deine Mutter wartet sicher schon." sagte ihr Vater. Er nahm sie Huckepack und sie disapperierten.

Luna klappte das Fotoalbum zu. Ihr liefen Tränen übers Gesicht. Sie hatte sich von der Beerdigung ihrer Mutter zurückgezogen, weil sie es einfach nicht mehr aushielt von jedem "Mein herzliches Beileid" zu hören. Sie ließ sich auf ihr Bett fallen und ging noch einmal alles, was vor drei Wochen im Alchemie-Zimmer ihrer Mutter geschehen ist, im Kopf durch...

Luna kam gerade von einer weiteren Schligschlupf-Jagd mit ihrem Dad nach Hause. Sie wollte ihrer Mum etwas Kaltes zu trinken runter schaffen, bestimmt hat sie da unter wieder die Zeit vergessen, dachte Luna.

Sie stieg die Steintreppen zum Keller hinunter, mit einem Glas Löwenzahnsaft in der Hand. Ihre Mutter stand an ihrem Experimentierpult und machte etwas, das Luna nicht sehen konnte. Sie schaute sich im Raum um; sie liebte diesen Keller, immer wenn sie hier war, war etwas anders. Es standen überall Flaschen mit bunten Tränken, Glasbehälter mit schwimmenden Spinnen oder Fröschen und Schalen mit verschiedenen Pulvern herum. "Mum? ", fragte Luna vorsichtig. Sie wusste, dass ihre Mutter sehr schreckhaft war, wenn sie experimentierte. Ihre Mutter zuckte zusammen, drehte sich aber lächelnd zur ihr um. "Oh Luna, hast du mich erschreckt.", sagte sie, "Ich habe dir Löwenzahnsaft mitgebracht, Dad hat ihn grade frisch gepresst." sagte Luna gut gelaunt. "Danke, stell es einfach da hin...", sie sagte noch etwas, aber Luna hörte nicht zu.

Sie sah, wie in Zeitlupe, einen Tropfen aus einem Glasrohr in das Reagenzglas fallen, woran ihre Mutter gerade noch gearbeitet hatte. Pandora lächelte zu Luna herüber, sie hatte es nicht bemerkt. Dann gab es einen lauten Knall und ihre Mutter lag regungslos vor ihr auf dem Boden. Viel Blut breitete sich schnell in einer großen Pfütze unter ihren Körper aus und vermischte sich mit dem Löwenzahnsaft, der Luna vor Schreck runtergefallen war. Blutspritzer waren auf ihren zitternden Händen und ihr blau-weißes Kleid war rot befleckt. Ihr Vater stürmte die Treppen hinunter und sank weinend auf die Knie bei dem Anblick seiner toten Frau, wie sie in ihrem Blut lag mit einer klaffenden Wunde an ihrem Rücken. Er drückte Luna an sich. Ab da verschwamm alles in ihrem Kopf...

Sie drehte sich mit dem Gesicht in ihr Kissen und weinte bis sie von einem Klopfen an der Tür aus ihren Gedanken gerissen wurde. Sie wischte sich die Tränen, soweit es ging, weg als ihre Tür vorsichtig von Bill Weasley auf gemacht wurde. Das war der älteste Sohn der Familie, die hinter dem Hügel wohnte. Er war sehr groß und schlank und hatte, wie alle Weasleys, Rot-Oranges Haar gepaart mit einem von Sommersprossen übersätem Gesicht . "Hier bist du ja, dein Dad sucht nach dir. Es gibt bald Essen, kommst du mit?", fragte er ruhig und gefühlvoll. "Ähm... Ja... geh schon mal vor ich komm gleich nach...", antwortete Luna und als Bill die Tür wieder geschlossen hatte, griff sie erneut zum Fotoalbum. Sie suchte das Bild was ihre Mutter ihr zu ihrem neunten Geburtstag geschenkt hatte, dem letzten Geburtstag, den Pandora von ihrer Tochter erlebt haben würde.

Auf dem Bild waren Luna und ihre Mutter zu sehen. Pandora zeigte ihr gerade, wie man einen einfachen Heiltrank gegen kleine Verletzungen braute, da Luna sich ihr Knie beim Rum-rennen aufgeschürft hatte. Sie waren sehr glücklich und Lachten in einer Tour, als hätte sie den Schmerz des Knies fast komplett vergessen. Auf dem unteren Bildrand stand in einer sehr schönen verschnörkelten Schrift:

Für meine liebe Tochter Luna zum 9. Geburtstag

Deine Mum.

Luna rannen wieder Tränen die Wangen hinunter. Sie hörte, wie jemand ganz weit weg in ein Taschentuch schnaubte. Da fiel ihr wieder ein, dass sie sich von der Beerdigung ihrer Mutter geschlichen hatte und es bald Essen gab. Sie wischte sich die Tränen erneut aus dem Gesicht und ging aus ihrem Zimmer.

Luna schlich sich gerade noch rechtzeitig zu den anderen, als ihr Dad gerade mit einem Löffel gegen ein Glas schlug, um Ruhe zu gebeten. Er räusperte sich, "Wir sind heute hier, um den tragischen Tod einer wundervollen Frau zu bedauern; Pandora, meiner Ehefrau. Sie war eine traumhafte Lebensgefährtin und eine noch bessere Mutter für unsere Tochter Luna." Er versuchte Luna anzulächeln, schaffte es jedoch nicht wirklich. "Sie ist bei einem katastrophalen Unfall ihrer Experimente gestorben...", er redete weiter, aber Luna war wieder in Gedanken. Würde sie es je wieder vergessen können, was sie gesehen hatte. Würde sie es je verarbeiten können, wie ihre Mutter vor ihr lag und sich nicht bewegte, sich nie wieder bewegen würde – Luna schossen wieder Tränen in die Augen. Würde sie je das Gesicht ihrer Mutter, kurz vor der Explosion vergessen, wie sie sie angelächelt hatte, wie ihren größten Stolz, das helle Licht in ihrem Leben.

Sie wurde von den Anstoßenden aus ihren Gedanken gerissen, "Auf Pandora", sagten sie alles zusammen und stießen mit ihren Gläsern voll Firewisky an.

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Ich hoffe euch hat die erste Geschichte gefallen und sie hat euch ein wenig berührt.
Als Nächstes habe ich eine ff über Draco geplant, mal sehen wann sie kommt >u<
Bis dahin eine magische Zeit euch :)

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