Kennenlernen

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"Kommst du!", hörte ich Mara von unten rufen.

"Komme." Schnell holte ich meine Schulsachen, zog mir meine Weste, Schuhe und meinen Helm an, bevor wir uns auch schon auf den Weg in die Schule machten.

Nachdem wir ankamen, sperrte ich mein Fahrrad ab, brachte Mara in ihre Klasse und schaffte es gerade noch pünktlich in meine eigene.

"Hey, kann ich mich zu dir setzen?", fragte ich ein blondhaariges Mädchen, welches sich mit zwei Jungs unterhielt.

"Ja klar, du musst neu sein! Ich bin Stella und das sind Ramin und Till.", stellte sie sich und die anderen beiden vor.

"Ja, meine Familie und ich sind erst vor einer Woche hergezogen. Ich bin übrigens Lia.", lächelte ich, was die drei auch erwiderten. Ich bereitete meine Sachen vor, ehe dann auch schon der Unterricht begann.

Ich war froh, dass die Lehrer hier nicht so einen großen Aufstand wegen neuen Schülern machten wie es in meiner alten Schule der Fall war.

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Nach dem der Schultag gelaufen war, verließ ich zusammen mit Ramin, Till und Stella das Klassenzimmer, als uns auch schon Mara und ein anderes Mädchen entgegengerannt kamen.

"Lia!"

Mara rannte zu mir und umarmte mich mit so viel Elan, das ich ein wenig das Gleichgewicht verlor und leicht gegen Ramin fiel, welcher hinter mir stand und seinen Arm um meine Hüfte legte, damit ich wieder festen Stand hatte.

"Hey, ist etwas passiert oder womit hab ich das verdient?", fragte ich Mara.

"Das war die Bester-Tag-Meines-Lebens-Umarmung.", lachte sie, was auch mich und die anderen zum Lachen brachte.

"Das ist übrigens Jale, sie sitzt in der Klasse neben mir und wir verstehen uns einfach supeeer. Sie hat sogar gefragt ob ich mit zu ihr will! Kannst du bitte Mum bescheid sagen?", bettelte Mara förmlich und auch Jale fing nun an mich mit einem Hundeblick anzusehen weshalb ich nickte.

"Danke.", strahlte sie mich an, bevor sich die beiden umdrehten und wieder wegliefen.

"Kommst du auch mit?"

"Wohin?", fragte ich Stella irritiert.

"Jale ist Ramins kleine Schwester, also fahren wir theoretisch alle zu ihm."

"Sind das nicht ein bisschen viele Leute für deine Eltern?", lachte ich leicht und schaute nach links, da er neben mir ging.

"Nein, wir haben dort ein Hauptquartier, wo wir uns eigentlich jeden Tag treffen."

"Wofür ein Hauptquartier?"

"Erklär ich dir später.", lächelte er und setzte sich seinen Helm auf, da wir inzwischen bei unseren Rädern angekommen sind.

Ich lächelte ebenfalls, stieg auf mein Fahrrad und wartete bis die anderen fertig waren. Während Till und Ramin ganz vorne fuhren, blieben Stella und ich etwas weiter hinten und redeten auf dem gesamten Weg.

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Nachdem mir die drei erklärt hatten was es mit dem Hauptquartier auf sich hat und ich sogar eine kleine Führung bekam, ließ ich mich auf einen der Sessel nieder und die anderen machten es mir gleich.

"Wir brauchen eure Hilfe!", stürmten Mara und Jale durch die Tür.

"Was ist den mit euch passiert?", fragte Stella, konnte sich jedoch ein schmunzeln nicht verkneifen und auch Ramin und ich taten uns bei dem Anblick schwer ernst zu bleiben. Till versuchte es erst gar nicht.

"Habt ihr mit Gänsen gekämpft, oder wieso seid ihr von oben bis unten mit Federn voll?", fragte Ramin schlussendlich.

"So in der Art. Ich wollte Mara die Gegend zeigen und dann kamen wir bei einem Reitstall vorbei und ich dachte, dass wir ja mal reinschauen könnten, also beim Fenster. Aber da waren keine Pferde drinnen, sondern Hunde.", erklärte seine Schwester, was jedoch immer noch nicht erklärte weshalb die beiden wie gerupfte Hühner aussehen, die noch überall die Federn kleben haben."

"Und da waren auch Gänse und die waren zusammen in einem Stall. Wir wollten den Hunden helfen, weil einige verletzt sind, da die Gänse mit ihren Schnäbeln dauernd gegen die Hunde hauen.", fuhr nun Mara fort und so langsam begann alles Sinn zu machen.

"Und dann sind sie auf euch losgegangen.", schlussfolgerte Stella, weshalb die beiden leicht den Kopf schief legten und unbeholfen lächelten.

"Und jetzt wollt ihr die Hunde alle retten?", fragte Till, woraufhin die beiden nur energisch nickten.

Also versuchten wir so viel wie möglich über den Reitstall raus zu finden, während die anderen beiden sich duschen waren. Nach zwei Stunden stieß dann auch noch Pinja, Stellas Schwester hinzu und wir redeten noch, bis wir schließlich alle nach Hause gingen.

Natürlich nicht ohne das ich jetzt die Nummer von jedem habe.

Die PfefferkörnerWhere stories live. Discover now