Ein neuer Feind

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Ren Amamiya saß an seinem Schreibtisch und machte Hausaufgaben. Gerade ließ er seinen Stift um seine Finger tanzen und dachte angestrengt nach. Er kam gerade einfach nicht weiter. Es ging langsam auf die Abschlussprüfungen zu und der Stoff wurde nicht einfacher. Seine Aufmerksamkeit wurde geweckt, als ein Fellknäuel auf seinen Schreibtisch sprang. "Bist du bald fertig? Mir ist langweilig...", jammerte Morgana der schwarze Kater. Der angesprochene Junge streckte sich einmal und ließ ein Blick auf die Uhr fallen. Er musste gleich los zu seinem Nebenjob im Café. Er schaute nochmal auf sein Heft um dann zu entscheiden, dass er jetzt sowieso nicht mehr auf die Lösung käme. Also klappte er es zu und antwortete dann: "Leider nicht, aber ich muss gleich los zur Arbeit."

Morgana blickte ebenfalls auf die Uhr und stöhnte leicht genervt. Also wird er sich den Rest des Tages weiterhin zu Tode langweilen.

Ren stand nun auf und wollte gehen. "Ich bin in ein paar Stunden wieder zurück. Ich würde dich ja mitnehmen, aber du weißt, dass das in dem Café nicht geht." Er tätschelte den Kater noch, ehe er sich seine Tasche schnappte und die Wohnung verließ.

Morgana schaute leicht eingeschnappt mit gekräuseltem Mund. "Dann gehe ich halt auch weg.", dachte er sich, sprang vom Schreibtisch und verließ die Wohnung durch seine Katzenklappe.

Morgana lief erstmal seinen üblichen Weg ab. Erst in der Nachbarschaft, dann zu dem Markt mit den Geschäften und als letztes noch am Bahnhof vorbei und zur Schnellstraße. Nachdem er die Nachbarschaft hinter sich ließ, kam er auf dem Markt an. Er war wie immer rege besucht und er schlich sich durch die Menschenmenge. An seinem Lieblingsstand, dem Fischstand, blieb er stehen und ergötzte sich an dem leckeren Geruch und dem ausgestellten Fisch. Ihm lief das Wasser im Mund zusammen. So viel leckerer Fisch. Er blickte kurz hinter den Tresen um festzustellen wer heute den Stand betreute. Morgana war leicht enttäuscht, als er sah, dass es ein junger Mann war. Es war der Sohn von der Besitzerin des Standes. "Der Tag heute ist einfach nicht nett zu mir...", dachte er sich und entfernte sich vorsichtig wieder vom Stand. Er musste aufpassen, dass der Typ ihn nicht bemerkte, denn er würde ihn sicherlich unsanft verscheuchen. Wenn die Besitzerin heute da gewesen wäre, hätte er vermutlich einen kleinen Fisch bekommen, aber so...der Junge mochte keine Katzen und deshalb war er hier nicht gerne gesehen, wenn er arbeitete.

Da es hier also nichts zu holen gab, setzte der Kater seinen Weg zum Bahnhof fort. Hier war auch alles wie immer. Menschenmengen, Büroangestellte, Schüler. "Dieser Tag ist einfach langweilig...", dachte sich Morgana und hüpfte auf eine Bank. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass gerade mal eine Stunde vergangen war. Es war 18:00 Uhr und Ren würde nicht vor 20:00 Uhr nach Hause kommen. Der Kater seufzte und der Zug, der gerade vor ihm gehalten hatte, fuhr weiter aus dem Bahnhof heraus. Als er nun auf die andere Seite des Gleises gucken konnte, beobachtete er die Leute. Ein Pärchen, was sich voneinander verabschiedete. Eine ältere Dame, die mit einem Kind unterwegs war. Eine Angestellte, die gehetzt telefonierte. Zwei Männer im Anzug, die...? Morgana wurde aufmerksam. Was waren das für Männer? Sie sahen nicht wie Büroangestellte aus, sondern eher wie Bodyguards. Sie waren beide sehr breit gebaut und trugen schwarze Sonnenbrillen. Irgendwas kam ihm an den Kerlen komisch vor. Sie hielten immer wieder einen Zettel hoch und zeigten vorbeigehenden Menschen diesen und fragten sie aus. Seine Langeweile verflog und Neugierde und Aufregung machten sich in ihm breit. Endlich passierte mal etwas Aufregendes. Morgana sprang von der Bank und lief durch den Untergrund zum gegenüberliegenden Gleis, wo die Männer sich aufhielten. Langsam pirschte er sich an sie heran und blieb unauffällig hinter einer Säule stehen. Die Männer hatten gerade einen Passanten abgefangen und schienen ihn auszufragen und ihm wieder den Zettel zu zeigen. Morgana lauschte.

"Haben Sie die schon mal gesehen?" Der angesprochene Passant schaute interessiert auf den Zettel: "Nein. noch nie." Morgana konnte leider nicht erkennen, was auf dem Zettel zu sehen war. Es klang aber so, als wenn sie etwas suchen würden.

Persona 5 Royal - Rückkehr ins Meta-UniversumDonde viven las historias. Descúbrelo ahora