Kapitel 6

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Dylan
Bevor noch etwas dummes passieren konnte, verdrückte ich mich lieber. Ich ging direkt bei Kaya vorbei, weil ich wusste, dass sie auf jeden Fall zu hause war. Sonst hätte ich sie anschreiben müssen und da bestand immerhin noch die Gefahr, dass sie mich einfach ignorierte. Im direkten Gespräch könnte sie das nicht tun. Ich beeilte mich ein wenig, damit ich noch vor Sonnenuntergang zu Hause sein konnte. Sonst würde meine Mutter wahrscheinlich völlig durchdrehen. Warum auch immer. Ich fand, dass ich mittlerweile alt genug war, um mal länger weg zu bleiben, aber mit meiner Mutter konnte man über sowas nicht reden.

Bevor ich mir überhaupt überlegen konnte, was ich sagen wollte, stand ich schon vor Kayas Haus. Ewig konnte ich hier ja nun auch nicht stehen, also klingelte ich einfach. Ein Schatten erschien hinter der Tür. Vorsichtig wurde sie daraufhin einen Spalt geöffnet. "Oh" Die Tür wurde wieder geschlossen, woraufhin ich eine Kette klimpern hörte. Dann öffnete sie die Tür ganz. "Tschuldigung. Anweisung meiner Mom.", sagte Kaya und deutete auf die Kette, die am Türrahmen befestigt war. "Darf ich reinkommen?" Sie trat zur Seite und ich ging ins Haus. Wir setzten uns im Wohnzimmer auf das Sofa. "Kaya, können wir mal ganz ehrlich reden?" Sie nickte nur.

Ich nutzte den kurzen Moment der Stille, um nachzudenken, was ich sagen wollte. Oder eher gesagt, wie ich es sagen wollte. Aber viel Zeit hatte ich nicht und somit konnte ich nur einen groben Anfang schaffen. "Also.. Ich meinte Hundert Prozent ernst, was ich da im Wald gesagt hab. Ich liebe dich und du bist perfekt so wie du bist. Du sollst dich also nicht verändern. Was sich ändern muss ist meine Denkweise." Sie schien nur einen Teil verstanden zu haben. "Was war es denn, was dich gestört hat oder besser gesagt, was ist es?" "Wir haben immer nur Spaß gemacht und fast nie Zärtlichkeiten ausgetauscht. Und ich hatte das Gefühl, dass wir uns irgendwie missverstehen und zu viele Worte brauchen." "Das erste geht so ziemlich aus dem zweiten heraus. Und ich hab das auch so empfunden aber nichts gesagt, weil ich dachte, dass du glücklich bist, so wie es ist." "Und ich dachte du bist glücklich. Wow sind wir dämlich." "Das kannst du laut sagen. Alsooo wollen wir's nochmal versuchen?" Ihr Gesicht war ein wenig rot und sie schaute ein wenig bedrückt drein. "Der Junge fragt das. Wollen wir es einfach versuchen und schauen, was passiert? Und wenn es dann nicht funktioniert, müssen wir uns ganz ernst zusammen setzten?" Eifrig nickte sie und krabbelte zu mir rüber, damit ich sie in die Arme schließen konnte.

Ich war so überglücklich. Endlich war sie wieder die meine. Dylan und Kaya für immer. Jetzt blieb nur noch da Problem mit Denise und Thomas, das ich höchstwahrscheinlich bekommen würde. Und wie ich das hinkriegen sollte, wusste ich auch noch nicht. Aber als ich mich an diesem Abend gemütlich in meinem Bett zusammen rollte, konnte ich an nichts mehr als an Kaya denken.

Warum, Dylan? (Bitte Thomas Fortsetzung)Where stories live. Discover now